Heimspiel für Grodotzki

Der Münchner gastiert mit dem Cirus Voyage in seiner Heimat

Hier fühlt sich Sascha Grodotzki wohl: Der Tourneeleiter des Circus Voyage liebt die Nähe zu den Tieren ebenso wie zu den Menschen. Fotos: Circus Voyage

München · Ein Leben im Zirkus – wer träumt als Kind nicht davon. Rund um die Uhr mit internationalen Künstlern und exotischen Tieren zusammenleben, quer durch das Land reisen und immer neue Menschen kennenlernen. Doch der Traum hört für viele spätestens im Teenager-Alter auf.

Einladung zur öffentlichen Elefantenfütterung am 15. August

Info komplakt

Bei Sascha Grodotzki war das ganz anders. Der in München geborene und in Fürstenfeldbruck aufgewachsene Betriebswirt lebt nun seit zehn Jahren seinen Traum und hat seine Dachgeschoss-Wohnung im oberbayerischen Puch gegen einen Wohnwagen getauscht.

Bereits direkt nach dem Abitur schnupperte der heute 30-Jährige in die Zirkusbranche, die ihn schon immer faszinierte. Damals bekam er eine Anstellung als Popcornverkäufer und Propagandist beim Circus Krone, der ihn bereits in seiner Kindheit mit dem Zirkusvirus infizierte.

Seine Eltern waren nicht begeistert, doch Sascha wollte wissen, ob er mit seinem Traum leben kann oder nicht. Als er aus Vernunft seinen Hilfsarbeiterposten beim Circus Krone nach knapp eineinhalb Jahren wieder aufgab, war er sich sicher, dass seine Zirkuslaufbahn auch wieder beendet ist.

Doch es sollte anders kommen. Direkt nach abgeschlossener Ausbildung und absolviertem Betriebswirtschaftsstudium fand er einen verantwortungsvollen Job beim renommierten Zirkus Charles Knie. Zwar machten sich im selben Jahr seine Eltern erfolgreich selbstständig, doch die Arbeit im Management eines großen Zirkus reizte ihn mehr.

So übernahm Sascha für fünf Jahre die Öffentlichkeitsarbeit beim Zirkus Charles Knie. Inzwischen ist er Tourneeleiter beim Circus Voyage und reist seitdem im Wohnwagen quer durch Deutschland. Zu seinen täglichen Nachbarn gehören unter anderem Elefanten, Tiger, Giraffen und sogar ein Flusspferd. Eine Atmosphäre wie sie der junge Bayer lieben gelernt hat.

Besonderes Highlight für ihn ist die Nähe zu den vielen Tieren. Täglich verbringt er so viel Zeit wie möglich bei ihnen. Doch die Zeit ist knapp, es lastet der komplette Verwaltungsaufwand des mittelständischen reisenden Unternehmens auf seinen Schultern. Ob Besorgungen von Gastspielerlaubnissen oder Plakatiergenehmigungen, die Mediaplanung und die Kommunikation mit den Medien, die Anforderung von infrastrukturellen Dienstleistungen oder die Kommunikation mit Behörden – ein vielseitiges und wichtiges Aufgabengebiet, dass den Unterhaltungsbetrieb aufrecht erhält. Gleichzeitig hilft er aber auch gerne in der Gastronomie aus, um den Kontakt zum Publikum aufrecht zu erhalten oder fährt tonnenschwere Lkw für den Circus von einem Platz zum anderen.

Seine Heimat – das idyllische Puch – sieht er, wenn es hoch kommt, im Jahr noch maximal einen Monat. Ansonsten ist er täglich rund um die Uhr beim Circus vor Ort und koordiniert und organisiert. Besonders auf das diesjährige Gastspiel des Circus Voyage in München – noch bis 11. September an der Wasserburger Landstraße – hat sich der junge Kaufmann gefreut. Erstmals gastiert er mit dem Zirkus in seiner Geburtsstadt und kann seiner Familie, seinen Freunden und Bekannten den großartigen Circus zeigen. Doch wer nun meint, dass er für die sechs Wochen seine Dachgeschosswohnung dem Wohnwagen vorzieht, der hat sich getäuscht. Auch in München wird Sascha weiterhin auf dem Zirkusplatz schlafen – denn ohne Circus kann er nicht mehr leben.

Seine Eltern sind heute stolz auf ihn. Und sie genießen es auch, ihre Urlaube in den unterschiedlichsten Orten Deutschlands auf dem Zirkusgelände bei ihrem Sohn zu verbringen oder nun immer wieder an der Wasserburger Landstraße vorbeizuschauen.

Einladung zur öffentlichen Elefantenfütterung

München/Trudering · Am Montag, 15. August, um 14 Uhr, lädt der Circus Voyage auf dem Festplatz an der Wasserburger Landstraße 81 in Trudering zur öffentlichen Elefantenfütterung ein. Jeder hat dann die Gelegenheit, die afrikanische Elefantenherde des Circus’ zu füttern und hautnah zu erleben. Malou, Mogli, Sabi und Chuppek laufen frei in ihrem großen Gehege herum und freuen sich über sämtliche Arten von Obst, Gemüse und natürlich auch über Brot und Brötchen. Der Circus hält genügend Futter bereit, es darf aber auch eigenes Futter mitgebracht werden.

Bei dieser Gelegenheit kann auch der aus über 80 Tieren bestehende Circus-Zoo mit Flusspferd, Giraffen, weißen Tigern, Kamelen, Lamas, Pferden, Zebras und weiteren Tieren kostenfrei besichtigt werden. Die Teilnahme ist kostenlos.
Jeder Besucher ist eingeladen, sich ein eigenes Bild von der Tierhaltung im Circus Voyage zu machen.

Artikel vom 14.08.2016
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