Polizei findet knapp 200 unterschlagene Pakete

Erding · Eine überraschende Entdeckung machte die Polizei in der Wohnung eines Paketfahrers in Erding. Dort stießen die Beamten im Rahmen einer Wohnungsdurchsuchung auf fast 200 Paketsendungen, die der Mann in den vergangenen Jahren nicht ausgeliefert hatte und stattdessen in seiner Wohnung hortete.

Das Kuriose an dem Fund: Die Polizei hatte gar nicht nach den Paketen gesucht. Viel mehr waren die Beamten auf der Suche nach Rauschmitteln, nachdem der 37-jährige Paketfahrer in den vergangenen Jahren mehrfach im Straßenverkehr wegen Drogenmissbrauchs aufgefallen war, zuletzt am 12. und am 18. November.

Die Wohnung wurde eigentlich nur wegen Drogenmissbrauchs des Paketfahrers durchsucht

Bei der Durchsuchung konnten die Polizeibeamten eine geringe Menge Marihuana sicherstellen. Dass der Mann die Tragweite des Drogenmissbrauchs und der Einfluss von Marihuana auf die Fahrtüchtigkeit nicht realistisch einschätzen kann, leitet sich aus der Tatsache ab, dass er am 2. Dezember mit dem Auto zu einem Vernehmungstermin in der Polizeiinspektion Erding eintraf. Auch während dieser Fahrt hatte er nach Angaben der Erdinger Polizei unter Drogeneinfluss gestanden. Aus diesem Grund muss der 37-Jährige jetzt für drei Monate auf seinen Führerschein verzichten, was mit seiner Arbeit als Paketfahrer schwerlich vereinbar ist. Außerdem muss er ein Bußgeld in Höhe von 1.500 Euro bezahlen. Und damit ist sein Konflikt mit den Behörden noch lange nicht beendet.

Wegen der Unterschlagung der Pakete und Verletzung des Briefgeheimnisses – nicht alle Pakete waren in unversehrtem, also ungeöffnetem, Zustand – wurde Strafanzeige gegen den Erdinger erstattet. Auf ihn wartet eine Geld- oder sogar Haftstrafe.

Artikel vom 05.12.2016
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