Den Weg bereitet

Unterhaching · Bonhoeffer-Haus zugunsten eines neuen Pfarrzentrums aufgegeben

Die beiden Pfarrerinnen Christiane Ballhorn (l.) und  Elisabeth Hartenstein nehmen Abschied vom Unterhachinger Bonhoeffer-Haus.	Foto: hw

Die beiden Pfarrerinnen Christiane Ballhorn (l.) und Elisabeth Hartenstein nehmen Abschied vom Unterhachinger Bonhoeffer-Haus. Foto: hw

Unterhaching · »Alles hat seine Zeit«, heißt es in den Sprüchen Salomons im Alten Testament. Das gilt auch für das Bonhoeffer Haus, das am 1. Advent zum letzten Mal in seinem fast 30-jährigen Bestehen als Stätte der Begegnung und des Gottesdienstes für die evangelischen Christen in Unterhaching diente.

Nach einem festlichen Gottesdienst unter der Leitung von Dekan Mathis Steinbauer wurde es entwidmet, und so der Weg für eine neue Nutzung frei gemacht.

Die Gemeinde Unterhaching wird das Gebäude übernehmen und dort im kommenden Jahr eine Kinderbetreuungseinrichtung unterbringen. »Wir sehen diesem Schritt mit einem weinenden und einem lachenden Auge entgegen. Ich weiß, dass für viele das Bonhoeffer-Haus ein wichtiger Treffpunkt war, doch mittlerweile sind dort immer weniger Besucher in den Gottesdienst gekommen. Im Laufe der letzten Jahre hat sich die Heilandskirche als Zentrum einfach herauskristallisiert«, erklärt Pfarrerin Christiane Ballhorn.

Notwendig wurde die Aufgabe des Bonhoeffer-Hauses, da sich die Heilandskirchen-Gemeinde dazu entschlossen hat, auf lange Sicht ihre drei verteilten Zentren zugunsten eines neuen Zentrums aufzugeben. Gebaut wird dieses rund um die Heilandskirche. Die Planer für das neue Gemeindezentrum wurden mittels eines Architektenwettbewerbs ermittelt. Hieraus gingen das Architektenbüro »goldbrunner + hrycyk architektenteam« und »stadtplaner PartmB« als Sieger hervor. Das künftige Gemeindezentrum umfasst sowohl das neue Pfarrhaus sowie weitere Wohnungen. »Der Bau von Wohnungen zum Beispiel für Kindergartenpersonal ist wichtig, da bezahlbarer Wohnraum Mangelware in München ist. Diese Wohnungen sind ein wichtiges Argument bei der Suche nach Erzieherinnen«, erläutert Christiane Ballhorn.

Die Baukosten für das Pfarrzentrum werden sich auf rund 4 Millionen Euro belaufen, einen nicht unerheblichen Teil davon muss die Kirchengemeinde selber finanzieren. Deshalb ist es auch notwendig, die Zahl der Stützpunkte zu reduzieren, erläutert die Pfarrerin weiter.

Rund eine Million Euro muss die Kirchengemeinde im Laufe der Zeit erwirtschaften, sei es durch Spenden oder Benefizaktionen. Aber nicht nur ums Geld geht es bei der Zusammenlegung der verschiedenen Zentren, betont Christiane Ballhorn. »Im Gemeindesaal ist so wenig Platz, da kann man nicht mit allen gemeinsam feiern oder andere Veranstaltungen in einem angemessenen Rahmen abhalten«, so Christiane Ballhorn.

Aber bevor sich alle Gruppen im künftigen Pfarrzentrum treffen können, wird es erst einmal eng werden. Nach der Schließung des Bonhoeffer-Hauses und während der Bauarbeiten zum neuen Pfarrzentrum werden sich die verschiedenen Gruppen im Pfarrzentrum an der Parkstraße treffen. »In den letzten Jahren hatten die Gruppen in den verschiedenen Zentren nicht so viel gemeinsam, jetzt ist es an der Zeit, sie wieder vermehrt zusammenzuführen«, ist sich Christiane Ballhorn sicher. Sobald das neue Pfarrzentrum an der Heilandskirche bezugsfertig ist, werden auch die Räumlichkeiten an der Parkstraße veräußert. Viel Arbeit steht nun allen bevor.

Ein Wehmutstropfen ist für die Heilandskirche die Tatsache, dass durch die Bauarbeiten einige der alten Bäume im Umfeld der Kirche gefällt werden müssen. Ziel ist es aber, dass die ortsbild- prägenden Bäume zur Straße hin, erhalten bleiben sollen.

Am Ende erwartet die Kirchenzentrumbesucher ein Pfarrzentrum mit harmonischer Hofsituation innerhalb einer dreiseitigen Umbauung. »Der großzügige Innenhof soll zum Ort der Begegnung und hoffentlich mit viel Leben gefüllt werden«, schwärmt Christiane Ballhorn vom künftigen Pfarrzentrum. hw

Artikel vom 30.11.2016
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