Münchens großes Blumenfest

Am 2. August wird der »Gärtnerjahrtag« gefeiert

Lasst Blumen sprechen: Bei Münchens großer Blumenparty gibt es auch Geschenke.	Foto: Günter Herzog

Lasst Blumen sprechen: Bei Münchens großer Blumenparty gibt es auch Geschenke. Foto: Günter Herzog

München · Was die Schäffler im Jahre 1517 vollbrachten, wiederholten die Münchner Klostergärtner runde 100 Jahre später: Mit Blumen-, Obst- und Gemüsegeschenken gaben sie den verängstigten Überlebenden einer weiteren Pestwelle ihre Zuversicht zurück.

Und zwar so nachhaltig, dass sie vor der Gärtner-Schutzheiligen Gertrude den Schwur ablegten, jeden ersten Dienstag im August einen Festumzug und einen Dankgottesdienst im Alten Peter zu veranstalten. Eine schöne Tradition, die der Münchner Gärtnerverein seit 145 Jahren als »Gärtnerjahrtag« weiter pflegt. Am 2. August ist es nun wieder so weit. Bis zu 1000 Gärtner, darunter auch die Gartenbaugruppen der Stadt und des Umlands, die Junggärtnervereinigungen, Gemüse und Blumengärtner des Blumengroßmarkts München sowie die Gärtner des Botanischen Gartens werden die Innenstadt bei einem farbenfrohen Festumzug in ein imposantes Blumenmeer verwandeln. Das alleine lohnt das Kommen. Doch das Schöne: Es werden dabei auch Tausende von Blumen verschenkt.

Das Ereignis wird gegen zehn Uhr vormittags mit der Zugaufstellung und einem Standkonzert – selbstverständlich in der Blumenstraße – eingeläutet. Anschließend ziehen die Gärtner mit reich geschmückten Pferdegespannen, Blasmusik und gemüsebeladenen Traktoren von der Schrannenhalle über den Viktualienmarkt zum »Alten Peter«, wo um elf Uhr ein Festgottesdienst stattfindet. Gegen 11.50 Uhr startet dann der Umzug von der Peterskirche über Marienplatz und Dienerstraße in Richtung Hofbräuhaus, wo auf die Gärtner und geladenen Gäste ein weiteres Standkonzert und ein festlicher Empfang warten. Der Münchner Gärtnerverein, der sich vor allem aus Gärtnern der Stadtgärtnerei bildete, hat derzeit etwa 100 Mitglieder und besteht zum Großteil aus aktiven Gärtnern des Stadtgebietes und des Münchner Umlands, die teilweise in großem Stil Gemüse und Blumen anbauen. Die Mehrzahl der Mitglieder sind Gärtner im Ruhestand, die mit großer Energie das Vereinsleben bestreiten und mit vollem Engagement den Gärtnerjahrtag gestalten. Damit hält die Vereinigung eines der letzten deutschen berufsständischen Feste dieser Art am Leben.

Artikel vom 24.07.2016
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