Einer, der für andere da war

Ebersberg trauert um Claus Keckeisen

Claus Keckeisen starb im Alter von 82.	Foto: Privat

Claus Keckeisen starb im Alter von 82. Foto: Privat

Ebersberg · Viele reden viel und gerne über das Ehrenamt. Aber viel zu wenige engagieren sich zum Wohl unserer Gesellschaft. Ganz anders Claus Keckeisen.

Ob bei der Ebersberger Faschingsgesellschaft, bei der Soldaten- und Kriegerkameradschaft, bei den »d´Oidn Ritter vo Ebersberg« oder anderen Vereinen – auf ihn war immer Verlass. Jetzt ist er im Alter von 82 Jahren gestorben. Eine große Trauergemeinde, darunter fünf Fahnenabordnungen, erwiesen ihm auf dem neuen Friedhof der Kreisstadt die letzte Ehre. Vor über 40 Jahren war der gebürtige Würzburger nach Ebersberg gekommen. Schnell lebte er sich hier ein. Seine umgängliche, freundliche Art öffneten ihm überall Türen. Er redete nicht lange, er packte mit an.

Mit Elan und Leidenschaft. Halbe Sachen gab es bei ihm nicht. Bei der Faschingsgesellschaft beispielsweise kümmerte sich der gelernte Schriftsetzer über mehr als drei Jahrzehnte um die beliebte Faschingszeitung und prägte sie nachhaltig. Genauso viel Freude machte es ihm aber auch, jedes Jahr am Unsinnigen Donnerstag beim Kinderfasching Würstl und Faschingskrapfen zu verteilen. Es war für Claus Ehrensache, den Kindern damit eine Freude zu bereiten.

Und strahlende Kinderaugen waren immer das schönste Dankeschön für den stolzen Opa einer Enkeltochter. Bei der Soldaten- und Kriegerkameradschaft Ebersberg kümmerte er sich um die Finanzen und tat dies mit Sachkenntnis und der den Schriftsetzern eigenen Akribie. Dass er zum Ehrenmitglied ernannt wurde, zeigte die Wertschätzung, die man ihm dort bis zum Schluss entgegenbrachte. Claus Keckeisen war über Jahrzehnte auch ein gefragter Mann bei vielen Schafkopfrennen. Dort schätzten alle Teilnehmer seine ruhige, ausgleichende Art als Turnierleiter. Dass die Organisation zudem stimmte, war bei ihm fast schon eine Selbstverständlichkeit. Bei den »d´Oidn Ritter«, eine große, äußerst gesellige Männerrunde, die im Wirtshaus »Zur Gass« in Egglburg residiert und dort ihren Spaß hat, war er lange Jahre Vorstand. Als nach seinem Rückzug Not am Mann war, sprang er wieder ein und engagierte sich erneut. Die Mitglieder dankten es ihm und ernannten ihn zum Ehrenvorsitzenden.

Bis ins hohe Alter hielt sich Keckeisen mit Tennis fit und gewann auch beim Sport viele Freunde. Anfang des Jahres machte jedoch seine Gesundheit nicht mehr mit. Rapide verschlechterte sich sein Zustand. Der Tod war dann Erlösung. »Ich muss dankbar sein, ich hab´ ein schönes Leben gehabt«, zog er in den letzten Monaten Resümee. Seine Freunde und viele Ebersberger sind traurig über sein Ableben. Ein ehrendes Andenken ist Claus Keckeisen gewiss. Denn er war ein Vorbild, der nicht viel übers Ehrenamt redete, sondern es mit Leben erfüllte. Peter M. Lill

Artikel vom 18.10.2016
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...