Neue Pflegeschule wird greifbar

Das Projekt Berufsfachschule für Pflege soll in Haar realisiert werden

Haar · Auch im Landkreis München nimmt der Anteil der älteren Bevölkerung immer weiter zu. Ein höherer Bedarf an Pflegeplätzen ist die logische Folge.

Der Landkreis muss sich dabei weniger den Kopf darüber zerbrechen, wie man diesen erhöhten Bedarf an Pflegeplätzen schafft, als vielmehr darüber, ob man vorhandene und neu zu schaffende Kapazitäten überhaupt nutzen kann. Denn es mangelt an qualifizierten Fachkräften, die die betagten Menschen pflegen können.

Insbesondere im Großraum München sind ausgebildete Pflegekräfte rar. Die hohen Lebenshaltungskosten drängen die Fachkräfte aus der Region, dazu scheidet ein nicht unerheblicher Teil der ausgebildeten Pflegekräfte bald nach Abschluss wieder aus dem Beruf aus. Schon heute herrscht ein großer Mangel an qualifizierten Pflegekräften sowohl im stationären wie auch im ambulanten Bereich. Eine gute pflegerische Versorgung der Bürger im Landkreis München ist der Anspruch, den der Kreis an sich selbst stellt und auch im Seniorenpolitischen Gesamtkonzept formuliert. Ausreichend qualifiziertes Personal nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein.

Die Neugründung eines Schulcampus in Haar mit Realschule und Fachoberschule, die u.a. auch den Fachbereich Gesundheit anbieten soll, bietet die Chance, hier zusätzlich eine Berufsfachschule für Pflege anzugliedern. Der Standort böte gleich mehrere Vorteile: Von der unmittelbaren Nachbarschaft zur Realschule verspricht man sich eine höheres Interesse der Schulabgänger, die sich so schon über einen längeren Zeitraum mit der Einrichtung und dem Beruf befassen konnten. Zudem sind in Haar die Kliniken des Bezirkes Oberbayern sowie das Seniorenheim »Maria-Stadler-Haus« beheimatet, die beide für die Praxisanteile der schulischen Ausbildung optimale Partner wären. Synergieeffekte ergäben sich darüber hinaus durch die Nähe zur Fachoberschule mit dem Profil »Gesundheit«.

Der Sozialausschuss sprach sich dafür aus, dass der Landkreis zusammen mit dem »Kuratorium Wohnen im Alter« KWA gAG, das im Landkreis mehrere Senioreneinrichtungen und darüber hinaus in Niederbayern bereits zwei Pflegeschulen erfolgreich betreibt, die Möglichkeiten prüft und eine Kooperationsvereinbarung entwirft, die darauf abzielt, in Haar eine Pflegeschule zu errichten. »Auch wenn die Ausbildung der Pflegekräfte nicht die originäre Aufgabe des Landkreises ist, übernimmt der Kreis damit Verantwortung für seine Bürgerinnen und Bürger und trägt Sorge dafür, dass die bereitgestellte Infrastruktur auch ausgeschöpft werden kann,« so Landrat Christoph Göbel. »Mit dem Beschluss setzen wir ein wichtiges Signal«.

Artikel vom 27.09.2016
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