»Brudermord« in Aying

Nur noch weinige Restkarten für die Vorführungen zu haben

Toni Arnold vom Darsteller-Team, Christel Altenweger und Michael Wöllinger vom Vorstand der Ayinger Gmoa-Kultur freuen sich über den Erfolg ihres neuen Stückes: »Brudermord«.	Foto: hw

Toni Arnold vom Darsteller-Team, Christel Altenweger und Michael Wöllinger vom Vorstand der Ayinger Gmoa-Kultur freuen sich über den Erfolg ihres neuen Stückes: »Brudermord«. Foto: hw

Aying · Die Ayinger Gmoa-Kultur darf sich mit ihrem 8. Stück wieder einmal über sensationelle Erfolge freuen. Ausverkaufte Vorstellungen sprechen dafür, dass sich die Theatergruppe bereits über die Ortsgrenzen hinaus einen Namen gemacht hat.

Das neue Stück heißt »Brudermord« und basiert auf einem Fall, der am 29. Auf den 30. November 1852 tatsächlich so in der Gemeinde Aying zugetragen hat. Auf den Fall gestoßen ist Michael Wöllinger, nicht, wie man meinen könnte in alten Prozessakten oder Kirchenbüchern sondern bei ebay. »Er ist dort auf die Predigt des Ayinger Pfarrers gestoßen, der über den schrecklichen Fall damals eine Predigt verfasst hatte«, berichtet die Sprecherin der Ayinger Gmoa-Kultur, Christel Altenweger.

Wie ein Spürhund sucht und findet Michael Wöllinger immer neue Stoffe, die sich für die Bühne eignen. »Für die nächsten beiden Aufführungen habe ich auch schon wieder Material gesammelt«, verrät er geheimnisvoll. Ganze Aktenordner füllt er mit historischem Material, aus dem dann der bekannte Regisseur Marcus Everding ein Stück verfasst, dass der Theatergruppe der Ayinger Gmoa-Kultur wie auf den Leib geschneidert ist. Alle Mitglieder der Ayinger Gmoa-Kultur arbeiten dabei ehrenamtlich, lediglich Marcus Everding erhält eine Bezahlung für seinen Beitrag. Auch die Familie Inselkammer engagiert sich für das heimische Theater in dem es ihnen den Sixthof für ihre Aufführungen zur Verfügung stellt. Der Lohn für die Mühen ist dennoch groß, denn was es dort auf der Bühne zu sehen gibt, ist Kunst und Leidenschaft. Leidenschaft auch für’s Detail, denn für die Ausstattung der Bühne wurde wie schon zuvor bei den Stücken in alten Höfen rund um Aying nach Sachspenden gesucht. Das Stück hat es auch dieses Mal wieder in sich. Tatort: Eine Schmiede in Aying.

Es gab zwei Söhne, der ältere soll die Schmiede erben. Die häuslichen Verhältnisse sind zerrüttet, der ältere Sohn spricht kräftig dem Alkohol zu und zieht ledig einen unehelichen Sohn auf. Den jüngeren Sohn ärgert das alles maßlos und er ist überzeugt, dass ihm die Schmiede überschrieben werden soll. Da der Vater jedoch an der Erbfolge keinen Zweifel zulässt, beschloss er, seinen älteren Bruder aus dem Weg zu räumen. Nach mehreren gescheiterten Versuchen überfällt er ihn schließlich nachts in dessen Schlafkammer und verletzt ihn mit einer Mistkralle so schwer, dass er seinen Verletzungen erliegt. Zunächst hatte der jüngere Bruder, der Mörder, einen Einbruch vortäuschen wollen, aber rasch häuften sich die Ungereimtheiten in seiner Geschichte und er wurde schließlich verhaftet.

Nach einem von der Presse ausführlich begleiteten Schwurgerichtsprozess wurde er wegen »qualifizierten Mordes« in München zum Tode verurteilt. Seine Hinrichtung erfolgte im Herbst des Jahres 1853 durch das Schwert – übrigens die letzte Hinrichtung dieser Art in München. Weil der Andrang gar so groß war, wurde die Anzahl der Plätze im Sixthof erhöht, so dass nun für die Vorstellungen am 18., 19., 20., 25. und 26. November, jeweils um 20 Uhr, Einlass ab 18 Uhr, noch Karten zu haben sind. Karten zu 18 Euro gibt es unter www.ayinger-gmoa-kultur.de Restkarten, falls vorhanden an der Abendkasse. Diese kosten dann 20 Euro. hw

Artikel vom 15.11.2016
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