Drei Minuten sind lang

Ana Schrödinger verteidigt drei WM-Titel mit zwei Rekorden

Ana Schrödinger mit ihren drei goldenen Weltmeistermedaillen.	Foto: privat

Ana Schrödinger mit ihren drei goldenen Weltmeistermedaillen. Foto: privat

München · Ana Schrödinger kann, was sonst niemand kann: Die Münchner Einradsportlerin hat in zwei Disziplinen mit ihrem Sportgerät neue Weltrekorde aufgestellt.

Ana Schrödinger, Weltmeisterin im Einradfahren
Ana Schrödinger, Einradfahrerin
Themenseite zu Ana Schrödinger, mehrmalige Weltmeisterin im Einradfahren

Insgesamt gelangen der Sportlerin vom SV Soli München drei Siege bei der Weltmeisterschaft im spanischen San Sebastian.

Die Weltmeisterschaft im Einradfahren wird alle zwei Jahre von der IUF, dem Weltverband des Einradsports (International Unicycling Federation) ausgetragen, dieses Jahr gingen insgesamt 1.825 Sportler aus 40 Nationen in den verschiedensten Disziplinen an den Start.

In den Disziplinen »Slow forward« und »Slow backward« verteidigte die 21-jährige Münchnerin nicht nur ihre vor zwei Jahren im kanadischen Montreal erkämpften WM-Titel, sondern schaffte es sogar erneut die bestehenden Weltrekorde zu verbessern, und zwar in »Slow forward« von 2:30,75 Minuten auf 2:40,39 Minuten und in »Slow backward« von 2:40,28 Minuten auf 3:09,79 Minuten.

Bei diesen Disziplinen der Balancekunst wird so langsam wie möglich auf dem Einrad über ein zehn Meter langes Brett gefahren, ohne dabei zu pendeln, das Rad seitwärts zu drehen oder den Fahrfluss durch das geringste Stehenbleiben zu unterbrechen. Das Brett ist für »Slow forward« 15 Zentimeter und für »Slow backward« 30 Zentimeter breit.

Erneut über ­eine Stunde Stillstand auf dem Einrad

Neben der sportlichen Perfektion sind speziell für die Langsamdisziplinen auch äußerte Konzentration und mentale Stärke nötig, um souverän, zur vorgegebenen Zeit seine Leistung abrufen zu präsentieren. Den Vizeweltmeister-Titel in »Slow forward« gewann Mirjam Lips aus der Schweiz mit einer Zeit von 1:38,05 Minuten. Der dritte Platz ging ebenfalls nach München, nämlich an Luisa Schrödinger mit einer Zeit von 0:59,36 Minuten.

Den dritten WM-Titel in der Disziplin »Stillstand« verteidigte Ana Schrödinger bereits zum zweiten Mal mit einem unglaublichen Abstand zur diesjährigen Vizeweltmeisterin Natsumi Onuma aus Japan, die sich 4:04,25 Minuten auf dem vorgegebenen Brett von 9 x 25 Zentimetern halten konnte. Wie vor zwei Jahren in Kanada konnte sich Ana Schrödinger auf einen Abstand von einer knappen Stunde zur Zweitplatzierten distanzieren und erreichte damit eine Zeit von einer Stunde und drei Minuten – nur knapp unter ihrem eigenen Weltrekord, den Ana Schrödinger im vergangenen Jahr auf 1:05:13 Stunden verbessert hatte.

Ihr Ziel, in den Langsamfahrdisziplinen die Drei-Minuten-Marke zu knacken, wie Sie im vergangenen Jahr im Samstagsblatt angekündigt hat, hat Ana Schrödinger zwar nur teilweise erreicht, aber beim nächsten Mal wird diese Marke beim Vorwärtsfahren eben wieder attackiert. Bei der Weltmeisterschaft 2018 in ­Seoul will sie ihre Rekorde erneut steigern, das Nahziel 2017 ist das Verteidigen der EM-Titel bei der Europameisterschaft in den Niederlanden.

Artikel vom 09.09.2016
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