Kampfstarker Zweitliga-Aufsteiger bringt Löwen in Abstiegsnot

TSV 1860 München kassiert bittere Pleite in Würzburg

Unter Druck: Löwen-Trainer Kosta Runjaic. Archivfoto: A. Wild

Unter Druck: Löwen-Trainer Kosta Runjaic. Archivfoto: A. Wild

München/Giesing · Der Pflichtspielausflug des TSV 1860 München zum FC Würzburger Kickers endete mit einer verdienten Schlappe für die Giesinger. Die Unterfranken zwangen die Gäste aus der Landeshauptstadt mit einfachen spielerischen Mitteln und großem Kampfgeist mit 2:0 (1:0) in die Knie.

Das Würzburger Stadion am Dallenberg – offiziell wenig lyrisch Flyeralarm-Arena getauft – war ausverkauft. 12.475 Zuschauer fieberten dem innerbayerischen Vergleich zwischen dem Aufsteiger Kickers und den ambitionierten Münchner Löwen entgegen, die von rund 1.400 Fans begleitet wurden. Im Kader der von Bernd Hollerbach trainierten Bischofsstädter stehen mit Peter Kurzweg, Emanuel Taffertshofer, Valdet Rama und Patrick Weihrauch vier Ex-Löwen.

Beim TSV 1860 München durfte erstmals seit dem ersten Spieltag Marnon Busch wieder als rechter Außenverteidiger von Beginn an ran. Die Bremer Leihgabe wirkte gegen Würzburg wie sein Pendant auf der linken Seite, Maximilian Wittek, über weite Strecken des Spiels stark überfordert. Nicht ganz eine halbe Stunde war gespielt, da vertändelte Kai Bülow als letzter Mann in der Löwen-Defensive den Ball gegen Elia Soriano, der allein auf Torhüter Jan Zimmermann zulief, ihn im Strafraum umdribbelte, dabei mit dem Fuß einfädelte und zu Fall kam. Schiedsrichter Martin Petersen entschied auf Strafstoß. Soriano trat selbst an und verwandelte sicher zum 1:0 (27. Min.).

Nach dem Seitenwechsel bestimmten die zweikampfstarken und leidenschaftlich agierenden Würzburger weiterhin die Partie. Erst rund zwanzig Minuten vor Schluss intensivierten auch die Löwen ihre Offensivbemühungen, ohne die sich bietenden Möglichkeiten nutzen zu können. Ein schnell ausgeführter Abschlag von Kickers-Torhüter Robert Wulnikowski sorgte gegen die entblößte Defensive der Gäste für den Schlussakkord: Über Nejmeddin Daghfous landete der Ball bei Felix Müller, der Marnon Busch im Laufduell abschüttelte und mit einem platzierten Schuss aus rund achtzehn Metern in die lange Ecke zum 2:0-Endstand traf (83. Min.).

»Es sind zu viele Kleinigkeiten, die nicht funktionieren – dadurch schießen wir uns immer wieder ‚Eigentore‘«, erklärte Löwen-Schlussmann Jan Zimmermann. Sport-Geschäftsführer Thomas Eichin kritisierte: »Wenn man solche Fehler macht, dann kann man hier nicht bestehen. So etwas darf in keiner Liga passieren.«

Trotz eines nominell stärkeren Kaders spielen die Weiß-Blauen bislang eine ähnlich wackelige Runde wie in der letzten Saison. Auch spielerisch ist kaum eine substantielle Verbesserung auf dem Platz sichtbar. Mit drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen klafft eine unübersehbare Lücke zwischen dem eigenen Anspruch und der Wirklichkeit. Trainer Kosta Runjaic wird die Länderspielpause am kommenden Wochenende nutzen müssen, um seine Mannschaft zwei Wochen lang intensiv auf das Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf am Sonntag, den 16. Oktober (Anpfiff 13:30 Uhr), vorzubereiten. Eine weitere Pleite gegen die Rheinländer könnte im bekannt nervösen Umfeld des TSV 1860 München eine Eigendynamik in Gang setzen, der sich das Trainerteam nicht mehr entziehen kann.

(as)

Artikel vom 02.10.2016
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