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Mörderisch spannend
Wer Krimis liebt, wird den Oktober in Unterhaching lieben
Tanja Keller und Christine Plach sind schon von Kopf bis Fuß auf Krimis eingestellt. Autor Uwe Gardein sucht nach den spannensten Stellen im Roman. Foto: hw
Unterhaching · »Drahtzieher« der zweiten »Mordswochen«, die vom 6. bis 27. Oktober andauern, ist das Team der Unterhachinger Gemeindebücherei, das den vielen Krimifans wieder die Tür zur schaurigen und blutigen Seite der Literatur öffnet.
Ein Blick in die Ermittlungsakten verspricht Spannung pur mit den Autoren Oliver Pötzsch, Andreas Föhr, den mörderischen Schwestern und Josef Wilfing.
Karten gibt es ab sofort in der Bücherei. Im Preis von 10 Euro sind dabei nicht nur spannende Stunden mit namhaften Autoren enthalten, sondern es gibt auch ein kleines Buffet sowie Getränke. »Dieses Mal haben wir uns entschlossen, weniger, dafür namhaftere Autoren lesen zu lassen«, erklären die Bücherei-Leitung Tanja Keller und ihre Team-Kollegin Christine Plach.
Dieses Mal wird auch nicht das Bücherei-Team die Moderation des Abends übernehmen, sondern der Unterhachinger Autor Uwe Gardein. Gardein ist selbst Mitglied beim »Syndikat«, einer Vereinigung von rund 750 Krimiautoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Krimiautoren tauschen sich über ihr Genre aus, geben sich Tipps und lernen auch gemeinsam, zum Beispiel bei Führungen und Vorträgen vom LKA. »Viele Autoren recherchieren vorab ganz genau, ist das technisch überhaupt so möglich, was ich hier beschreibe«, erklärt Uwe Gardein.
Den Anfang der namhaften Autorenreihe bildet Oliver Pötzsch, der am 6. Oktober um 20 Uhr aus »Die Henkerstochter und das Spiel des Todes« liest. Zum Inhalt: Kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg wird in der bayerischen Stadt Schongau ein sterbender Junge aus dem Lech gezogen. Eine Tätowierung deutet auf Hexenwerk hin und sofort beschuldigen die Schongauer die Hebamme des Ortes. Der Henker Jakob Kuisl soll ihr unter Folter ein Geständnis entlocken, doch er ist überzeugt: die alte Frau ist unschuldig.
Unterstützt von seiner Tochter Magdalena und dem jungen Stadtmedicus macht er sich auf die Suche nach dem Täter. Auch hier treibt den Autor nicht reine Fabulierlust an, seine eigene blutige Familiengeschichte beschäftigt Oliver Pötzsch, Jahrgang 1970, bereits seit seiner Kindheit. Bei seinen Recherchen stieß er auf die Folterwerkzeuge seiner Ahnen und einen Meisterbrief, der seinem Vorfahren eine »besondere Kunstfertigkeit beim Köpfen« bescheinigt. Wer seine Bücher liest, bekommt eine Ahnung, warum das Mittelalter als »dunkle Zeit« in der Geschichte bezeichnet wird.
Ihm folgt eine Woche später, am 13. Oktober, Andreas Föhr. Er stellt mit
seinem Roman »Eisenberg« eine neue Figur, die Rechtsanwältin Dr. Rachel
Eisenberg vor. Andreas Föhr weiß, wovon er schreibt, hat er doch vor seiner
Karriere als Autor Jura studiert und in München sogar promoviert. Jahrelang
war er als Anwalt tätig, bevor er mit dem Schreiben begann.
Zum
Inhalt: Dr. Rachel Eisenberg ist Mitinhaberin einer angesehenen Münchner
Kanzlei, frisch getrennt und Mutter einer 13-jährigen Tochter. Ihr neuer
Fall soll eigentlich nur ein bisschen Medienpräsenz bringen – ein Obdachloser,
der eines äußerst gewalttätigen Mordes verdächtigt wird –, doch als sie
ihrem Mandanten zum ersten Mal gegenübersitzt, ist Rachel sprachlos: Sie
kennt den Mann – oder glaubte das zumindest…
Am 20. Oktober ist ein ganzer Damenflor zu Gast in der Bücherei. Die »Mörderischen Schwestern«, ein Netzwerk von Frauen, deren gemeinsames Ziel die Förderung der von Frauen geschriebenen Kriminalliteratur ist, wird aus ihren Werken lesen. Mit zarter Hand wird hier »gemordet, was das Zeug hält«. Zu Gast sein werden unter anderem Stefanie Gregg, Iris Leister, Ruth Fuchs, Frederika Gers, Ursula Hahnenberg, Carmen Mayer und Ingrid Werner, um nur einige zu nennen. Los geht es um 20 Uhr.
Den mörderischen Reigen beschließt eine Woche später, am 27. Oktober, Josef Wilfling. In »Verderben. Die Macht der Mörder« stellt der ehemalige Kriminaloberrat seine spannendsten Fälle vor. Einen der gefährlichsten Serienmörder Deutschlands hat Josef Wilfling überführt und andere spektakuläre Fälle gelöst. Dass aber die Macht der Täter über ihre Tat hinausreicht, zeigt der legendäre Mordkommissar in seinem neuen Buch. Denn jeder Mord zieht komplexe Folgen nach sich: das lebenslange Leid der Opferfamilie, die Stigmatisierung der Angehörigen des Täters – und oft bekommen auch die Ermittler die Folgen eines Mordes am eigenen Leib zu spüren. Nach den jeweiligen Lesungen wird Uwe Gardein die Autoren noch ein wenig interviewen und ihnen vielleicht das ein oder andere Geständnis entlocken. hw
Das Gewinnspiel endet mit dem 5. Oktober.
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