Automobilclub will Pokémon Go »entschärfen«

Mobil in Deutschland e.V.: App soll nur bis zehn Stundenkilometern funktionieren

Pokémon Go zieht die Aufmerksamkeit des Nutzers ganz auf sich. Mobil in Deutschland fürchtet daher um eine erhöhte Unfallgefahr.	Foto: MiD

Pokémon Go zieht die Aufmerksamkeit des Nutzers ganz auf sich. Mobil in Deutschland fürchtet daher um eine erhöhte Unfallgefahr. Foto: MiD

München · Seit Kurzem ist auch bei uns in Deutschland das Pokémon Go-Fieber ausgebrochen. Ob bei der Arbeit, an Sehenswürdigkeiten, auf dem Fußballplatz oder auch auf der Straße – scheinbar überall sind die Menschen auf der virtuellen Jagd. Mit dem Smartphone in der Hand und dem Blick auf das Display kann das allerdings ganz schön gefährlich werden.

Konzentriert auf das Spiel und bei der Suche nach der nächsten Figur, nehmen dabei viele ihre Umgebung einfach nicht mehr genügend wahr und gefährden dadurch sich und auch andere im Straßenverkehr. Denn wenn Autofahrer das Spiel während der Fahrt am Steuer spielen – auch das gibt es –, mitten auf der Straße gefährliche Park- oder Wendemanöver einleiten oder auch Fußgänger unvermittelt auf die Straße laufen, dann ist das kein Spiel mehr, sondern schlichtweg gefährlich, kritisiert der Automobilclub Mobil in Deutschland e.V. Vor allem in den USA habe es bereits mehrere Unfälle wegen der neuen App gegeben und auch die Polizei in Berlin rechnet wohl mit entsprechenden Gefahren. »Mobil in Deutschland e.V. ist der gewissenhafte Umgang mit Technik im Straßenverkehr wichtig. Das Smartphone ist hierbei nicht mehr wegzudenken und wir möchten es alle nicht mehr missen. Gerade deshalb fordern wir nicht nur alle Verkehrsteilnehmer zum verantwortungsvollen Verhalten mit ihren Handys auf«, erklärt Dr. Michael Haberland, Präsident des Automobilclubs. »Wir haben uns zudem mit einem Brief direkt an Nintendo gewandt, um uns dafür einzusetzen, dass Pokémon Go zukünftig nur bis zu einer maximalen Fortbewegungsgeschwindigkeit von zehn Stundenkilometern funktioniert und Pokémon-Figuren nicht auf Straßen, Fahrrad- und Fußwegen platziert werden. Denn wenn die Figuren nicht mehr auf der Straße angezeigt werden, dann werden auch Kinder und Jugendliche erst gar nicht dazu verleitet, zum Figurensammeln auf die Straße zu laufen.« Zum Engagement des Automobilclubs: Mit der Kampagne »BE SMART! Hände ans Steuer – Augen auf die Straße«, hat Mobil in Deutschland e.V., gemeinsam mit der TÜV SÜD AG eine bundesweite Kampagne initiiert, die möglichst viele Menschen auf die extreme Gefahr der Handy­nutzung am Steuer aufmerksam machen soll.

Artikel vom 20.07.2016
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