Radfahrerin getötet

Moosach · LKW-Unfall auf der Lasallestraße

Moosach · Am Mittwoch, 21. September, kam es gegen 9.20 Uhr zu einem tödlichen Verkehrsunfall im Bereich der Kreuzung Lassallestraße/Triebstraße. Eine 30-jährige Radfahrerin wurde hierbei von einem rechtsabbiegenden Lastwagen überrollt und dabei tödlich verletzt.

Die Radlerin war auf dem fahrbahnbegleitenden Radweg gefahren und wollte bei Grünlicht die Triebstraße überqueren, als das Unglück passierte.

Seit Januar 2007 schreibt die EU bei neu zugelassenen Lastkraftwagen eine Ausstattung mit ins­gesamt sechs Spiegeln für die lückenlose Rundumsicht vor. Bis März 2009 muss­ten auch bereits zugelassene LKW mit solchen Spiegeln nachgerüstet werden. Werden diese korrekt eingestellt und benutzt, so würde der so genannte »Tote Winkel« umfassend ausgeleuchtet, das heißt, der LKW-Lenker kann auch den Straßenraum auf der rechten Seite seines Fahrzeugs gut einsehen. In Deutsch­land wurde diese Vorschrift verbindlich in die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ord­nung (StVZO) übernommen.

Demzufolge sind nicht vorschriftsmäßig ausgestattete Fahrzeuge ge­setzes­widrig. Martin Glas, 1. Vorsitzender des ADFC Kreisverband München, äußerte sich dazu wie folgt: »Bei korrekt ausgestatteten LKWs mit richtig einge­stellten Spiegeln und bei angemessenem Verhalten des LKW-Lenkers, gibt es das ›Tote-Winkel-Problem‹ nicht mehr.«

In der Praxis sieht es laut ADFC jedoch oft anders aus. Fahrzeugführer sind überfordert, abgelenkt oder machen keinen Gebrauch von den Spiegeln. Deshalb fordert der ADFC den Einbau von Abbiege-Assistenz-Systemen und/oder Kamerasystemen am Fahrzeug. Darüber hinaus engagiert sich der ADFC Kreisverband München für eine entsprechende bauliche Gestaltung von Radwegen, aber auch von Fahrbahnen.

So sollen etwa geringe Kurvenradien helfen, die Geschwindigkeit der Kraftfahrzeuge zu senken. Eine geradlinige und direkte Führung der Radwege im Kreuzungsbereich sowie eine konsequente Roteinfärbung an großen Kreuzungen, trügen laut ADFC ebenfalls zur Senkung des Unfallrisikos bei. »Natürlich sollten auch Radfahrer an solchen Kreuzungen große Vorsicht beim Queren walten lassen, Man kann auf den Radwegen neben der Fahrbahn nicht immer davon ausgehen, dass man vom Fahrzeuglenker vor dem Abbiegen wahr­­genommen wurde«, so Martin Glas weiter.

Bei knapp einem Viertel der sich in München eriegnenden Unfälle mit Radfahrer-Beteiligung handelt es sich laut ADFC um Rechtsabbiege-Unfälle. Andreas Groh, stellvertretender Vorsitzender des ADFC Kreisverband München, verweist darauf, wie wichtig zudem Präventionsarbeit, zum Beispiel durch eine Plakataktion, bei der alle Verkehrsteilnehmer auf die Rechtsabbiege-Problematik aufmerksam gemacht würden, wäre.

Artikel vom 27.09.2016
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