Mehr Straftaten

Sicherheitsbericht für Neubiberg

Neubiberg · Zwar erinnern derzeit nur noch ein paar Bohrlöcher und Halterungen am Landschaftspark an die einst dort etablierte Traglufthalle für Flüchtlinge und sind diese Hilfesuchenden längst auf andere Einrichtungen in Stadt und Landkreis verteilt.

Doch im Polizeibericht von Armin Ganserer, Erster Polizeihauptkommissar und Leiter der auch für Neubiberg zuständigen PI 28 Ottobrunn, war die Traglufthalle bei seinem Rechenschaftsbericht anlässlich der örtlichen Bürgerversammlung immer noch allgegenwärtig. 785 Einsätze und etwa 287 Straftaten im letzten Jahr bedeuten nach den Worten des örtlichen Polizeichefs einen erneuten Anstieg der Zahlen – wenn auch etwas geringer als im Vorjahresvergleichszeitraum. Mit einem Zuwachs von 40 Delikten bezifferte Ganserer den Straftaten-Zuwachs. »Die Gründe für diesen Anstieg liegen dabei in einem Bauwerk, das es gar nicht mehr gibt«, so Ganserer. »Viele der Straftaten« hätten Bezug zur Traglufthalle gehabt, erklärte Ganserer mit Blick auf die Statistik, in der Neubiberg mit insgesamt rund 15 Prozent aller Einsätze der PI 28 aufscheint.

Höchst unterschiedliche Entwicklungen vermeldete Ganserer in den verschiedenen Deliktegruppen. Eine Verdoppelung der Rauschgiftdelikte von 10 auf 21 stand einem deutlichen Rückgang etwa der Diebstahl- und Fahrraddiebstahlzahlen gegenüber. Auch bei der allgemeinen Straßenkrimininalität gingen die Zahlen laut Ganserer zurück. »Dagegen bereiten uns die zunehmenden Körperverletzungsdelikte durchaus Sorgen«, bekannte der Polizeichef. »Auch hier hatten wir allerdings im vergangenen Jahr einen deutlichen Bezug zur Traglufthalle«, stellte Ganserer fest. Der Hauptkommissar machte die Zahlen besonders am Beispiel der »einfachen Körperverletzungen« fest. Man habe hier fast eine Verdoppelung auf 51 Fälle gehabt. Die Hälfte davon wieder »mit Bezug zur Traglufthalle«. Bei den gefährlichen Körperverletzungen sei diese Tendenz mit 10 von 15 Fällen noch deutlicher ausgefallen. Aber auch in anderen Bereichen fiel die Bilanz keinesfalls rosig aus. Beim »Erschleichen von Leistungen« – vor allem im Bahnbereich – seien Steigerungsraten von 200 Prozent zu verzeichnen. »Offenbar hat die Bahn hier den Kontrolldruck erhöht«, folgerte Ganserer. Auch bei den Sachbeschädigungen von Kraftfahrzeugen sei ein deutlicher Anstieg unverkennbar.

Apropos Kraftfahrzeuge. Auch die Unfallzahlen haben im Inspektionsbereich während des letzten Jahres um 12 Prozent auf aktuell 1.162 Unfälle zugenommen. Positiver fielen die Neubiberger Zahlen aus. Hier konnte sogar ein Rückgang um 10 Prozent auf 120 Unfälle verzeichnet werden. Zwölf Verletzte waren hier zu beklagen – davon auch ein Schwerverletzter. Besonders hob Ganserer die »tolle Arbeit der Schulweghelfer« hervor. Ihr ehrenamtlich aufopferungsvoller Einsatz habe sicher dazu beigetragen, dass die Zahl der Schulwegsunfälle auf »nur« zwei begrenzt werden konnte. Auch die Radler haben offenbar besser aufgepasst. Nach acht Unfällen in Neubiberg im Vorjahr gab es zuletzt nur derer fünf. Allerdings auch mit einem Schwerverletzten. RedN

Artikel vom 30.11.2016
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