Suppe mit Pfiff

Trudering · Im FAM bereiten Flüchtlinge das Mittagessen zu

Eine Suppe mit einer besonderen Prise demnächst im Familienzentrum Trudering.	Foto: VA

Eine Suppe mit einer besonderen Prise demnächst im Familienzentrum Trudering. Foto: VA

Trudering · Im kulinarischen Angebot des Zentrums wird eine neue Seite aufgeschlagen: Immer mittwochs wird ab dem 14. September im »Dompfaff« (Dompfaffweg 10) ein Mittagstisch angeboten.

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Dann gibt es eine frisch zubereitete Suppe zum Sattessen und – wer will – noch ein Dessert oben drauf. Den Anfang macht eine Tomatensuppe mit Aprikosen und Kichererbsencroutons samt Brotkörbchen und ein griechischer Joghurt mit Honig und Melone. Interessant dabei ist, wer dieses Essen zubereitet: Den Hauptgang kochen geflüchtete Frauen aus der benachbarten Gemeinschaftsunterkunft. Den Nachtisch richten Besucher der Demenztagesgruppe an. Unterstützt werden sie dabei von Fachkräften.

Die Asylbewerberinnen werden von der Sozialpädagogin Julia Ermili angeleitet, die zum Beispiel Vokabelkärtchen mit Wort und Bild zu Lebensmitteln und Küchen-Gerätschaften angefertigt hat. »Kochen ist ein sehr gutes Deutschtraining«, ist Julia Ermili unterzeugt. Gleichzeitig machen die Frauen ein erstes Berufspraktikum und somit einen ersten, kleinen Schritt in Richtung Arbeitsmarkt. Auch für die Besucher der Demenztagesgruppe ist das praktische Tun wertvoll. Sie sind produktiv für Andere und tragen so etwas Sinnvolles zu einer Gemeinschaft bei. »Das ist eine seltene Erfahrung für Menschen mit diesem Krankheitsbild«, weiß Sabine Königbauer, Projektleiterin im Bereich Demenz und freut sich, dass die Zubereitung des Desserts so gut zum Aktivierungsprogramm der Gruppe passt.

Wenn alle Beteiligten alles geputzt, geschnippelt, gekocht, gerührt und gewürzt haben, kann in der familiären Atmosphäre vom »Dompfaff« gegessen werden. Dann können sich Babys, Kinder, Mütter, Erwachsene und Hochbetagte gemeinsam ein leckeres Essen schmecken lassen, wie in einer Großfamilie. Nebenbei kommen vielleicht Deutsche und Nichtdeutsche ein bisschen ins Gespräch. »Das ist interkulturell und intergenerativ. Das ist etwas Tolles, weil sich Menschen treffen und so verbinden. Dabei erleben sie, dass wirklich alle bei uns willkommen sind und aus dem Miteinander Lebensqualität entsteht«, erklärt die Hausleitung Martina Hansel-Wolfshörndl die Philosophie vom Familienzentrum Trudering, ein Dach für Generationen.

Artikel vom 18.09.2016
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