»Brudermord« in Aying

Neues Stück der Ayinger Gmoa-Kultur feiert Premiere - Gewinnen Sie Tickets

Die Ayinger Gmoa-Kultur freut sich darauf ein weiteres historisches Stück auf die Bühne zu bringen. Nicht nur der Stoff, den die Schauspieler auf der Bühne zeigen ist historisch, sondern auch der, den sie am Leibe tragen. 	Foto: VA

Die Ayinger Gmoa-Kultur freut sich darauf ein weiteres historisches Stück auf die Bühne zu bringen. Nicht nur der Stoff, den die Schauspieler auf der Bühne zeigen ist historisch, sondern auch der, den sie am Leibe tragen. Foto: VA

Aying · Die Ayinger Gmoa-Kultur spielt wieder einmal auf. Das neue Stück heißt »Brudermord« und basiert auf einem Fall, der sich vom 29. auf den 30. November 1852 tatsächlich so in der Gemeinde Aying ereignet hat.

Auf den Fall gestoßen ist der Vorsitzende der Ayinger Gmoa-Kultur, Michael Wöllinger, nicht, wie man meinen könnte in alten Prozessakten oder Kirchenbüchern sondern bei ebay. »Er ist dort auf die Predigt des Ayinger Pfarrers gestossen, der über den schrecklichen Fall damals eine Predigt verfasst hatte«, berichtet die Sprecherin der Ayinger Gmoa-Kultur, Christel Altenweger.

Das aus dem spektakulären Fall auch ein Stück geworden ist, verdanken die Zuschauer dem Regisseur und Autor Marcus Everding, der wie in den Jahren zuvor, aus dem spannenden Stoff ein Theaterstück geschrieben hat. Begonnen hat die Ayinger Gmoa Kultur mit ihrem historischen Programm im Jahr 2004, als sie »Emmerami 1« auf die Bühne brachten. Seitdem haben die Laien-Darsteller bereits sechs weitere Stücke auf die Bühne gebracht. Zuletzt »Emmeram 3« im Jahr 2014.

Dabei ist nicht nur immer der Stoff historisch, sondern auch die Ausstattung der Bühne und der Schauspieler. »Unsere Mitglieder haben sich wieder einmal auf die Suche nach historischen Ausstattungsstücken und Kostümen gemacht«, berichtet Christel Altenweger. Dazu habe man unter anderem die alten Höfe vor Ort abgeklappert und nach passenden Spenden für die jeweiligen Projekte gefragt. So ist es kein Wunder, dass das Team hinter der Bühne fast dreimal so groß ist, wie auf der Bühne. Zwölf Personen spielen Theater, 35 sorgen dafür, dass Bühnenbilder gebaut werden, die Ausstattung und Technik stimmt, um nur einige der zahlreichen Aufgaben zu nennen. »Nur als Team können wir so etwas überhaupt auf die Beine stellen«, betont Christel Altenweger. Dabei arbeiten alle Mitglieder der Ayinger Gmoa-Kultur rein ehrenamtlich, lediglich Marcus Everding erhält eine Bezahlung für seine Arbeit.

Auch die Familie Inselkammer engagiert sich für das heimische Theater in dem es ihnen den Sixthof für ihre Aufführungen zur Verfügung stellt. Nun aber zum spannenden Inhalt: Tatort: Eine Schmiede in Aying. Es gab zwei Söhne, der ältere soll die Schmiede erben. Die häuslichen Verhältnisse sind zerrüttet, der ältere Sohn spricht kräftig dem Alkohol zu und zieht ledig einen unehelichen Sohn auf. Mutter unbekannt. Den jüngeren Sohn ärgert das alles maßlos und er ist überzeugt, dass ihm die Schmiede überschrieben werden soll. Da der Vater jedoch an der Erbfolge keinen Zweifel zulässt, beschloss er, seinen älteren Bruder aus dem Weg zu räumen. Nach mehreren gescheiterten Versuchen überfällt er ihn schließlich nachts in dessen Schlafkammer und verletzt ihn mit einer Mistkralle so schwer, dass er seinen Verletzungen erliegt. Zunächst hatte der jüngere Bruder, der Mörder, einen Einbruch vortäuschen wollen, aber rasch häuften sich die Ungereimtheiten in seiner Geschichte und er wurde schließlich verhaftet.

Nach einem von der Presse ausführlich begleiteten Schwurgerichtsprozess wurde er wegen »qualifizierten Mordes« in München zum Tode verurteilt. Seine Hinrichtung erfolgte im Herbst des Jahres 1853 durch das Schwert - übrigens die letzte Hinrichtung dieser Art in München.

Wie schon in vormaligen Stücken der Ayinger Gmoa Kultur e.V, wie »Menscha« oder »Ihr habt Pardon«, die sich mit dem Haberfeldtreiben oder der Sendlinger Mordweihnacht beschäftigten, ist ein sozial dramatischer Stoff umgesetzt worden, der dem Zuschauer keinen reinen Krimi vorsetzen will, sondern sie ins Gespräch bringen möchte. Zum einen über das Leben auf dem Land damals, wie aber auch über Familien- und Justiz-Problematiken damals und heute. Aufgeführt wird das Stück am 10., 12., 13., 18., 19., 20., 25. und 26. November, jeweils um 20 Uhr, Einlass ist ab 18 Uhr.

Karten zu 18 Euro gibt es unter www.ayinger-gmoa-kultur.de Restkarten, falls vorhanden an der Abendkasse. Diese kosten dann 20 Euro.

Gewinnspiel:
Wir verlosen 2 x 2 Karten für »Brudermord« der Ayinger Gmoa-Kultur für den Freitag, 11. November. Viel Glück! Das Gewinnspiel endet am 2. November 2016.

Artikel vom 26.10.2016
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