Diskriminiert, verfolgt, entrechtet

München · Sonderausstellung ab 27. Oktober: Die Verfolgung der Sinti und Roma

München · Das NS-Dokumentationszentrum befasst sich ab 27. Oktober in einer Sonderausstellung bis 29. Januar 2017 mit der Verfolgung der Sinti und Roma in München und Bayern in der Zeit der Naziherrschaft von 1933 bis 1945.

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In ganz Europa fielen nach Schätzungen bis zu 500.000 Angehörige der Roma dem Rassenwahn der Nationalsozialisten zum Opfer. Obwohl die Roma und die als Untergruppierung der Roma geltenden Sinti, die hauptsächlich in Deutschland verbreitet sind, die deutsche Staatsbürgerschaft hatten und zu Beginn der 30er-Jahre in das gesellschaftliche Leben integriert waren, gerieten sie im Rahmen der Arisierung ins Fadenkreuz der Nazis. Bis zum Ende des Jahrzehnts waren die Menschen innerhalb des Deutschen Reiches weitgehend entrechtet.

Mit Beginn der Eroberungskriege der Nazis in ganz Europa wurde die Verfolgung und systematische Vernichtung der Roma vorangetrieben. Analog zum hebräischen Wort »Shoa« für den Völkermord an den Juden haben die Roma einen Begriff für die Naziverbrechen an ihren Bevölkerungsgruppen etabliert. Mit dem Wort Porajmos wird dieser Kulminationspunkt als Folge einer langen Geschichte von Verfolgung und Diskriminierung bezeichnet. Die meisten europäischen Roma wurden im Konzentrationslager von Auschwitz getötet.

Das NS-Dokumentationszentrum zeigt in der Sonderausstellung die Entwicklung der strategischen Verfolgung der Roma ab 1933 in der Gesamtheit und an Einzelbeispielen. Die Ausstellung wird von Einzelveranstaltungen begleitet.

Artikel vom 22.09.2016
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