Eine Woche der Premieren

Altstadt · Das Residenztheater eröffnet die neue Spielzeit

Nach seinem Erfolg wird auch wieder Ayad Akhtars Stück »Geächtet« gezeigt 	Foto: Horn / Residenztheater

Nach seinem Erfolg wird auch wieder Ayad Akhtars Stück »Geächtet« gezeigt Foto: Horn / Residenztheater

Altstadt · Den Beginn der neuen Spielzeit feiert das Residenztheater am Max-Joseph-Platz 1 in den Tagen bis zum 28. September mit zwei Eröffnungspremieren: So am Freitag, dem 23. September um 19.30 Uhr mit Friedrich Schillers »Die Räuber«.

In der spektakulären Inszenierung von Ulrich Rasche spielen Valery Tscheplanowa und Franz Pätzold die Hauptrollen von Franz und Karl Moor. Die Karten zum Preis von 20 bis 54 Euro für das weltberühmte Drama um Freiheit und die Fähigkeit, sich selbst neu zu erschaffen, sind leider schon ziemlich ausverkauft. Nach derzeitigem Stand sind bestenfalls Restkarten am Abendschalter erhältlich.

Tags drauf, am 24. September ist ebenfalls um 19.30 Uhr Premiere von »Die schmutzigen Hände« im Cuvilliéstheater. Intendant Martin Kusej inszeniert Jean-Paul Sartres Stück über Hugo, einen jungen Intellektuellen, der seiner bourgeoisen Herkunft entkommen will. Deshalb ist er der kommunistischen Partei beigetreten und wartet auf große Aufgaben. Schauplatz ist Illyrien, ein fast fiktiver Staat, dessen Regierung mit dem faschistischen Ausland kollaboriert. Im Untergrund arbeitet Hugos Partei gegen die Regierung und ist dabei zwischen dogmatischer Ideenliebe und beweglicher Realpolitik intern völlig zerstritten. Als die Niederlage der Faschisten absehbar wird, wittert der charismatische Pragmatiker Hoederer die Chance, einen Kompromiss mit den politischen Gegenspielern zu schließen, um der Partei nach Kriegsende an die Macht zu verhelfen. Hugo wird vom gegnerischen Parteiflügel als Sekretär bei Hoederer eingeschleust, um ihn zu töten – und bringt neben einer Waffe auch Jessica, seine Ehefrau, mit. Auf dem schmalen Grat zwischen Ernst und Spiel, Zuneigung und Abgrenzung beginnt ein Kampf der beiden ungleichen Männer um die richtige Tat, und Jessica wird zum entscheidend zufälligen Spielfaktor im friendly fire.

Kartenpreise: 14 bis 44 Euro.

Am Mittwoch, dem 28. September zeigt das Residenztheater um 19.30 Uhr auch wieder Ayad Akhtars »Geächtet«, das gerade in der Kritikerumfrage zum ausländischen Stück des Jahres gewählt wurde. Die Handlung: Amir Kapoor lebt den amerikanischen Traum: Der Sohn pakistanischer Einwanderer ist Anwalt und arbeitet in einer renommierten jüdischen Kanzlei in New York. Seine Strategie heißt Assimilation – sein Problem Identität. Denn Integration bedeutet im Post-9/11-Amerika für Amir die Abkehr von eigenen Wurzeln, wie dem Islam. Als bei einem Abendessen mit ihrem jüdisch-amerikanischen Kurator Isaac, dessen afroamerikanischer Frau und Amirs Arbeitskollegin Jory eine Diskussion über religiöse Traditionen eskaliert, verliert er inmitten aller Positionen die Kontrolle, holt zum Befreiungsschlag aus und bringt das eigene Selbstbild ins Wanken. In seinem Debütstück diskutiert Ayad Akhtar anhand aufgeklärter Karrieristen im vermeintlich politisch korrekten Fahrwasser hochaktuelle, brennende Themen der US-amerikanischen Gesellschaft zwischen Patriot Act und Integration, alltäglichem Rassismus und Terrorismus.

Die Karten von 14 bis 44 Euro (Studenten: 8 Euro) sind für alle Vorstellungen an den Kassen der Staatstheater, online unter www.residenztheater.de oder unter 089/2185 1940 erhältlich.

Artikel vom 21.09.2016
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