»Habe viel Glück gehabt«

Florian Niederlechner: Ein Hohenlindner stürmt in der 1. Bundesliga

Bei der SpVgg Unterhaching empfahl sich Florian Niederlechner (links) einst für höhere Aufgaben.    F.: Daniel Glasl/Archiv

Bei der SpVgg Unterhaching empfahl sich Florian Niederlechner (links) einst für höhere Aufgaben. F.: Daniel Glasl/Archiv

Hohenlinden · Aus dem Landkreis Ebersberg in die 1. Fußball-Bundesliga: Florian Niederlechner, der in Hohenlinden aufgewachsen ist, spielt für den SC Freiburg – sehr erfolgreich. Fünf Saisontore hat der Stürmer schon erzielt.

Am Freitag, 20. Januar, fordert Niederlechner mit seinen Freiburgern den FC Bayern München heraus. Im Interview mit dem Kurier Ebersberg spricht er über seine Verbindungen zur alten Heimat – und über seine ungewöhnliche Karriere.

Kurier Ebersberg: Hand aufs Herz, Herr Niederlechner – hätten Sie im Januar 2012 für möglich gehalten, fünf Jahre später einer der erfolgreichsten deutschen Bundesligastürmer zu sein?

Florian Niederlechner: Damals war ich bei Unterhaching in der 3. Liga – und hätte nie geglaubt, dass ich mal in der 1. Bundesliga spiele. Umso erfreulicher ist es, dass ich jetzt dabei bin.

Sie stammen aus Hohenlinden im Landkreis Ebersberg. Wie oft sind Sie in der alten Heimat?

Niederlechner: Da meine Freundin aus München kommt, bin ich relativ oft in der Heimat. Wenn es möglich ist, fahre ich dann auch nach Hohenlinden zu meiner Familie. Ansonsten kommen meine Eltern und Freunde öfters zu den Heimspielen nach Freiburg. Als wir vor kurzem auswärts in Ingolstadt gespielt haben, waren sehr viele Leute von zuhause da.

Was verbinden Sie mit dem Landkreis Ebersberg?

Niederlechner: Ganz einfach: Dort lebt meine Familie, dort bin ich aufgewachsen. Das ist für mich das Wichtigste.

Während Ihre Kollegen größtenteils aus den Nachwuchsleistungszentren der Bundesligisten stammen, spielten Sie noch als Erwachsener für den FC Falke Markt Schwaben in der Landesliga. Wie schwierig war der Weg vom Amateurfußball bis ganz nach oben?

Niederlechner: Es war ein schwerer Weg, den es nicht so oft gibt und auch nicht mehr so oft geben wird. Ich habe in meiner Karriere sicher sehr viel Glück gehabt.

In der Saison 2010/11 wurden Sie mit dem FC Ismaning Meister der Bayernliga. Wie wichtig war diese Spielzeit für Ihre spätere Karriere?

Niederlechner: Sehr wichtig! Wenn ich für Ismaning nicht so viele Tore geschossen hätte, wäre ich nie zu Unterhaching gekommen. Es war eine perfekte Saison für mich und für den Verein. Ein persönliches Highlight war, im Sturm mit Mijo Stijepic zusammenzuspielen. Er war der beste Spieler der Liga.

Bei der SpVgg Unterhaching in der 3. Liga spielten Sie dann bereits mit Ihren jetzigen Freiburger Teamkollegen Janik Haberer und Lukas Hufnagel zusammen. Wie kommt es, dass so viele ehemalige Unterhachinger den Sprung in die 1. oder 2. Bundesliga geschafft haben?

Niederlechner: In Unterhaching wird einfach super Arbeit geleistet. Ich habe der SpVgg viel zu verdanken. Ohne Präsident Manni Schwabl wäre ich heute wahrscheinlich kein Profifußballer. Unterhaching – das war eine schöne Zeit daheim in München und sehr wichtig für mich.

Für den SC Freiburg läuft es als Aufsteiger auch dank Ihrer fünf Saisontore richtig gut in der 1. Bundesliga. Was ist in der Rückrunde noch drin für die Mannschaft?

Niederlechner: Wir wollen weiter Gas geben, immer ans Limit gehen und möglichst an jedem Wochenende drei Punkte holen! Unser Ziel ist der Klassenerhalt – den wollen wir so schnell wie möglich schaffen.

Im ersten Spiel nach der Winterpause geht es gleich gegen den FC Bayern – ein besonderes Duell für Sie als bekennenden Fan des TSV 1860?

Niederlechner: Gegen Bayern ist es immer schön zu spielen. Ich hoffe, dass ich dabei sein werde und wir etwas Zählbares holen, auch wenn es für uns nicht das entscheidende Spiel sein wird. Als 60er-Fan würde es mich besonders freuen, gegen Bayern ein Tor zu schießen...

Interview:
Stefan Dohl,
Benjamin Schuldt

Artikel vom 18.01.2017
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