Falsche Pässe

Flughafen München · Bundespolizei ist schwer gefordert

Immer wieder versuchen Passagiere mit gefälschten Dokumenten einzureisen.	Foto: Polizei

Immer wieder versuchen Passagiere mit gefälschten Dokumenten einzureisen. Foto: Polizei

München/Hallbergmoos · Am Donnerstag (8. September) wurden die Beamten der Bundespolizei am Münchner Flughafen gleich mehrfach gefordert.

Den Anfang machte ein 68-jähriger Iraner, der aus Brüssel nach München reiste. Bei ihm entdeckten die Bundespolizisten einen Haftbefehl wegen mehrfachen Diebstahls. Das Amtsgericht Neuburg a.d. Donau hatte den Mann im Februar zu einer fünfmonatigen Haftstrafe verurteilt. Da er die Haft nicht antrat schrieb ihn die Staatsanwaltschaft Ingolstadt zur Verhaftung aus. Er wurde in die Justizvollzugsanstalt Stadelheim gebracht.

Eine Stunde später blieb ein 59-jähriger Amerikaner im Fahndungsnetz der Bundespolizei hängen. Als er aus Philadelphia kommend nach München einreisen wollte, schlug der Fahndungscomputer Alarm. Der Mann wurde von der Staatsanwaltschaft Regensburg per Haftbefehl gesucht, wegen Trunkenheit im Verkehr zu einer Geldstrafe von knapp 2.400 Eurooder ersatzweise 55 Tage Haft verurteilt wurde. Da der Pittsburgher die Strafe nicht zahlen konnte, wurde er in die Haftanstalt nach Stadelheim eingeliefert.

Ein 58-jähriger Türke versuchte, bei seiner Einreise aus Istanbul besonders schlau zu sein. Bei seiner Kontrolle stellten die Bundespolizisten fest, dass zwar Pass und Visum gültig waren, er allerdings bereits aus einem Schengenstaat zurückgewiesen wurde, weil er seine Aufenthaltsdauer überzogen hatte. Um die Zurückweisung zu verschleiern, hatte er über den Zurückweisungsstempel auf der Passseite eine türkische Gebührenmarke geklebt. Der Mann musste wieder zurück nach Istanbul fliegen.

Schlecht gelaufen ist der Einreiseversuch eines Iraners aus Istanbul. Der Mann legte einen litauischen Reisepass vor. Die kontrollierenden Beamten stellen eine Ausschreibung zur Strafvollstreckung fest. Die Polizisten entdeckten auf dem Pass Fälschungsmerkmale: Das Lichtbild wurde ausgetauscht. Der Reisende war somit nicht der per Haftbefehl gesuchte Litauer. Es wurden zudem noch gefälschte Kreditkarten und Krankenkassenkarten gefunden. Erst in der Vernehmung outete sich der Mann als iranischer Staatsbürger, der im Iran mit der Todesstrafe zu rechnen hatte. Die Anzeige wegen Urkundenfälschung folgte auf den Fuß. Aufgrund des gestellten Schutzersuchens muss der Mann in der Flughafen-Asylunterkunft auf eine Entscheidung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge warten.

Artikel vom 12.09.2016
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