Die Römer in Perlach

Perlach · Festring weiht neue Infotafeln ein

Drei neue Römer-Tafeln am Hofanger (Hofangerstraße/Ecke Schmidbauerstraße). 	Foto: VA

Drei neue Römer-Tafeln am Hofanger (Hofangerstraße/Ecke Schmidbauerstraße). Foto: VA

Perlach · München-Perlach ist nicht erst in jüngerer Zeit ein begehrter Siedlungsraum, sondern wurde schon in alter Zeit vom Menschen gern aufgesucht.

Bei archäologischen Ausgrabungen konnte schon in den 1990er Jahren im Bereich der Grünanlage Oberer Hofanger und unter den jetzigen GWG-Häusern südlich der Schmidbauerstraße ein Landgut bzw. Bauernhof aus der Römischen Kaiserzeit nachgewiesen werden, zu dem auch eine Wassermühle gehörte. Im frühen Mittelalter bestatteten an eben- dieser Stelle die ersten Perlacher ihre Toten auf einem kleinen Ortsfriedhof.

Um diese wichtigen Erkenntnisse zur frühen Perlacher Geschichte auch nach der Ausgrabung erlebbar zu belassen, wurde ein Teil der Strukturen schon bei der Anlage der Grünfläche an ihrem originalen Auffindungsort sichtbar gestaltet, z.B. durch Pflasterungen und Bepflanzung als Andeutungen eines Kellers, der Grabgruben oder der Zaunreihen. Der noch auf 35 Meter Länge nachweisbare Mühlkanal ist als eine leicht vermauerte Mulde dargestellt. Leider wurde dieses Konzept nie vollständig fertig gestellt. Das Wichtigste – die Erläuterungen – fehlte bis zu diesem Jahr.

Auf Initiative des Festring Perlach e.V. wurde mit Unterstützung des Sachgebiets Ehrenamt des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege dieses langjährige Desiderat beseitigt. Am Sonntag, 2. Oktober, um 11 Uhr werden unter einem frei zugänglichen Schutzdach in der Grünfläche drei neu erstellte Informationstafeln eingeweiht. Sie liefern erst- mals eine Übersicht über die archäologischen Strukturen und nähere Details mit aussagekräftigen Bildern zum römischen Hof mit Mühle und dem frühmittelalterlichen Gräberfeld. Die Texte wurden von denjenigen Wissenschaftlern erstellt, die die Archäologie Perlachs besonders gut ken- nen, nämlich von Hans-Peter Volpert, M.A. dem damaligen Grabungsleiter und Bearbeiter des römischen Guts und von Dr. Stephanie Zintl, der Bearbeiterin des frühmittelalterlichen Gräberfelds.

Dank des ehrenamtlichen Engagements können sich zukünftig alle Parknutzer über ihre heimische Archäologie bestens informieren und die Ausmaße des römischen Gutshofs im Park nachvollziehen.

Artikel vom 26.09.2016
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