Bevölkerung vorbereiten

München · MHW begrüßt Zivilschutzkonzept

Hochwasser gehört zu den ganz realen Bedrohungslagen in Deutschland. Erst im Juni standen Teil von Simbach am Inn unter Wasser.	Symbolfoto: Hermann

Hochwasser gehört zu den ganz realen Bedrohungslagen in Deutschland. Erst im Juni standen Teil von Simbach am Inn unter Wasser. Symbolfoto: Hermann

München · Die Aufregung war groß, die Kritik auch. Das neue Zivilschutzkonzept der Bundesregierung verursache Panik unter der Bevölkerung, hieß es da. Doch es gibt auch Befürworter.

Das Medizinische Katastrophen-Hilfswerk Deutschland e.V. (MHW) begrüßt ausdrücklich die jüngste Initiative der Bundesregierung zur Novellierung des Zivilschutzkonzeptes. Das neue Konzept sieht unter anderem vor, dass jede Bürgerin und jeder Bürger Lebensmittelvorräte für einige Tage vorhält. Das MHW sieht dies als richtigen und notwendigen Schritt, um den Selbstschutz in der Bevölkerung zu verbessern. Durch die hohe Resonanz in der Berichterstattung der vergangenen Tage wurde das Thema Zivilschutz wieder in das Bewusstsein der Bevölkerung gerufen. Dadurch wird wieder aktiv zur Vorbereitung auf Notsituationen beigetragen.

Robert Schmitt, Präsident des MHW: »Der beste Katastrophenschutz ist nur im gemeinsamen Handeln professioneller Einsatzkräfte und einer vorbereiteten und aufgeklärten Bevölkerung wirklich wirksam. Wir nehmen als MHW bereits seit Jahren die Aufklärungsarbeit auf diesem Gebiet sehr ernst und werden auch weiterhin kostenlose Selbstschutzkurse anbieten.«

Dr. Wilfried Blume-Beyerle, ehemaliger Kreisverwaltungsreferent in München und Vorsitzender des Kuratoriums des MHW ergänzt: »Man darf an dieser Stelle nicht den Fehler machen und diese Initiative als Panikmache betrachten. Es gab auch zuvor ein Zivilschutzkonzept, welches allerdings seit den 90er-Jahren nicht mehr geändert worden ist. Die Bundesregierung hat das Konzept nun zukunftsfähig gemacht. Bedrohungslagen hat es immer gegeben und wird es leider auch in Zukunft geben. Darauf sollte man vorbereitet sein.«

Verschiedene Einrichtungen bieten in Deutschland Zivilschutzkurse an, das MHW beispielsweise seit 2009. Egal ob ein Erdbeben, ein Stromausfall oder eine Flut, es gibt zahlreiche denkbare Szenarien, die schnell zu einem ernsten Problem werden können.

In den Selbsthilfekursen bereiten Experten die Teilnehmer auf mögliche Folgen von Katastrophen vor und bringen ihnen bei, wie man sauberes Trinkwasser für einen längeren Zeitraum gewinnt oder ohne Strom kocht. Auch die Bevorratung von Lebensmitteln und wichtigen Utensilien gehören zur qualifizierten Vorbereitung für den Ernstfall. Der nächste Selbsthilfekurs findet am Samstag, 8. Oktober, auf dem MHW-Übungsgelände in Tuntenhausen (Landkreis Rosenheim) statt.

Artikel vom 30.08.2016
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