Fahrplanwechsel

Die MVG präsentiert neue Streckenpläne und erhöht die Preise

Ab hier ist vorübergehend Schluss: Zwischen der U-Bahn-Haltestelle Münchner Freiheit und Scheidplatz wird saniert.	Foto: SWM/MVG, Kerstin Groh

Ab hier ist vorübergehend Schluss: Zwischen der U-Bahn-Haltestelle Münchner Freiheit und Scheidplatz wird saniert. Foto: SWM/MVG, Kerstin Groh

München · Bereits im März gab die Münchner Verkehrsgesellschaft MVG die vorläufig endgültigen Planungen zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember bekannt.

Vorgesehen waren eine ganze Reihe von Verbesserungen für U-Bahn, Bus und Tram, allerdings mit der Einschränkung, dass die neuesten Pakete auch von der Finanzentwicklung abhängig seien. Und besagte »Entwicklung« bekommen die MVG-»User« nun auch im Geldbeutel zu spüren: Wie alle Jahre wieder um die Weihnachtszeit, erhöht der Münchner Verkehrsverbund seine Preise. Und zwar diesmal durchschnittlich um 2,9 Prozent.

Dadurch wird beispielsweise die Einzelfahrkarte für eine Zone von 2,70 Euro auf 2,80 Euro verteuert. Der Preis der Streifenkarte steigt von 13 auf 13,50 Euro. Immerhin können alte Tickets noch bis zum 31. März 2017 aufgebraucht werden. Somit können Sparfüchse also schon Mal nachrechnen, ob sich noch ein »Last-Minute-Vorratskauf« lohnt.

Doch worauf sollte man sich nun auf den Strecken selbst einstellen? Zur Entlastung der U1 wird ab Stichtag die U7 zwischen Sendlinger Tor und Westfriedhof bereits ab mittags verkehren und die Frequenz auf diesem Abschnitt vom zehn- auf fünf Minuten erhöhen. Die U1 wird nun auch Sonntags als Langzug fahren. Die Nachttram N19 soll die Nachtschwärmer an künftigen Wochenenden im 15-, statt im 30-Minuten-Takt vom Karlsplatz bis nach Pasing transportieren. Und Gleiches gilt auch für die Nachtbahn N27, die zwischen Petuelring und Ostfriedhof verkehrt.

Zum Dezember hin wird zudem die Eröffnung der Neubaustrecke »Tram Steinhausen« bis zum S-Bahnhof Berg am Laim erfolgen. Und ein ganzes Bündel an Änderungen betrifft die Mehrzahl der Buslinien. So sollen nahezu alle Metro- und Stadtbusse deutlich im Takt beschleunigt werden. Außerdem wird die Streckenführung mehrerer Linien verlängert.

Auf eine längerfristige Einschränkung müssen sich die Münchnerinnen und Münchner allerdings schon ab Montag, dem 31. Oktober, einstellen. Dann wird zwischen Münchner Freiheit und Scheidplatz nämlich erstmal gar nichts mehr gehen. Nach 45 Jahren Betriebsdauer werden auf der Stammstrecke der U3 Schienen, Schweller, Schotter, Kabel und Stromschienen komplett erneuert.

Etwa 1,5 Kilometer lang ist der Abschnitt, der nun erstmals nach seiner Inbetriebnahme kurz vor den Olympischen Spielen 1972 ein komplettes Update erfährt. Und dies voraussichtlich bis Ende März 2017. Für die langfristige Komplettsperrung bittet Markus Weichseldorfer vom Ressort Verkehrsservice und Fahrgastinformation der Stadtwerke München schon Mal um Verständnis: »Aber nach so vielen Jahren müssen die alten Teile einfach raus.«

Natürlich wird die MVG ihre Fahrgäste auch bei gutem Wetter nicht im Regen stehen lassen. So sollen Busse im 5-Minuten-Takt zwischen Münchner Freiheit und Scheidplatz verkehren, »und in den Stoßzeiten« so Weichseldorfer, »sogar öfter«.

Im Gegenzug wird die U3 nach Abschluss der Arbeiten deutlich leiser und erschütterungsärmer unterwegs sein.

In Richtung Münchner Norden kann vorläufig im Bedarfsfall auf Linie U1 umgestiegen werden, die teilweise mit längeren Zügen ausgestattet wird. Zusätzlich wird die Linie U7, eigentlich eine reine Verstärker-, bzw. Verbindungslinie von U1, U2 und U5, vom Westfriedhof bis zum Olympia Einkaufszentrum verlängert.

»Es geht darum, die Strecke auch perfekt auf die nächsten 40 Jahre vorzubereiten«, so Markus Weichseldorfer.

Eine lange Zeitpanne, in der vielleicht sogar die »Ringbahn« Realität werden könnte, die der Münchner Landtagsabgeordnete Michael Piazolo von den Freien Wählern unlängst wieder ins Spiel brachte. Sie würde die Münchner Innenstadt spürbar entlasten und könnte über einen Großteil schon bestehender Gleise und Bahnhöfe führen. Gegen den durchaus interessanten Vorschlag sprechen allerdings die Kosten: Die Wissenschaftlichen Mitarbeiter der Technischen Universität München errechneten für den Komplettausbau der Strecke mit einem Tunnel vom Heimeransplatz bis nördlich der Dachauerstraße mindestens zwei Milliarden Euro.

So oder so ist also erstmal für die Strecke Scheidplatz – Münchner Freiheit in den Herbst- und Wintermonaten etwas mehr Fahrzeit einzukalkulieren.

Artikel vom 20.10.2016
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