Eine teure Schule

Höhere Kosten für Kirchheimer Gymnasium prognostiziert

So könnte der Neubau des Kirchheimer Gymnasiums aussehen. Er soll im Ortspark errichtet werden, südlich der Grund- und Mittelschule.	Foto: Heinle, Wischer und Partner

So könnte der Neubau des Kirchheimer Gymnasiums aussehen. Er soll im Ortspark errichtet werden, südlich der Grund- und Mittelschule. Foto: Heinle, Wischer und Partner

Kirchheim/Landkreis München · Was kostet der Neubau des Kirchheimer Gymnasiums? Warum wird überhaupt neu gebaut? Und wann soll die dringend benötigte Schule fertig sein?

Der Zweckverband Staatliche weiterführende Schulen im Osten des Landkreises München, dem die Gemeinden Kirchheim, Aschheim und Feldkirchen angehören, hat vor kurzem die wichtigsten Fragen beantwortet.

Die Kosten für den Neubau belaufen sich demnach auf bis zu 88,42 Millionen Euro, statt den zuvor genannten rund 60 Millionen Euro. Sie beziehen sich auf das gesamte Bauvorhaben, inklusive Tiefgarage, Turnhalle, Sportanlagen und Ausstattung. Allein Turnhalle und Sportanlagen sind mit fast 15 Millionen Euro angesetzt worden. In den 88,42 Millionen Euro ist auch ein Risikozuschlag von 11,22 Millionen Euro enthalten – für unvorhergesehene Maßnahmen. Die vergleichsweise hohen Gesamtkosten stellen somit einen Maximalwert für den Neubau dar.

Auch beinhaltet die Berechnung 7,85 Millionen Euro für die Ausstattung der Schule. Jedoch soll die derzeitige Ausstattung des Gymnasiums Kirchheim nicht komplett entsorgt, sondern ein Großteil übernommen werden. Alles in allem betragen die Kosten für die Schule ohne den Risikozuschlag laut Prognose knapp über 77 Millionen Euro.

Ein Vergleich mit anderen Schulneubauten im Landkreis München sei nur sehr eingeschränkt möglich, teilte der Zweckverband mit. So kostete das Ende 2014 eingeweihte Gymnasium Grünwald insgesamt »nur« rund 61 Millionen Euro – für 750 Schüler. Das Gymnasium Kirchheim ist für bis zu 1.500 Schüler ausgelegt: 1.200 im Neubau, 300 im bestehenden Gebäude an der Heimstettner Straße.

Entscheidend seien die Quadratmeter pro Schüler, erläutert der Zweckverband. In diesem Vergleich liege der Neubau in Kirchheim (17,34 Quadratmeter pro Schüler) im guten Mittelfeld. Die Kosten tragen der Landkreis München, die drei Gemeinden im Zweckverband und die Regierung von Oberbayern anteilig. Das Landratsamt wird die ermittelten Werte prüfen.

Doch warum kann das bestehende Kirchheimer Gymnasium nicht umfassend renoviert werden? Eine Sanierung sei durch verschiedene Planungsbüros untersucht worden, heißt es in einem Schreiben des Zweckverbandes. In detaillierten Gutachten hätte sich jedoch herausgestellt, dass es wirtschaftlicher sei, die Bildungsanstalt neu zu erbauen. Schließlich müsste an dem 1984 eröffneten Gebäude allein aus energetischen Gründen die Fassade komplett erneuert werden.

Zudem müsste hier die gesamte Elektrik ausgetauscht, dazu die Lüftungs- und Heizungsanlage erneuert werden. Die Turnhalle und die Mensa, auch die Fachräume für Kunst, Musik, Biologie und Chemie sind mit der konstant steigenden Schülerzahl nicht mitgewachsen. Ebenso fehlen Freiflächen und Parkplätze.

Das neue Gymnasium soll im Kirchheimer Ortspark entstehen, südlich der Grund- und Mittelschule – und damit in direkter Nachbarschaft des bestehenden Gymnasiums. Die Gemeinde Kirchheim ist zu einem Drittel Miteigentümer der geplanten Flächen. Im Zuge der Baurechtsschaffung für »Kirchheim 2030« werden die Flächen so umverteilt, dass der Zweckverband zum neuen Eigentümer wird.

Ursprungsbau wird abgerissen

Der ursprüngliche Bau des Gymnasiums wird abgerissen. Auf der Fläche soll Wohnraum geschaffen werden, erläutert der Zweckverband. Stehen bleiben zunächst die beiden Erweiterungsbauten. Das Gebäude an der Heimstettner Straße wird weiterhin genutzt: Es soll entlasten, bis ein weiteres Gymnasium im östlichen Landkreis München kommt – nach den neuesten Entwicklungen definitiv in Aschheim und nicht in Feldkirchen. Den anderen, östlichen Erweiterungsbau will die Gemeinde Kirchheim übernehmen, etwa für die Volkshochschule.

Nach den Verhandlungen mit den Preisträgern wird der Zweckverband die Planungsaufträge vergeben. Danach werden die Architekten mit der Detailplanung beginnen. 2020 oder 2021 soll das neue Gymnasium fertig sein. red

Artikel vom 22.02.2017
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