Andys Aufgabe

OMD-Fan will die Band nach München holen

München · Helga Sandmeier hat Großes vor. Die 41-Jährige will OMD zu einem Konzert in München bewegen. Nichts Besonderes? Helga Sandmeier ist keine Konzertveranstalterin. Sie ist ein Fan der britischen Pop-Band und möchte Andy McCluskey und Paul Humphreys endlich auch mal in München sehen.

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Eine verrückte Idee, aber gar nicht mal unwahrscheinlich. Bei einem Konzert in Frankfurt hat Helga Sandmeier persönlich mit Bandgründer Andy McCluskey gesprochen. Das war genauso schräg wie die Idee. Nach dem Konzert hat er zusammen mit ein paar anderen am Bühneneingang eine Zigarette geraucht und mit einigen Fans gequatscht. Einfach so.

Als Helga Sandmeier ihn darauf angesprochen hat, die Band solle doch auch mal nach München kommen, weil es in Süddeutschland und Österreich viele Fans gebe, hat er geantwortet: »Wenn Ihr 1.000 bis 2.000 Leute zusammenkriegt, kommen wir nach München.«

Damit hatte Helga Sandmeier zwei Dinge: eine Mission und ein Problem. Das Problem: Wie kriegt man 2.000 Leute zusammen, dass sie verbindlich und glaubhaft erklären, zu dem Konzert nach München zu kommen? Dafür hat sie auch noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden. Wichtig ist für sie jetzt erst mal, dass die Interessenten Kontakt mit ihr aufnehmen können – gerne auch, um den Plan weiter auszuarbeiten. Unter der E-Mail-Adresse omdfansbayern@gmx.de können sich weitere OMD-Fans melden. Auch neue Fans sind gerne gesehen.

Ein OMD-Konzert in der TonHalle oder im Gasteig wären durchaus vorstellbar

Helga Sandmeier ist selbst noch gar nicht so lange dabei. OMD, kurz für »Orchestral Manoeuvres in the Dark« wurde 1978 von Andy McCluskey und Paul Humphreys gegründet. 1998 löste sich die Band auf, um 2006 ein Comeback zu starten. »Maid of Orleans« wurde 1982 ihr erster Welterfolg, seit damals waren sie regelmäßige Gäste in den deutschen Charts. Mit »Sailing on the seven Seas«, »Pandora’s Box«, »Call my Name« und »Walking on the Milky Way« waren sie oft im Radio zu hören – auch noch nach ihrer vorübergehenden Trennung. Helga Sandmeier hat die Band erst später kennengelernt: »2009 war ich auf einem Doppelkonzert der Simple Minds in Hamburg. Da hat auch OMD gespielt.« Zuerst konnte sie wenig mit dem Electrosound anfangen, doch dann »gab es einen Gänsehautmoment«, erzählt sie. Das war bei dem Song »Souvenir«.

Seitdem hat Helga Sandmeier die Band siebenmal live gesehen, 2010 in München, aber eben auch viermal in Hamburg und einmal in Frankfurt – nicht gerade der nächste Weg für die Fans aus München. Also hat sie Andy McCluskey in Frankfurt einfach mal angesprochen. Der hat ihr versichert: »Das ist nicht nur so’n Spruch von mir.« Gemeint ist die Zusage, bei entsprechender Nachfrage nach München zu kommen. Der Entschluss stand schnell fest und steht noch immer: »Ich nehm mir das vor, da bleibe ich dran«, hat sich Helga Sandmeier geschworen.

An der Location soll’s nicht scheitern. Die TonHalle wäre geeignet, war sie schon 2010. Aber auch im Gasteig kann sich Helga Sandmeier das Konzert vorstellen. Das wäre dann allerdings Aufgabe des OMD-Managements.

Freuen könnten sich die Fans auf die Klassiker aus den 80ern und 90ern. Die meisten OMD-Fans sind in dieser Zeit dazu geworden. Helga Sandmeier ist in der Fanszene eine Ausnahme. Die Fans von damals seien mit der Band älter geworden, sagt sie ganz ohne Seitenblick. Neue Fans kommen eher wenige dazu. Die Band ist kommerziell nicht mehr so erfolgreich und auch nicht mehr so präsent wie zu ihren besten Zeiten. »Fans unter 30 gibt es fast nicht.« Anders in den USA, wo die Band nach Meinung von Helga Sandmeier den Generationen- sprung geschafft habe. Das hilft den Münchner Fans erst mal wenig. Sie können mit der Unterstützung für Helga Sandmeier sich selbst am besten helfen.

Aber eigentlich ist das doch verrückt, oder? »Zu mir hat keiner gesagt, Du hast doch ‘ne Meise«, sagt die 41-Jährige. »Ich habe ‘ne Aufgabe von Andy bekommen.« Jetzt ist Helga Sandmeier mit ganz viel Idealismus dabei, denn wenn sie Erfolg hat, macht sie sich und anderen eine Freude. Mehr über die Band gibt es auf der deutschen Fanseite www.germanmanoeuvres.com und auf der Facebook-Seite »OMD germanmanouevres«.

Und wer Helga Sandmeier unterstützen will, der wendet sich unter omdfansbayern@gmx.de direkt an sie. 2.000 Fans rund um München – das muss doch möglich sein. Von Carsten Clever-Rott

Artikel vom 07.10.2016
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