König, Dame und Pokale

Großes Schachturnier in der Stiftung Pfennigparade

Schach als Aha-Erlebnis. Dijana Dengler, Münchener Schachstiftung, erhielt von einer Immobilienfirma einen 8000-Euro-Scheck für ihre Arbeit.	Foto: VA

Schach als Aha-Erlebnis. Dijana Dengler, Münchener Schachstiftung, erhielt von einer Immobilienfirma einen 8000-Euro-Scheck für ihre Arbeit. Foto: VA

München-Haidhausen-Schwabing · Menschen aller Altersstufen mit den verschiedensten Behinderungen an einem Tisch – das gibt es beim großen Schachturnier, das die Münchener Schachstiftung in Kooperation mit der Stiftung Pfennigparade seit acht Jahren veranstaltet.

Rollstuhlfahrer und Menschen mit Gehbehinderungen, Schlaganfall-Patienten, Menschen mit Muskelschwäche und Spastik-Betroffene – an der Stiftung Pfennigparade treffen sie sich seit knapp zehn Jahren jede Woche zum Schachspielen.

Angeleitet und betreut werden sie dabei von Trainern der Schachakademie. Erstmals haben Anfang Juli auch vier Spieler, die in Unterschleißheim betreut werden, teilgenommen. Die Zahl der Turnier-Aktiven ist konstant: Jährlich nehmen rund 50 Teilnehmer am Wettkampf um König und Dame teil.

Klaus Jacobi, der nur dank Medizintechnik ein Hörvermögen besitzt, hat Spieler beim Turnier betreut: Immer wenn bei einer Partie eines Gehörlosen ein Schiedsrichter gefragt war, unterbrach Jacobi seine eigene Partie und half als Gebärdendolmetscher aus.

Das Know-how dafür hat KLaus Jacobi nicht zufällig: Er engagiert sich schon seit Jahren als Schachtrainer.

Dass sich Behinderte der Pfennigparade für Behinderte engagieren, hat beim Schach an der Stiftung Pfennigparade übrigens Tradition: Für das jährliche Schachturnier gibt es seit vielen Jahren ein Komitee. Dies besteht aus Werner Schwarz, Alexander Bassarini und Roman Hanig auf Seiten der Stiftung Pfennigparade sowie Dijana Dengler von der Münchener Schachstiftung.

Gefördert wird das Schachprojekt je zur Hälfte von der Stiftung Pfennigparade sowie Roman Krulich, Gründer der Münchener Schachstiftung. Der neue Vorstandsvorsitzende der Stiftung Pfennigparade, Ernst-Albrecht von Moreau, überreichte heuer den Turniersiegern die Pokale.

Die Stiftung Pfennigparade ist seit über 60 Jahren aktiv: Als Reaktion auf die Polio-Epidemie im Jahr 1952 gründeten Münchner Bürger damals die Pfennigparade. Was mit Spendenaufrufen nach dem Motto „Jeder Pfennig zählt“ begann, entwickelte sich zu einem großen Rehabilitationszentrum für Menschen mit Körperbehinderung.

Das Pfennigparaden-Schachturnier ist der Höhepunkt des Schach-Jahres an der Stiftung Pfennigparade: Wie jedes Jahr nahmen auch dieses Mal rund 50 Schachspieler teil – Pfennigparaden-Bewohner, Werkstattbeschäftigte sowie Schüler und Schülerinnen der Barlach-Schulen, die mit der Stiftung Pfennigparade assoziiert sind. Das Turnier wird nach internationalen Standards in sieben Runden ausgetragen – eine Herausforderung, der sich die Teilnehmer gerne stellen.

Artikel vom 20.07.2016
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