Horror-Clowns in München

Sieben Vorfälle am Wochenende – Tipps zur Prävention

München · Seit Freitag (21. Oktober) wurden der Münchner Polizei insgesamt sieben Vorfälle geschildert, bei dem maskierte Clowns beteiligt sein sollen. Bei den sogenannten Clown-Pranks – einem Trend aus Amerika – geht es darum, Passanten einen Schreck einzujagen, indem Personen als Clown verkleidet scheinbar auf Menschen losgehen.

Oft verwenden die Personen Messer oder andere Gegenstände, um die Schockwirkung zu verstärken. Meistens filmen sich die Personen, um den Prank im Internet zu veröffentlichen.

Am Freitag meldete um kurz vor 17 Uhr ein unbekannter Mitteiler über den Notruf 110, dass sich am Wintrichring an der dortigen Bushaltestelle eine Person befinden soll, die eine Clownsmaske trägt und mit einem Küchenmesser in der Hand wild herumfuchtelt. An der Örtlichkeit konnte bei Eintreffen der Polizeibeamten weder der Mitteiler noch ein Clown angetroffen werden. Im Rahmen der Fahndung wurden in Moosach drei Kinder im Alter zwischen 13 und 14 Jahren angetroffen. Sie trugen jeweils eine Clownsmaske bei sich. Messer oder ähnliches konnte nicht aufgefunden werden. Die angetroffenen Kinder konnten nicht in Verbindung mit dem Fall vom Wintrichring gebracht werden. Sie wurden über das Phänomen und die etwaigen Folgen belehrt, teilte die Polizei mit.

Am gleichen Tag, gegen 18.55 Uhr, befand sich ein zehnjähriger Junge mit seinem Fahrrad vom Fußballtraining kommend im Westpark auf dem Weg nach Hause. Hier sprang plötzlich eine Person mit Clownsmaske und mit schwingender Axt bewaffnet schreiend aus dem Gebüsch und lief auf den Jungen zu. Der Zehnjährige verließ zügig den Westpark und teilte weinend seiner Mutter zu Hause diesen Vorfall mit, welche daraufhin die Polizei verständigte. Der Junge gab an, dass sich der Clown bei der Aktion selbst gefilmt habe.

Am Samstag gegen 4 Uhr soll sich am Sendlinger-Tor-Platz ein Clown zombieartig fortbewegt haben. Waffen oder andere Gegenstände wurden durch die Mitteiler nicht gesehen. Weiterhin gab der Mitteiler an, dass er um 5 Uhr ebenfalls am Sendlinger-Tor-Platz an einer dortigen Bushaltestelle eine Person festgestellt hatte, die komische Geräusche von sich gab und ebenfalls ein Clownskostüm trug. Diese beiden Erkenntnisse erreichten die Polizei jedoch erst um 10 Uhr telefonisch.

Weiterhin soll am Abend des Samstags in der Herzogstraße eine Person mit Clown-Maske und einen unbekannten Gegenstand in der Hand gesehen worden sein.

Im Bereich der Rupertsberger Straße soll eine Person mit Clownsmaske und einem Baseballschläger bewaffnet in einen Innenhof gestanden haben.

Zu guter Letzt sollen drei Jugendliche als Clown maskiert und mit pyrotechnischen Gegenständen durch den Olympiapark gelaufen sein.

In den drei geschilderten Fällen, konnten durch die Polizei keine Tatverdächtigen angetroffen werden. Auch wenn es sich bei in den meisten Fällen um Menschen handelt, die andere Personen erschrecken wollen, so kann es je nach Vorgehen sein, dass durchaus schwere Straftaten verwirklicht werden können. So kommen Tatbestände wegen Bedrohung, Nötigung oder auch Körperverletzungsdelikten in Betracht.

Hinweis der Münchner Polizei

Wer einen Clown sieht, der sollte:

  • ruhig bleiben und sofort über den Notruf 110 die Polizei rufen
  • den Clown nicht ansprechen und keinesfalls provozieren (in der Regel will der Clown einen »Streich« spielen)
  • so schnell wie möglich den Ort verlassen und gegebenenfalls Passanten in der Umgebung ansprechen und um Hilfe bitten
  • Zusätzlich eignet sich auch eine Trillerpfeife am Schlüsselbund oder ein Schritt- oder Taschenalarm. Diese »Waffen« können nicht gegen einen verwendet werden. Der schrille Pfiff bzw. Auslösung des Alarms schockt den Clown, sodass man die Chance hat, wegzulaufen
  • Zur Verwendung von Pfefferspray oder Reizstoffsprühgeräten wird abgeraten, da die Gefahr groß ist, dass diese Geräte gegen einen selbst verwendet werden können
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