Eine andere Art Winterschlaf

USHel und ihre Völker bereiten sich auf den Winter vor

Da in der Mitte, das ist USHel. Die Bienenkönigin wird von ihrem Staat umsorgt.	Foto: Verein

Da in der Mitte, das ist USHel. Die Bienenkönigin wird von ihrem Staat umsorgt. Foto: Verein

Lohhof · Der Name ist ungewöhnlich und die ebenso seltene Schreibweise deutet doch zumindest auf Unterschleißheim hin: USHel. Aber wer ist USHel?

Adventsmärkte – Weihnachtsmärkte – Christkindlmärkte

USHel ist die Königin eines der Bienenvölker des kleinen Bienenstands im Biotop am Waldfriedhof. Dieses kleine Grundstück hat die Stadt dem Bienenzuchtverein Schleißheim-Lohhof vor etwa zwei Jahren zur Bienenpflege zur Verfügung gestellt.

Jetzt, da der Winter naht, was die Bienen an den kürzer werdenden Tagen und den sinkenden Temperaturen merken, warten sie in ihrer Bienenkiste dicht aneinander gedrängt auf die Frühlingssonne. Um nicht zu erfrieren, müssen sie ihre Bienentraube immer wieder auf 35 Grad wärmen. Dies gelingt ihnen in dem sie von den Honig- und Zuckervorräten zehren, die der Imker ihnen dafür gelassen hat. Sind die 35 Grad erreicht, lassen sie die Temperaturen langsam auf 8 Grad fallen, bevor sie wieder heizen müssen.

»Immer wieder werde ich gefragt, ob unsere Bienen denn auch Winterschlaf halten«, berichtet Angela Puntigam vom Bienenzuchtverein.

»Nun, sie halten ihn nicht so, wie die uns bekannten Säugetiere es tun. Dennoch müssen Bienen schlafen. Aber nicht nur im Winter, auch im Sommer. Die Arbeit im Bienenstock und die Ausflüge nach Pollen, Wasser und Nektar sind anstrengend. Daher wird immer wieder ein Schläfchen gehalten. Dabei wechseln sich die Bienen ab, damit sich alle immer wieder mal ausruhen können«, erklärt die Imkerin.

Die Bienenzüchter verkaufen Honig am Weihnachtsmarkt

Wenn die Bienen im Winter ihre Wintertraube, so nennt man es, wenn die Bienen aneinandergedrängt sind, heizen müssen, können natürlich auch nicht alle schlafen. Mittlerweile weiß man, dass eine Honigbiene nach einer halben Stunde Heizdienst ausruhen muss. Dann wird abgewechselt. Das erklärt auch, warum ein Bienenvolk mit mindestens 5.000 Bienen in den Winter gehen muss. Besser sind mehr, denn sonst kann diese Arbeit nicht geleistet werden.

Der Imker als solcher sorgt im Sommer und Frühherbst für ausreichend Futter und die Reduzierung der auch hierzulande inzwischen mehr als gefürchteten Varroamilbe in den Völkern. Ist diese unter eine bestimmte »Schadschwelle« gedrückt, geht auch von ihr keine Gefahr mehr für die Bienenvölker aus. Mit ausreichend starken, gut eingefütterten und milbenbefreiten Völkern kann der Imker beruhigt dem Frühjahr entgegenblicken.

Der Bienenzuchtverein wird am zweiten Adventswochenende mit einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz vertreten sein. Dann kann jeder Unterschleißheimer Bienenhonig von USHel und ihren fleißigen Helfern erwerben und mit den Imkern ins Gespräch kommen.

Artikel vom 21.11.2016
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