Der Kreisjugendring wird volljährig

Zum 18-jährigen Jubiläum eröffnet eine Ausstellung mit viel Prominenz

Kabarettist und Schirmherr Andreas Giebel wird die Ausstellung eröffnen	Foto: KJR © Günter Reisp

Kabarettist und Schirmherr Andreas Giebel wird die Ausstellung eröffnen Foto: KJR © Günter Reisp

München · Das Spendenprojekt »Hilfe für Kids« des Kreisjugendrings München-Stadt (KJR) wird volljährig. Gefeiert wird mit der Doppelausstellung »Aufs Leben vorbereitet?! Armut hat viele Gesichter – 18 werden auch!«. Kinder, Jugendliche und Münchner Persönlichkeiten verraten hier, was das Volljährigwerden für sie bedeutet (hat).

Die Vernissage ist am 27. Oktober.

18 Jahre »Hilfe für Kids« (HfK) bedeutet 18 Jahre Engagement für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in München. Doch wie stellen sich Kinder und Jugendliche ihre Zukunft vor, wenn sie erwachsen sind? Das hat der KJR Jugendliche aus seinen Freizeitstätten gefragt. Die haben sich Videokamera, Fotoapparat, Papier, Schere, Kleber und Stifte geschnappt und die Frage auf kreative Weise in Bild, Text, Ton und Video beantwortet, mal als Gemeinschaftsarbeit, mal als Einzelwerk. Die Ergebnisse können sich in jeder Hinsicht sehen lassen.

Und zwar auch, weil der KJR 18 Münchner Persönlichkeiten befragte, die mit HfK und dem KJR in Verbindung stehen. Darunter Kardinal Reinhard Marx und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, Bürgermeisterin Christine Strobl und Amtsvorgängerin Gertraud Burkert, die Kabarettisten Stephan Zinner, Luise Kinseher und Michi Altinger, die Schauspielerinnen Gisela Schneeberger und Maria Peschek, Zeitzeuge Ernst Grube, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Charlotte Knobloch, DGB-Bayern-Vorsitzender Matthias Jena oder Ex-Sozialreferent Friedrich Graffe.

Ihre Erinnerungen sind sehr persönlich und manchmal überraschend. Da gesteht eine der Prominenten, dass sie mit »dem Heiraten, damals noch der Wunsch vieler gerade volljährig gewordener Mädchen« noch nichts anfangen konnte – »zum Glück!«. Einem Befragten ist »meine erste Bundestagswahl, Helmut Schmidt gegen den Franz Josef Strauß« besonders in Erinnerung. Von den »miesesten Ferienjobs, unter anderem am Fließband in einer Käseschachtelfabrik« berichtet eine weitere der Prominenten und vom »liebevollen Brief« an den Vater ein anderer, »in dem vor allem stand, dass ich fortan selbst entscheiden kann, ob ich am Sonntag in die Kirche gehe oder nicht«. Eine der Befragten wusste einen praktischen Nebeneffekt der Volljährigkeit besonders zu schätzen: »Meine Entschuldigungen für die Schule durfte ich selbst unterschreiben!«

Von wem diese Sätze stammen, verraten die Veranstalter nicht, die Auflösung und die Erinnerungen der vielen anderen Befragten gibt es erst in der Ausstellung. Einen Kontrast dazu bilden nachdenklich stimmende Werke von Kindern und Jugendlichen aus der vor 18 Jahren in der Galerie 90 gezeigten Ausstellung »Armut in München hat viele Gesichter!«. Die Exponate der Kinder und Jugendlichen beeindrucken heute wie damals und haben leider nichts an Aktualität verloren.

Fotostation für Geburtstagsgrüße

HfK-Schirmherr, Kabarettist und Schauspieler Andreas Giebel wird die Ausstellung am Donnerstag, dem 27. Oktober, um 19 Uhr in der Galerie 90 des KJR eröffnen. Und wie es sich für eine Geburtstagsparty versteht, ist natürlich auch für Speis und Trank gesorgt. Die Münchner Fotohelden bereichern die Vernissage zudem um eine »Fotostation«, an der die Gäste Geburtstagswünsche mit Verkleidungs-Accessoires und Sprechblasen in Bildform überbringen können.

Alle Interessierten sowie Weggefährten von »Hilfe für Kids« sind zur Eröffnung eingeladen. Um Anmeldung unter f.gnadl@kjr-m.de oder Tel. 089 51 41 06-12 wird allerdings gebeten.

Die Galerie 90 befindet sich in der Geschäftsstelle des KJR München-Stadt, in der Paul-Heyse-Str. 22 im 1. und 4. Stock. Sie ist von Montag bis Donnerstag jeweils zwischen 9 und 17 Uhr sowie Freitags von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Die Ausstellung ist noch bis zum 21. Dezember 2016 zu sehen, der Eintritt ist frei.

Artikel vom 23.10.2016
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