Ganz knapp an der Gold vorbei

Vaterstettener werden Vizeweltmeister im Voltigieren

Die Ingelsberger holten in Le Mens die Silbermedaille.	Foto: Ina Baier

Die Ingelsberger holten in Le Mens die Silbermedaille. Foto: Ina Baier

Vaterstetten/Le Mens · Vier Jahre haben die Voltigierer aus Ingelsberg auf diesen Erfolg hingearbeitet. Am Ende wurden sie mit Silber belohnt.

Das Team aus Frankreich zieht im letzten Umlauf an Deutschland vorbei. »La rue à Le Mans« nannten die VVIler ihre gesamte Reise nach Frankreich zu den diesjährigen Weltmeisterschaften im Voltigieren und dokumentierten alles auf ihrem Blog Es war ganz bewusst so gewählt, denn ein langer Kampf liegt hinter dem Team. 4 anstrengende Jahre mit Höhen und Tiefen, sowie dem immer wieder knappen scheitern an der Ticketvergabe für ein Championat (d.h. WM/EM Nominierung). Jedoch kam das Team um Alexander Hartl an jede weitere Station noch stärker zurück. So war es 2015 an der Sichtung und der Deutschen Meisterschaft erneut ganz knapp und der Vizedeutschemeister wurde gefeiert ehe es nun im Juni endlich geschafft war.

Die Athleten aus Vaterstetten setzten sich gegen die Konkurrenz aus dem Rheinland durch und erhielten die Tickets für die WM. Für Florian Lohrmann, Katharina und Regina Burgmayr, Vanessa Hrastnik, Sophia Stangl und Carlotta Wolf zusammen mit ihrem Pferd Lazio ein grandioser Erfolg. Bald stand fest, dass Team wird trotzdem auf Wunsch der Bundestrainerin durch Sportsoldat Jannis Drewell verstärkt, welcher bereits 2015 aufgrund von einer Knieverletzung von Vanessa mit am Start war, womit Sophia leider nur mehr Ersatzvoltigierer war. Dennoch war die Umstellung fast kein Problem für das Team aus Bayern.

Die Kür wurde umgebaut und an zwei Wettkämpfen im Vorfeld geprobt. Mittlerweile war es das vierte Championat in der Vereinschronik der Seniorteams, nach Gold 2000, 2004 und 2008 sowie Silber in 2010, war das Ziel für 2016 natürlich wieder Gold. Das Team trainierte nach der Nominierung noch strenger, kompensierte alle kleinen Verletzungen und wurde mental von Alexander Hartl, Kai Vorberg dem Disziplintrainer und Gabi Bussmann der Sportpsychologien optimal vorbereitet. »An Motivation scheiterte es sowieso nie«, so Florian, denn das Team hatte eine enorme Vorfreude auf die WM. Am Donnerstag den 18. August war es dann soweit, als erstes Team des FEI World Vaulting Championchip eröffnete das VVI Team mit einer überragenden Pflicht den Kampf um den Titel. »Meine Mannschaft war auf den Punkt fit, so störte uns auch der erste Startplatz um 8 Uhr überhaupt nicht«, meinte Hartl und konnte Stolz auf eine 7,7 in der Pflicht blicken und einen Vorsprung von 3 Zehntel vor den zweitplatzierten bzw. 5 Zehntel auf Frankreich. Das ist sehr deutlich, wobei erst zum Schluss abgerechnet wurde. Den Kritikern, dass Ingelsberg in der Pflicht schwach wäre, sollten nun so auch alle Argumente fehlen, was die Mannschaft sehr stolz machte. Am Freitag folgte die erste Kür. Zum Thema »Schiller« zeigten die Athleten eine tolle akrobatische Kür mit vielen Highlights und einer perfekt auf die Musik abgestimmte Choreographie.

»Es ist nicht leicht, wieder als erstes Team in den Zirkel zu laufen und dann auch mit einer Kür vorzulegen«, so Katharina Burgmayr, die sich der Kürstärke der anderen Nationen bewusst war. Dennoch das Team ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und war mit dem Umlauf sehr zufrieden. »Kleinigkeiten müssen am Sonntag nochmal besser laufen«, erklärte die Bundestrainierin, so sollte dann auch Gold drinnen sein. Das französische Team holte nach der ersten Kür stark auf und war nahezu fehlerfrei, dennoch lag Deutschland auf Goldkurs. Nach einem freien Samstag lag nochmal volle Konzentration auf dem Finale. Diesmal durfte Ingelsberg als letzter einlaufen, da in umgekehrter Startreihenfolge der Platzierung gestartet wurde. Es herrschte eine enorme Spannung in der Halle in Le Mans. Dies versuchten die Athleten für sich zu absorbieren und es gelang erneut eine tolle Kür im französischen Hexenkessel. Die Freude im Anschluss zunächst groß, jedoch wäre nun alles möglich gewesen. Schweiz, Österreich und Frankreich legten mit hohen Noten vor.

Es stand fest es geht um Gold oder Silber. In diesem Umlauf hatte das Team Ingelsberg das nachsehen und musste sich knapp den Franzosen geschlagen geben. Silber für Deutschland. Aber selbst hier, hielt das Team zusammen und freute sich sehr.Mit einer Sektdusche wurden sie wie die Sieger gefeiert. Regina Burgmayr erinnert sich an 2010 und die Weltreiterspiele in Kentucky zurück, als Gold an die USA ging, war sich jedoch sofort sicher, dass es sich diesmal nicht wie verlieren anfühlte. Es war eine Belohnung für die Arbeit des ganzen Teams und die Unterstützer im Hintergrund, es konnten sich alle freuen und waren über Silber glücklich. Es ist ein weiterer Meilenstein in der Vereinschronik und der Spiegel für diszipliniertes Arbeiten im Leistungssport.

Die Glückwünsche gehen an Frankreich, aber auch Österreich und Schweiz, sowie ein großer Dank an alle Trainer und Unterstützer des Teams. Zu Ende ist die Saison noch nicht, lediglich drei Tage Erholung bleibt dem Team und ein Zwischenaufenthalt in Köln, bei der Rheinischen Konkurrenz, ehe es direkt auf die Deutsche Meisterschaft nach Verden geht. Die Mission Gold ist noch nicht beendet, meinten die VVIler.

Artikel vom 29.08.2016
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