Jetzt beginnt das rege Christkindlmarkttreiben in der Stadt

München im Advent

Die Stände stehen, der Baum leuchtet, der Christkindlmarkt ist eröffnet.	Foto: Lukas Barth, München Tourismus

Die Stände stehen, der Baum leuchtet, der Christkindlmarkt ist eröffnet. Foto: Lukas Barth, München Tourismus

München · Auf Schnee müssen wir noch etwas warten. Eigentlich hat die Adventszeit auch nur zufällig mit Schnee zu tun. Aber irgendwie gehört die weiße Pracht doch zum Christkindlmarkt auf dem Marienplatz dazu. Und der beginnt traditionell am ersten Adventswochenende.

Noch vier Wochen bis Weihnachten. Dass niemand sagen kann, das sei wieder alles so plötzlich gekommen. Also hinein ins Getümmel, spätestens jetzt ist Zeit für die Weihnachtseinkäufe, vor allem für die Geschenke. Über 150 Beschicker haben im Zentrum der Stadt ihren Platz gefunden und machen die sonst nördlichste Stadt Italiens regelrecht zum Weihnachtsdorf.

Was der Bierpreis beim Oktoberfest, das ist der Glühweinpreis beim Christkindlmarkt. Im Gegensatz zum Bierpreis, der nur eine Richtung kennt, sind die Glühweinpreise mit 3,50 bis 4 Euro stabil geblieben. Auch anderweitig Handfestes ist wieder geboten. So bieten die Beschicker einen Christkindlleberkäs mit Weihnachtsgewürzen an. Mal was anderes. Bevor man jetzt vorschnell die Nase rümpft, sollte man doch lieber erstmal probieren – außer natürlich, man ist Vegetarier oder Veganer. Doch auch für Menschen, die ihre Ernährung dahingehend umgestellt haben, gibt es auf dem Marienplatz und den angrenzen Straßen eine ordentliche Auswahl kulinarischer Spezialitäten.

Es könnte alles so schön sein, wenn da nicht immer der Gedanke an die Sicherheit wäre. Doch nach wie vor gelte: »München ist sicher!«.

Das erklärte zumindest Münchens Zweiter Bürgermeister Josef Schmid bei der Vorstellung des Christkindlmarkts. Wie schon im vergangenen Jahr, werden auch heuer wieder Polizei und Feuerwehr eng zusammenarbeiten. Unterstützt werden die Sicherheitskräfte durch die Videoüberwachung beim Marktgeschehen. Neu ist die »Beschallungsanlage«. Über Lautsprecher können im Bedarfsfall Durchsagen gemacht werden.

Da hat die Stadt München eher die kleineren Unwägbarkeiten des Alltags im Auge, zum Beispiel Wetterwarnungen oder die Suche nach verloren gegangenen Kindern. »Für eine erhöhte Gefahr gibt es keine Anhaltspunkte«, betonte der Bürgermeister, der als Wirtschaftsreferent auch für den Christkindlmarkt auf dem Marienplatz zuständig ist.

Dasselbe gilt übrigens auch für alle weiteren Christkindlmärkte in München. Da ist die Auswahl groß. Allein in der Innenstadt finden parallel mehrere Christkindlmärkte statt, die aber alle ihren eigenen Reiz haben. Aufgrund der Nähe zueinander kann man sich auch auf zwei oder drei Märkten am selben Tag inspirieren lassen. So ist der Weg vom Marienplatz zum Richard-Strauss-Brunnen denkbar kurz. Hier findet bis Heiligabend der Kripperlmarkt statt. Zwölf Stände bieten auf dem wahrscheinlich größten Krippenmarkt Deutschlands ausschließlich Krippen, Krippenfiguren und Zubehör an. Fast jedes Standl hat auch ein besonderes Angebot im Sortiment.

Das Weihnachtsdorf im Kaiserhof der Residenz hat vielleicht den schönsten Platz der Stadt ergattert. Es ist klassischer Weihnachtsmarkt im verträumten Ambiente. Neben viel traditioneller, bayerischer Musik werden auch Gospels gesungen (4. Dezember, 16 Uhr), Shantys finden ihren Platz (7. Dezember, 16 Uhr) und auch Weihnachts-Rock’n’Roll schallt durch die Residenz (11. Dezember, 16 Uhr). Alles live, versteht sich. Dazwischen gibt es immer wieder Kasperltheater für die jüngeren Besucher und am Montag, 5. Dezember, lässt sich auch der Nikolaus hier sehen (ab 16 Uhr).

Ganz klassisch geht es auch am Sendlinger Tor. Seit über 20 Jahren verzaubert der Christkindlmarkt am stimmungsvoll beleuchteten alten Stadttor die Besucher. Der Markt schließt seine Pforten in diesem Jahr zum letzten Mal am 23. Dezember um 21 Uhr – ein perfekter Zeitpunkt für einen letzten Glühwein vor dem Heiligen Abend.

Den gibt’s zum selben Zeitpunkt auch in Bogenhausen auf dem Festivalgelände vor dem Cosimabad. Hier ist der Weihnachtszauberwald zu Hause – mehr als nur ein Christkindlmarkt. Crêpes und Lebkuchen, klar, die gehören dazu. Südtiroler Spezialitäten und Mandelgebäck aus Sizilien? Schon etwas ungewöhnlicher, aber passt zur Adventszeit. Delikates aus der äthiopischen Küche? Gibt’s hier auch und gehört inzwischen einfach zur Weltstadt mit Herz, in der mittlerweile fast jede Küche zu Hause ist. Unverzichtbar das Kunsthandwerk, Schönes zum Dekorieren oder Verschenken – auch hier weicht das Sortiment vom mitteleuropäischen Standard ab und das tut auch mal ganz gut. Die Märcheneisenbahn und lebendige Werkstätten zum Mitmachen für Groß und Klein machen den Weihnachtszauberwald endgültig zum Familienziel.

Wenige Kilometer südwestlich begrüßt der Haidhauser Weihnachtsmarkt seine Gäste auf dem Weißenburger Platz. Schon zum 40. Mal findet er statt, ein echter Traditionsmarkt. Auch von hier aus reichen die Verbindungen nach Südtirol. Seit über 30 Jahren pflegt der Markt eine Partnerschaft in die Region. Entsprechend sind auf dem Weißenburger Platz auch die Spezialitäten aus dem Süden zu finden.

Nicht weniger traditionell ist der Weihnachtsmarkt am Chinesischen Turm. Er punktet mit einer ganz besonderen Attraktion: zwei 18 Meter langen Eisstockbahnen. Hier können die Großen spielen, die Kleinen üben und alle zusammen beim Eisstock-Gauditag am Samstag, 3. Dezember, von 12 bis 18 Uhr ein paar schöne Stunden verbringen. Ansonsten präsentiert sich der Weihnachtsmarkt ganz klassisch, einzigartig aber durch die malerische Kulisse des Chinesischen Turms – doppelt so schön, wenn Schnee darauf liegt.

Von hier aus ist der Weg zum Forum Münchner Freiheit überschaubar. Der Schwabinger Weihnachtsmarkt ist das, was man einen klassischen Kunsthandwerkermarkt nennen mag. Passend zum Viertel gibt es hier eine riesige Auswahl kleiner Kostbarkeiten, die die Adventszeit so schön machen.

Längst nicht jeder Stadtteil in München hat einen richtig schönen traditionellen Christkindlmarkt – schon gar nicht über die ganze Adventszeit hinweg. Während der Pasinger Christkindlmarkt nur an den Wochenenden geöffnet ist, geht’s beim Moosacher Hüttenzauber am Moosacher St.-Martins-Platz volle vier Wochen lang rund. Zum dritten Mal öffnen hier die Stände in der Adventszeit. Er ist ein romantischer kleiner Weihnachtsmarkt in gemütlicher Kulisse, direkt an der Martins­kirche, täglich geöffnet bis 21 Uhr.

Viele weitere Adventsmärkte und Basare kommen dazu, über ganz München verteilt. Wir haben für Sie die Termine auf unserer Internetseite gesammelt. Unter www.wochenanzeiger.de/christkindlmarkt finden Sie zahlreiche Termine, auch aus dem Münchner Umland. Von Carsten Clever-Rott

Artikel vom 25.11.2016
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