(K)Einbruch ist das Ziel

Der neue Leiter der PI 23, Polizeidirektor Alfred Hauck, stellt sich vor

Leitet seit kurzer Zeit die Polizeidienststelle 23, zuständig für Giesing und Harlaching, Polizeidirektor Alfred Hauck.	Foto: Woschée

Leitet seit kurzer Zeit die Polizeidienststelle 23, zuständig für Giesing und Harlaching, Polizeidirektor Alfred Hauck. Foto: Woschée

Giesing/Harlaching · Alfred Hauck heißt der neue Leiter der Polizeiinspektion 23 für Giesing und Harlaching. Der neue Polizeidirektor war zuvor lange Jahre als stellvertretender Leiter der Bereitschaftspolizeiabteilung in München, teilweise in ganz Bayern tätig und freut sich jetzt auf die neuen Herausforderungen, die die Leitung einer Dienststelle mit sich bringen.

Rund 90 Beamte tun dort ihren Dienst, um für die Sicherheit der Bürger im Stadtviertel zu sorgen. Ein junges Team ist es, das dort seinen Dienst versieht. »München ist für viele junge Beamte sehr attraktiv, deshalb haben auch wir viele junge Polizisten in der Mannschaft«, erklärt der Leiter der PI 23. Im Herbst und Winter beschäftigen die Polizisten, nicht nur in Giesing und Harlaching, sondern auch in allen anderen Stadtteilen, die so genannten Dämmerungswohnungseinbrüche. »Für potentielle Einbrecher ist bei einbrechender Dunkelheit von außen schnell feststellbar, ob jemand zu Hause ist oder nicht. Wenn ein Haus im Dunkeln liegt, liegt die Vermutung nahe, dass niemand daheim ist«, erklärt er.

Zudem bietet die Dunkelheit Schutz vor dem Gesehen werden, ein weiterer Vorteil aus Sicht der ungebetenen Gäste. Um es den Langfingern so schwer wie möglich zu machen, setzt die Polizei verstärkt auf Prävention. »Ein paar einfache Tipps kann jeder umsetzen, und so die Wahrscheinlichkeit Opfer eines Einbruchs zu werden, senken«, erklärt Alfred Hauck. Sieht ein Einbrecher beispielsweise, dass ein Haus gut gesichert ist, wird er an diesem Objekt in der Regel seinen Versuch eher abbrechen. Ebenso, wenn er feststellt, dass er mit einfachen Mitteln die Fenster und Türen nicht aufhebeln kann.

»Einbrecher haben in der Regel keinen Werkzeugkasten dabei, sondern Dinge wie einen Schraubenzieher oder Ähnliches, was man unauffällig in einem Rucksack oder einer Tasche mit sich führen kann. Wenn er innerhalb von zwei oder drei Minuten keinen Erfolg hat, wird er meistens von seinem Vorhaben ablassen«, so Alfred Hauck. Ein Einbrecher gehe davon aus, dass sich in jedem Haushalt Bargeld und Schmuck befinden, deshalb werde er sein Glück eher dort versuchen, wo es ihm leicht gemacht wird, einzusteigen.

Ein immer noch weit verbreiteter Kardinalfehler sei das gekippte Fenster, das geradezu eine Einladung an Einbrecher darstelle, selbst wenn es sich im 1. Stock auf einem Balkon befinde. In Harlaching stahlen vor kurzem Einbrecher kurzerhand die Leiter im Nachbargarten um schnell auf den Balkon zu klettern und von dort ins Haus einzudringen. Fazit: Leitern immer wegsperren oder anketten, Fenster geschlossen halten, wenn man das Haus verlässt. Sicherheitsfenster und Türen bieten einen zusätzlichen Schutz.

Was viele nicht wissen, der Staat bezuschusst die Anbringung von Sicherheitsmaßnahmen (hier findet man alle wichtigen Informationen unter www.kriminalpraevention.de/einbruchschutz).

Ein wichtiges Mittel der Prävention ist auch eine gute Nachbarschaft. »Wenn Sie verreisen, sprechen Sie sich mit Ihren Nachbarn ab«, betont er. So weisen überquellende Briefkästen oder Rollos, die über längere Zeit herunter gezogen sind darauf hin, dass der Hausherr verreist ist. Besser ist es den Nachbarn zu bitten, den Rollostand zu verändern und ein Auge auf die eigenen vier Wände zu haben. Auch Zeitschaltuhren, die in verschiedenen Räumen zu unterschiedlichen Zeiten Licht anknipsen, können den Täter verunsichern. Alle Bürger bittet die Polizei um erhöhte Aufmerksamkeit, wenn sie in der Nachbarschaft etwas Ungewöhnliches bemerken. »Bitte immer gleich die 110 wählen, damit erreicht man die Polizei am schnellsten«, so Alfred Hauck.

Dabei braucht man keine Angst zu haben, wenn nichts passiert ist. »Ohne die Mithilfe der Bürger wird es schwierig für uns, unsere Arbeit zu tun«, betont der Leiter der PI 23. »Unser Ziel ist es, dass die Bürger nicht nur sicher leben können, sondern sich auch sicher fühlen«, betont er.

Eine Neuerung steht den Beamten der PI23, aber auch allen anderen Dienststellen in Bayern nächstes Jahr ins Haus. »Im Laufe des nächsten Jahres bekommen wir neue Uniformen, die dann nicht mehr Beige und Grün, sondern Blau sein werden«, berichtet Alfred Hauck. Eine willkommene Neuerung, sind die neuen Uniformen, die nicht nur besser geschnitten, sondern auch komfortabler zu tragen sind. Neben den Dämmerungswohnungseinbrüchen beschäftigt die Polizei auch verstärkt das Thema Trickbetrug. Nicht nur falsche Handwerker treiben hier ihr Unwesen, sondern immer wieder auch »angebliche Polizeibeamte«.

»Wenn an Ihrer Türe ein Polizeibeamter klingelt, und Sie sich unsicher sind, lassen Sie sich den Dienstausweis zeigen oder rufen Sie einfach bei der Dienststelle des Beamten an und lassen sich dort dessen »Echtheit« bestätigen. Ein Polizeibeamter wird das verstehen und hat in der Regel so viel Zeit mit im Gepäck, dass er auf die Antwort warten kann«, rät PI-Leiter Alfred Hauck. H. Woschée

Artikel vom 07.12.2016
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...