Hasan Ismaik kontert Uli Hoeneß

»Nichts dazu gelernt?«

Keine Freunde: Ulrich »Uli« Hoeneß und Hasan Ismaik. Fotos: A. Wild

Keine Freunde: Ulrich »Uli« Hoeneß und Hasan Ismaik. Fotos: A. Wild

München/Giesing · Er kann es nicht lassen. Kurz nachdem Ulrich »Uli« Hoeneß nach seiner vorzeitigen Entlassung aus einer dreieinhalbjährigen Gefängnisstrafe erneut ins Amt als Präsident des FC Bayern gewählt worden war, gab es bereits wieder markige Worte in Richtung des zweitklassigen Lokalrivalen aus Giesing.

Das Münchner Landgericht hatte Hoeneß im März 2014 wegen Steuerhinterziehung von 28,5 Millionen Euro zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Anfang Juni 2014 trat er seine Strafe an. Der 64-Jährige kam aufgrund einer äußerst selten angewandten Halbstrafenregelung bereits nach 21 Monaten wieder frei. Üblicherweise werden Gefängnisstrafen erst nach zwei Dritteln auf Antrag ausgesetzt. Die vorzeitige Haftentlassung ermöglichte Ende November seine Wiederwahl als Oberhaupt des FC Bayern.

Ziel des Spotts von Hoeneß war Löwen-Investor Hasan Ismaik und sein mehrfach öffentlich geäußerter Wunsch, ein eigenes Stadion für den TSV 1860 München bauen zu wollen. »Sechzig träumt seit Jahren vom eigenen Stadion. Sie müssten mal mit Donald Trump reden, der ist ein Immobilien-Tycoon – vielleicht baut der ihnen so was«, ätzte der noch unter offener Bewährung stehende Bayern-Präsident. »Gott behüte uns vor solchen Leuten«, soll Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge nach Medienberichten bei einem Fantreffen sekundiert haben.

Die Replik des Mehrheitsgesellschafters des TSV 1860 München ließ nicht lange auf sich warten. »Herr Hoeneß hat das Wort 'schwindsüchtig' im Zusammenhang mit dem TSV 1860 genannt. Wer glaubt Hoeneß eigentlich zu sein?«, teilte Ismaik den Lesern seines Facebook-Accounts mit und rückte in der Folge den umstrittenen Verkauf der Anteile an der Allianz Arena im Jahr 2006 in den Mittelpunkt. »An Hoeneß‘ Stelle wäre eigentlich Demut angebracht, stattdessen versucht er sich auf unsere Kosten lustig zu machen«, schreibt Ismaik. »Hat er in den letzten Jahren nichts dazu gelernt? Ich habe seine Arbeit immer respektiert, aber jetzt hat er den Bogen überspannt.«

Einst war der TSV 1860 München Miteigentümer an der Stadion-Immobilie in Fröttmaning, inzwischen ist der Klub jedoch nur noch Mieter. Ismaik fragt: »Warum haben wir 50 Prozent an der Allianz Arena für die lächerliche Summe von rund elf Millionen Euro an den FC Bayern abgegeben? Ist der Verkauf der Anteile mit rechten Dingen zugegangen? Ich denke: Nein!« Wenn es der Wunsch der Mitglieder und Fans sei, »diesen Fall wieder aufzurollen, werde ich die besten Anwälte einschalten, um die Wahrheit ans Licht zu bringen«.

(as)

Artikel vom 05.12.2016
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