Das nächste Torfestival

Grafing · Klostersee steht vor zwei Heimspielen am Wochenende

»Lagebesprechung« auf der Spielerbank des EHC Klostersee während des letzten Spiels gegen den EV Berchtesgaden. Am Ende siegten die Grafinger souverän mit 14:1.	Fotos: smg / CU

»Lagebesprechung« auf der Spielerbank des EHC Klostersee während des letzten Spiels gegen den EV Berchtesgaden. Am Ende siegten die Grafinger souverän mit 14:1. Fotos: smg / CU

Grafing · Nach der in der laufenden Saison völlig neuen Erfahrung zuletzt gegen Waldkraiburg (5:2), dass es eben auch Spiele weit jenseits des zweistelligen Ergebnisbereiches geben kann, will der EHC Klostersee an diesem Wochenende die zwei nächsten Schritte in Richtung makellose Hauptrunde gehen.

EHC Klostersee
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Jeweils daheim im Grafinger Eisstadion am Samstag um 12 Uhr mittags gegen den Münchner EK »Die Luchse« und am Sonntag um 17.30 Uhr gegen den EV Berchtesgaden sind die beiden nächsten Siege »eingeplant«.

Nachdem sich beide Gegner im hinteren Tabellendrittel tummeln, sollte den Saisonerfolgen Nummer 15 und 16 wenig im Weg stehen. »Wir wollen den Fans und Zuschauern etwas bieten und uns noch hungriger im Torabschluss präsentieren«, erklärte Trainer Dominik Quinlan. Dies freilich waren die EHCler bereits in den vorangegangenen Treffen mit den beiden Gegnern. Die bisherigen Resultate gegen die Luchse (17:0) und Berchtesgaden (10:1 und 14:1) sprechen jedenfalls für sich.

»Es war der richtige Schritt«

Während die Klosterseer in ihrer Spielgruppe an der Tabellenspitze mehr oder weniger einsam ihre Kreise ziehen, raschelt es im »früheren Wohnzimmer« wieder einmal bedenklich. Die Oberliga Süd produzierte schon um die Weihnachtstage und den Jahreswechsel Negativschlagzeilen. Nach den in den letzten Jahren reihenweisen Aufstiegsverweigerungen und den Ausstiegen von Erding, Füssen und jüngst eben den Grafingern glaubten die Ligamacher im Sommer mit der Aufstockung und Verzahnung mit der Bayernliga den Schlüssel für ein ruhiges Fahrwasser gefunden zu haben.

Weit gefehlt lässt sich da nur sagen nach dem Insolvenzantrag des EHV 09 Schönheide und erneut fast schon unglaublichen finanziellen Turbulenzen beim EV Landshut. »Es war der richtige Schritt, auch wenn wir gerne etwas höher eingestuft worden wären«, bekräftigte EHC-Vorstandsmitglied Michael Schunda aus aktuellem Anlass noch einmal den Rückzug aus der dritthöchsten Spielklasse.

In Landshut konnte der Spielbetrieb nur aufrecht erhalten werden, weil die Stadt ausstehende Stadionmiete stundet, die Berufsgenossenschaft offenbar Beitragsrückstände niederschlägt und der Spieleretat um 500.000 (!) Euro gesenkt wurde. Zum Vergleich: Das Klosterseer Team hatte zu Oberligazeiten etwas mehr als die Hälfte dieses Kürzungsbetrages gekostet. In Schönheide hatte man bereits die sofortige Einstellung des Spielbetriebes verkündet, inzwischen geht es im Erzgebirge dank des Insolvenzausfallgeldes weiter.

Insgesamt damit »business as usual«. Oder auch: Das gesamte Gebilde befindet sich weiterhin auf der Intensivstation. Am allgemeinen Dahinwurschteln hat sich nichts geändert. Vier Klubs (Selb, Regensburg, Bad Tölz und Landshut) versuchen mit allen (nicht?) zur Verfügung stehenden Mitteln die Flucht nach vorne in die DEL2, die gleiche Anzahl (Peiting, Deggendorf, Weiden, Sonthofen) hält sportlich halbwegs Schritt, der Rest hat in der Liga eigentlich nichts verloren. Längst ist ein offenes Geheimnis, dass man in der Bärenstadt die eigene sportliche Zukunft in einer gesunden Bayernliga sieht. smg

Artikel vom 14.01.2017
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