Klein, aber oho!

Jugendtreff AKKU feiert am Freitag seinen 20. Geburtstag

»Farbenspiel« lautet das Motto des 20-jährigen Jubiläumsfestes des Jugendtreffs AKKU, ein Thema, das die Jugendlichen selbst ausgewählt haben.	Foto: VA

»Farbenspiel« lautet das Motto des 20-jährigen Jubiläumsfestes des Jugendtreffs AKKU, ein Thema, das die Jugendlichen selbst ausgewählt haben. Foto: VA

Untergiesing · Vor 20 Jahren eröffnete eine der kleinsten Einrichtungen des Kreisjugendring München-Stadt (KJR): Der Untergiesinger Jugendtreff AKKU in der Lohstraße 70, direkt unterhalb der Brücke des Mittleren Rings, gegenüber der Waldeckstraße.

Und weil man solche runden Geburtstage auch entsprechend festlich begehen soll, wird am Freitag, 23. September, ein farbenfrohes Fest gefeiert! Unter dem Motto »Farbenspiel« erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches, und wie der Name schon sagt, buntes Programm.

Von der ersten Stunde mit im Team ist Sieglinde Felixberger, die das AKKU seit rund 18 Jahren leitet. »Wir haben damals viel Arbeit in das leerstehende Haus gesteckt, um es für die künftigen Besucher auch entsprechend einladend zu gestalten«, erinnert sich die engagierte Sozialpädagogin. Mit von der Partie waren auch damals schon eine Reihe der künftigen Nutzer, denn eine der wichtigsten Säulen in der Jugendarbeit heißt damals wie heute Partizipation. »Die Jugendlichen haben einen stärkeren Bezug zu ihrem Haus, wenn sie dort eigene Ideen und Vorstellungen umsetzen konnten«, erklärt Felixberger weiter. Nicht umsonst heißt es, »ein gutes Freizeitheim ist eine ständige Baustelle«.

Gegen den Begriff Freizeitheim wehrt sich Felixberger indes, denn das AKKU will viel mehr sein, als ein Platz, an dem man lediglich Freunde treffen und chillen kann. »Außerschulische Bildungsangebote« heißt der Oberbegriff, unter dem sich alle Angebote zusammenfassen lassen, die den Jugendlichen dabei helfen sollen, sich zu selbstständigen Persönlichkeiten zu entwickeln. Dazu gehört beispielsweise Mädchen- und Jugendarbeit, bei der die beiden Gruppen lernen, über Rollenbilder nachzudenken und die Fähigkeit erlernen, über den Tellerrand ihres Geschlechts zu blicken. Auch Medienbildung ist ein wichtiges Thema, betont Felixberger, denn zwar können die Jugendlichen allesamt ihre Handys bedienen, aber wissen leider oft wenig über darüber, welche Gefahren das Internet bergen kann. Auch die Aufklärung über die Gefahren des Drogenkonsums werde immer wieder diskutiert. Das Feld der Themen, die hier angesprochen werden, ist weit und so vielfältig wie die Jugendlichen, die das Haus regelmäßig besuchen. 35 Besucher zählt das AKKU im Durchschnitt am Tag, der Großteil der Gäste ist derzeit zwischen elf und 14 Jahre alt. »Die Zusammensetzung des Publikums ändert sich häufig, so wie das bei Jugendlichen eben ist«, verrät Sieglinde Felixberger.

Neben ihr arbeiten noch Herbert Kronseder und Kathrin Pietsch-Störk im AKKU. Ein weiteres, spannendes Projekt, das im AKKU voran getrieben ist, ist die Entdeckung des eigenen Viertels. Hier können Jugendliche ihren Stadtteil aus ganz neuen Perspektiven kennen lernen. Gemeinsam mit dem ASZ Untergiesing haben hier bereits mehrere Begehungen stattgefunden, weitere sind geplant. Jetzt wird aber erst einmal gebührend gefeiert. Das Geburtstagsfest beginnt um 17 Uhr mit einem kleinen Graffiti-Workshop, bei dem die Gäste diese Kunstform selbst ausprobieren können. Dabei verrät Julian Momboisse Tricks und Kniffe im Umgang mit der Spraydose. Der Graffitikünstler ist dem AKKU schon lange verbunden, er leitet die Jugendlichen regelmäßig beim Sprühen von Graffitis an. Zum bunten Motto des Festes trägt auch die professionelle Gesichts- und Körpermalkünstlerin Eva-Maria Schulz bei. Allen Gästen, die das möchten, verleiht sie mit Puder, Pinsel und Farbkasten einen ganz besonderen Farb-akzent. Auch Airbrush, das Malen mit gesprühter Farbe, steht auf dem Programm. Ein farbiges Highlight stellt die Holi-Aktion dar, bei der die Gäste pudrige Farbbeutel in die Luft werfen.

Der offizielle Teil beginnt um 18 Uhr mit einem Stehempfang. Um 18.30 Uhr überbringt Bürgermeisterin Christine Strobl die Glückwünsche der Stadt, KJR-Vorstandsmitglied Judith Städele wird die Gäste im Namen des KJR offiziell begrüßen.

Anschließend haben die Gäste Gelegenheit zum gemütlichen Beisammensein, ein DJ sorgt für musikalische Unterhaltung.

Außerdem laden Fotos und Impressionen aus den letzten 20 Jahren ein, in Erinnerungen zu schwelgen. Als letzten Programmpunkt präsentiert die Perfomance-Gruppe »Netzhaut« um 21.30 Uhr vor dem AKKU eine farbenfrohe Feuershow mit Fackeln und Feuerjonglage. Ehemalige und aktuelle Besucherinnen und Besucher, deren Eltern sowie Nachbarn und Freunde des Hauses sind herzlich eingeladen, mitzufeiern, der Eintritt ist frei. »Ich freue mich ganz besonders auf zwei Frauen, die vor 20 Jahren als jugendliche Besucherinnen mit dazu beigetragen haben, dass aus dem leer stehenden Haus ein Jugendtreff geworden ist. Jetzt sind beide Mütter und wollen aber gemeinsam mit uns feiern«, berichtet Sieglinde Felixberger.

Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen, und die Geburtstagsparty kann beginnen. hw

Artikel vom 21.09.2016
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