In das steinerne Herz des Kaisers

Spektakuläre Tour durch das Griesener Kar zur Fritz-Pflaum-Hütte

Die Tour zur Fritz-Plaum Hütte führt mitten durch die Felsabbrüche des Wilden Kaiser.	Foto: Stefan Dohl

Die Tour zur Fritz-Plaum Hütte führt mitten durch die Felsabbrüche des Wilden Kaiser. Foto: Stefan Dohl

München/Kirchdorf i. Tirol · Der Herbst ist gekommen, und damit die beste Zeit für anspruchsvolle Wandertouren.

Wanderungen in den Münchner Hausbergen und Tirol
Mit Touren-Tipps von Münchner Wochenanzeiger-Redakteur Stefan Dohl

Eine schöne Tagestour ist die etwa fünf stündige Rundtour zur Fritz-Pflaum-Hütte (1.868 m) im Kaisergebirge. Die Wanderung führt mitten durch das Griesener Kar und bietet spektakuläre Einblicke in die felsige Bergwelt des Wilden Kaiser. Die Selbstversorgerhütte des Sektion Bayerland liegt nämlich eingekesselt zwischen steilen Felsabbrüchen und gibt den Blick auf beeindruckende Gipfelziele frei. Startpunkt für die Wanderung ist die Fischbachalm (840 m) im Kaiserbachtal.

Die Zufahrt erfolgt über Kirchdorf in Tirol (Navi: Kaiserbachtal 2, 6382 Kirchdorf in Tirol). Für die Anreise über die private Kaiserbachtalstraße müssen 4 Euro Maut errichtet werden. Vom Parkplatz überquert gegenüber der Fischbachalm den Kaiserbach auf der Höhe der Gedächtniskapelle für die Bergtoten im Kaisergebirge und wendet sich nach rechts. Kurz nach Passieren der Latschenölbrennerei führt ein ausgeschilderter Steig (816) nach links durchweg bis ins Kleine Griesener Tor: Zunächst geht es eben über Geröll bis einige Stahlseile über die erste steile Stufe nach oben führen. Hier hat man bereits die technisch anspruchsvollste Stelle der Tour hinter sich gebracht. Weiter oben quert man im Latschengelände bis unmittelbar an den senkrechten Felsaufbau des Lärcheck (2.123 m). Hier geht es mühsam über ein Schuttband und deutlichen Trittspuren aufwärts. Wer jetzt keine Teleskopstöcke dabei hat, wird es ab hier spätestens bereuen. Nach dieser anstrengenden Passage erreicht man die ebenere Passage des Griesener Kars mit der imposanten Gipfelwand der Ackerlspitze (2.329 m). Man erriecht über Wiesen- und Schrofengelände in gut einer halben Stunde dieFritz-Pflaum-Hütte.

Wer hier noch genug Kondition hat, kann in gut einer Stunde von der Fritz-Pflaum Hütte auf den Mitterkaiser steigen (2.001m). Dazu folgt man von der Hütte aus nördlich den Geröllsteig zu einer steilen Schrofenrinne. Durch diese Rinne im 1. Schwierigkeitsgrad klettert man auf die gras- und latschenbewachsene Gipfelabdachung. Von hier folgt man den deutlich sichtbaren Trittspuren bis zum Kamm, und erreicht den höchsten Punkt (2.007m). Bis hier ist man knapp 25 Minuten unterwegs. Das Gipfelkreuz selbst befindet sich weiter am Ende des Grads. Hierzu muss man dem Pfad in nördlicher Richtung folgen. Da das Gelände recht brüchig ist, ist trittsicheres Steigen hier besonders wichtig. Die Rundumsicht vom Mitterkaiser-Hauptgipfel (2.001 m) gibt einen spektakulären Blick auf alle nahen Gipfelziele und die steilen Felswände frei.

Nach der Rückkehr auf die Fritz-Pflaum Hütte folgt der Abstieg über das Große Griesener Tor (Wegnummer 815). Der Pfad geht schnell und unschwierig in vielen Spitzkehren bergab. Nach gut einer Stunde trifft man den Weg 801 (Hauptweg zum bekannten Stripsenjochhaus). Diesem Weg folgt man rechts abzweigend weiter bergab. Kurz vor der Griesener Alm hält man sich auf der rechten Bachseite und wandert gemütlich auf der Forststraße bis zur Fischbachalm zurück. Stefan Dohl

Artikel vom 04.09.2016
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