Der erste Schritt ist getan

Spatenstich für »Meiller Gärten« mit Oberbürgermeister Dieter Reiter

Zum Schippen bei Meiller-Kipper: Beim Spatenstich für die »Meiller Gärten« packten BA-Vorsitzende Johanna Salzhuber (l.) und OB Dieter Reiter (3.v.r.) sowie Vertreter von Meiller und Rathgeber mit an.	Foto: Christine Henze

Zum Schippen bei Meiller-Kipper: Beim Spatenstich für die »Meiller Gärten« packten BA-Vorsitzende Johanna Salzhuber (l.) und OB Dieter Reiter (3.v.r.) sowie Vertreter von Meiller und Rathgeber mit an. Foto: Christine Henze

Moosach · Nicht zuletzt aufgrund des angespannten Wohnungsmarktes ist bezahlbarer Wohnraum in München eine heiß begehrte Ware. Doch in Moosach entstehen nun rund 700 neue Wohnungen. Am vergangenen Donnerstag (15. September) erfolgte der Spatenstich für die »Meiller Gärten«.

Bei einem Empfang mit nahezu 300 geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft, zu dem die F.X. Meiller Gelände GmbH & Co. KG zusammen mit der Rathgeber AG geladen hatte, sprachen neben Oberbürgermeister (OB) Dieter Reiter auch der Aufsichtsratsvorsitzende der Rathgeber AG Rupert Hackl, deren Vorstand Dipl.-Ing. Andreas Ferstl, der Geschäftsführer der Meiller GmbH, Franz Xaver Meiller und IHK-Präsident Dr. Eberhard Sasse. Die Rathgeber AG ist zusammen mit der F.X. Meiller Gelände GmbH & Co. KG Eigentümerin des als Meiller-Areal bekannten Grundstücks direkt an der Südwestseite des Moosacher Bahnhofs, welches nun Heimat für Tausende Münchner Bürgerinnen und Bürger sowie Angestellte der benachbarten Meiller-Werke werden soll.

Meiller hat bereits in der Vergangenheit firmeneigene Wohnungen gebaut. Diese Idee wird nun wiederbelebt. Nach und nach sollen daher, verteilt auf 14 Baukörper, zwischen 650 und 700 Mietwohnungen sowie ein Boardinghaus/Hotel entstehen. 10.000 Quadratmeter des Geländes werden zudem auf Gewerbe entfallen.

In seiner Rede zum Spatenstich erörterte Dipl.-Ing. Andreas Ferstl, warum man sich für den Mietwohnungsbau entschieden habe. Ziel sei es, Fachkräfte durch Firmenwohnungen zu locken. Wohnen und Arbeiten an einem Standort solle hier ermöglicht werden. Auch beabsichtige man nicht, den Mietpreisspielraum bei Neuvermietung vollständig auszureizen. »Wir wollen, dass die Mieter lange bei uns bleiben.«, so Ferstl.

Auch Geschäftsführer Franz Xaver Meiller verwies darauf, dass man nachhaltig Wohnraum für Generationen schaffen wolle. Das Familienunternehmen Meiller möchte am Standort ein familienfreundlichens Quartier errichten. Das solle dadurch erreicht werden, dass bewusst große Wohnungen gebaut werden, von denen 30 Prozent für den sozialen Wohnungsbau reserviert sind. 20 Prozent hiervon entfallen auf Wohneinheiten gemäß dem München Modell (städtisch geförderter Wohnraum), zehn Prozent auf die einkommensorientierte Förderung (Wohngeldberechtigte). Ein Kindergarten und eine Kinderkrippe sind ebenfalls vorgesehen.

Zur Erholung entstehen gleich zwei öffentliche Grünflächen: der »Meiller-Park« im Westen und der »Rathgeber-Park« im östlichen Teil des Geländes. Dem Unternehmen zufolge böte sich hier eine einmalige Chance, Alles aus einem Guss zu verwirklichen. Für die kulturellen Bedürfnisse der Bewohner soll ebenso gesorgt werden. Zwar stünde zum jetzigen Zeitpunkt nicht fest, ob nun etwa ein Theater oder ein Kino entstehen soll. Franz Xaver Meiller sei es jedoch eine Herzensangelegenheit, einen Teil des im gegenwärtigen Bebauungsplan noch als Gewebefläche vorgesehenenden Platzes für kulturelle Zwecke zu nutzen, sagte er.

Durch die energieeffiziente Ziegelbauweise, die Solaranlagen auf den Dächern und die Grundwasserwärmepumpen erreichen die Neubauten den Standard eines KfW-Effizienzhauses 55 der Energieeinsparungsverordnung.

Das für die Wohnanlage entwickelte Mobilitätskonzept ist ebenso beachtenswert. Es sieht unter anderem Ladestationen für E-Fahrzeuge vor. Ohnehin erleichtert die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel durch die Lage direkt am Moosacher Bahnhof, mit Zugang zu U-Bahn, S-Bahn, Bus und Tram den Verzicht auf ein eigenes Kraftfahrzeug.

Kurze Wege runden das Konzept ab: Neben den geplanten Gewerbeflächen ist bereits jetzt der Zugang zum Einzelhandel durch die Nähe zur neuerrichteten Moosacher Meile gewährleistet, wodurch das Viertel auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen attraktiv werden soll. Das noch stehende Meiller-Hochhaus soll Ende diesen Jahres abgerissen werden und das hierdurch freiwerdende Gelände im letzten Bauabschnitt mit einem neuen Hochhaus bestückt werden, für dessen Bau der Wettbewerb allerdings noch aussteht.

Die freifinanzierten Wohnungen im Neubaugebiet werden laut dem Unternehmen im Schnitt etwa 15 Euro pro Quadratmeter Miete kosten, die ersten Wohneinheiten ab dem 1. Januar 2019 bezugsfertig sein.

Dass er geladen wurde, um über eines seiner Lieblingsthemen zu sprechen, hob OB Dieter Reiter in seiner Rede zum Spatenstich der »Meiller Gärten« hervor. Sah der erste Bebauungsplan aus dem Jahr 2001 noch die Schaffung von Büroflächen vor, entstehe nun das, was die Stadt wirklich benötige, nämlich Wohnraum, den sich die Münchnerinnen und Münchner leisten können. Sich um seine Mitarbeiter zu kümmern, heiße in München, Wohnraum zu schaffen, so Reiter weiter. Seine Schlussworte sprachen wohl allen Bewohnern Münchens und insbesondere den Moosachern aus der Seele: »Ich bin gespannt, wie sich die ,Meiller Gärten’ entwickeln werden.« Katja Brenner und Christine Henze

Artikel vom 19.09.2016
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