200 Senioren bei Präventionsveranstaltung gegen Enkeltrickbetrug

»Hallo Oma, ich brauch Geld…«

In Rollenspielen zeigte Schauspieler Allan Mathiasch, wie Trickbetrüger es schaffen, das Vertrauen argloser Menschen zu erschleichen.	Foto: VA

In Rollenspielen zeigte Schauspieler Allan Mathiasch, wie Trickbetrüger es schaffen, das Vertrauen argloser Menschen zu erschleichen. Foto: VA

München · Die Gutgläubigkeit der anderen ausnutzen, das ist das dreiste und miese Geschäft von Trickbetrügern. In den vergangenen Monaten treten sie immer häufiger als Handwerker oder als Polizisten auf, verwickeln arglose Zeitgenossen an der Wohnungstür in Gespräche, erfinden Vorwände, um die Aufmerksamkeit abzulenken und immer wieder wird Bargeld und Schmuck zu ihrer Beute.

Münchner Polizei warnt vor Trickbetrug
Betrugs-Delikte, deren häufigsten Opfer unsere älteren Mitbürger sind

In den vergangenen Jahren war es der berüchtigte Enkeltrickbetrug, der ältere Mitbürger um ihr Erspartes brachte. Auch diese Masche läuft bei den Betrügern nach wie vor. Daher haben die Polizeipräsidien in Oberbayern, das Sicherheitsforum MSF und die Stadtsparkasse eine Informationsveranstaltung durchgeführt, bei der den älteren Besuchern gezeigt wurde, wie die Tricks funktionieren und wann man als Angerufener hellhörig werden sollte.

Knapp 200 Senioren erfuhren in einem abwechslungsreichen Programm, wie Betrügerbanden vorgehen und erhielten wertvolle Tipps, wie sie sich selbst und andere davor schützen können. Besonderen Anklang fand dabei das kriminalpräventive Theaterstück »Hallo Oma, ich brauch Geld« des Theaterpädagogen und Schauspielers Allan Mathiasch. Die Besucher erlebten auf unterhaltsame und anschauliche Weise, wie Trickbetrüger ihre Opfer hereinlegen. Auch das Angebot, sich persönlich von Kriminalkommissaren beraten zu lassen, nahmen die Senioren gerne an.

Organisierte Betrügerbanden versuchen über sogenannte Enkeltricks, falsche Gewinnversprechen, oder gar das Vortäuschen von Polizeibeamten, auf die potenziellen Opfer einzuwirken, um Ersparnisse und Wertgegenstände zu erlangen. Weil in solchen Fällen die Betroffenen oft auch zu ihrer Bank geschickt werden, um dort größere Bargeldsummen für einen vermeintlichten Fahrzeug- oder Immobilienkauf eines nahen Verwandten abzuheben, werden auch die Mitarbeiter in den Geldinstituten sensibilisiert.

Es gibt bereits mehrere Fälle, in denen Bankmitarbeiter derartige Betrugsfälle verhindern konnten. Banken und Sparkassen haben oft als Letzte die Chance, Bürger vor dem Verlust ihres zum Teil über Jahrzehnte ersparten Geldes zu bewahren. Aus diesem Grund wurde eine Kooperation ins Leben gerufen, der sich neben dem MSF und Sparkassen auch die drei oberbayerischen Polizeipräsidien angeschlossen haben.

Artikel vom 30.11.2016
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