Zeitspender gesucht

»Wellcome«-Projekt startet jetzt auch in Oberhaching

Vanessa Hödl von der Gemeinde Oberhaching und Cornelia Gollwitzer vom Familienzentrum freuen sich über den Neustart von »Wellcome«.	Foto: hw

Vanessa Hödl von der Gemeinde Oberhaching und Cornelia Gollwitzer vom Familienzentrum freuen sich über den Neustart von »Wellcome«. Foto: hw

Deisenhofen · Derzeit sind rund 260 wellcome-Teams in 14 Bundesländern sowie in Österreich und in der Schweiz aktiv, und auch in Oberhaching hat das neue Angebot für junge Eltern jetzt im Familienzentrum St. Bartholomäus in der Ödenpullacher Str. 23 eine Heimat gefunden.

Die langfristige Organisation der Helfer übernimmt zwar Lotse e.V., das seinen Sitz in München hat, der Erstkontakt wird jedoch durch die Mitarbeiter des Familienzentrums hergestellt, erklärt die Leitung des Familienzentrums, Cornelia Gollwitzer. Im ersten Lebensjahr ändert sich für junge Familien alles, das Glück ist groß, oft aber auch die Sorge, alles richtig zu machen. Nicht selten geraten hier junge Mütter und Väter an ihre Grenzen, denn so wunderbar es ist, ein Kind bekommen zu haben, so anstrengend ist es auch.

Wie gut ist es dann, wenn man kompetenten Rat und praktische Hilfe zur Seite hat, lautet die einfache Idee hinter dem Projekt »Wellcome«, das 2002 von Rose Volz-Schmidt in Hamburg aus der Taufe gehoben wurde.

»Wir freuen uns, dass wir jetzt auch ein Projekt vor Ort haben, das sich an ganz frisch gebackene Eltern richtet«, erklärt Vanessa Hödl von der Gemeinde Oberhaching und weiter: »Oberhaching ist für Familien sehr attraktiv, alleine in diesem Jahr haben wir im Zeitraum von Januar bis Ende Juli 71 Geburten gezählt.«

Viele zögen für die Familiengründung in den Münchner Vorort und hätten noch keine festen sozialen Kontakte aufgebaut, die einen in der ersten Zeit der Familienfindungsphase begleiten könnten, berichten die beiden Frauen. Wenn dann auch noch die eigene Familie weit weg wohnt oder selber arbeiten muss, fühlt man sich schnell alleine mit seinen Problemen.

Soweit muss und soll es aber gar nicht kommen, sind sich Cornelia Gollwitzer und Vanessa Hödl einig. Eltern brauchen gerade in dieser ersten herausfordernden Zeit mit dem Baby Unterstützung und Entlastung, damit aus der großen Freude über das Baby kein Stress wird.

Die Ehrenamtlichen von wellcome verhelfen ihnen zu kleinen Pausen und Auszeiten im Alltag, in denen sie wieder Kraft schöpfen können. Ein- bis zweimal die Woche kommen dabei Ehrenamtliche, meist erfahrene Mütter, für ein bis zwei Stunden in die Familien und entlasten die Mutter, indem sie beispielsweise auf das Baby aufpassen, wenn die Mutter duschen, schlafen oder einmal alleine spazieren gehen möchte.

Dabei kann man sich auch gut über die Probleme und Unsicherheiten austauschen, die ein Neugeborenes mit sich bringt. »Die Wellcome-Mitstreiter sind dabei aber keine billigen Haushaltshilfen, sondern sollen sich um das Wohl der Mutter oder des Kindes kümmern«, betont Cornelia Gollwitzer. Das Ziel des Projekts ist schnell erklärt: wellcome versetzt Eltern in die Lage, ihr Kind anzunehmen und eine stabile Bindung aufzubauen. Damit die ehrgeizige Arbeit beginnen kann, werden jetzt Ehrenamtliche gesucht, die sich für diese wichtige Aufgabe einsetzen möchte. Melden können sich Freiwillige im Familienzentrum unter Tel. 613 35 88.

Aber auch wenn die erste Zeit gut überstanden ist, bleibt das Familienzentrum ein treuer Begleiter der Familien, von der Babyspielgruppe über die Kinderkrippe, vom Kindergarten bis zum Hort reicht hier das Angebot, das sich an Familien in Oberhaching wendet. Mehr über das Programm erfährt man unter www.familienzentrum.st-bartholomaeus.de Heike Woschée

Artikel vom 19.10.2016
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