Löwen gründen eigene Abteilung für Behindertensport

TSV 1860 München mit neuer Sparte

Engagieren sich für den Behindertensport: Birgit Kober und Karl Rauh. Foto: A. Wild

Engagieren sich für den Behindertensport: Birgit Kober und Karl Rauh. Foto: A. Wild

München/Giesing · Der TSV München von 1860 e.V. gibt die Gründung einer neuen Abteilung bekannt. Unter der Ägide von Oskar Dernitzky und der dreifachen paralympischen Goldmedaillen-Gewinnerin Birgit Kober sollen künftig auch Behindertensportler eine Heimat bei den Löwen finden können.

Die gebürtige Münchnerin Kober ist eine Athletin, deren Name vielen Sportinteressierten spätestens mit den Paralympischen Spielen in Rio im Sommer dieses Jahres ein Begriff geworden ist. Bislang startete die erfolgreiche Speerwerferin und Kugelstoßerin für den TSV Bayer 04 Leverkusen.

Oskar Dernitzky, ist stellvertretender Vorsitzender der Special Olympics Bayern. Bereits seit 1989 engagiert sich das langjährige Vereinsmitglied der Löwen ehrenamtlich für den Behindertensport. Ziel der neuen Abteilung soll es sein, beim TSV 1860 München »sowohl körperlich wie auch geistig Behinderten eine Heimat zu geben«. Neben ihren eigenen sportlichen Ambitionen wird sich Kober um die Öffentlichkeitsarbeit in der Abteilung kümmern, teilt der Verein in einer Presse-Aussendung mit.

Karl Rauh, Ehrenpräsident des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes und Abteilungsvorstand der Leichtathleten im TSV 1860 München, half Kober vor acht Jahren auf der Suche nach Trainingsmöglichkeiten und einem Trainer – so landete sie in Leverkusen. In Bayern fand sich seinerzeit kein geeigneter Verein. »Für die acht Jahre dort bin ich sehr dankbar. Der Verein und die nordrhein-westfälische Sportstiftung haben mich sehr gut unterstützt«, berichtet die Spitzensportlerin, »aber ich möchte jetzt hier in Bayern etwas verändern, den bayrischen Athleten helfen, dass es ihnen anders ergeht als mir. Deshalb wechsle ich zu einem Verein, an den ich glaube.« Bereits Kobers Eltern hatten als Mitglieder der Skiabteilung einen Bezug zum TSV 1860 München.

Auch Löwen-Präsident Peter Cassalette ist von der Idee angetan. »Wir sind stolz darauf, als Verein einen Beitrag zu leisten, behinderten Sportlern eine Heimat beim TSV 1860 München zu bieten. Ich hoffe, die Abteilung wird erfolgreich sein und sich ins Bewusstsein der Bevölkerung bringen.« Der Mehrheitsgesellschafter der Profifußball-Tochter Hasan Ismaik habe sich durch die Unterstützung der Blindenfußballer im Verein bereits für den Behindertensport engagiert und wolle dies auch weiterhin tun. Wie auch der Fußball-Hauptsponsor »Die Bayerische« – der Versicherungskonzern spendete zur Gründung der neuen Abteilung 10.000 Euro als Anschubhilfe.

(as)

Artikel vom 15.11.2016
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