Positive Signale vom Arbeitsmarkt

München · Der Frühindikator der Bundesagentur für Arbeit ist gestiegen

Das »Arbeitsmarktbarometer« bezieht seine Ergebnisse aus zwei Komponenten	Foto: IAB

Das »Arbeitsmarktbarometer« bezieht seine Ergebnisse aus zwei Komponenten Foto: IAB

München · Gute Nachrichten vom Arbeitsmarkt: Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Juni deutlich gestiegen. Das Kürzel »IAB« steht für das »Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.« Und besagtes »Arbeitsmarktbarometer« ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.

Nach neuestem Stand legte der Wert um 0,5 auf jetzt 102,8 Punkte zu, was auf die sehr guten Beschäftigungsaussichten zurückzuführen ist. Aber auch die Erwartungen für die Arbeitslosigkeit haben den negativen Bereich verlassen. Der seit Jahresbeginn anhaltende Abwärtstrend des IAB-Arbeitsmarktbarometers ist damit fürs Erste gestoppt. »Bemerkenswert ist, dass die gute Arbeitsmarktentwicklung die zusätzlichen Arbeitslosmeldungen der Flüchtlinge weiterhin mehr als ausgleicht«, sagt Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs »Prognosen und Strukturanalysen« beim Institut. Die Konjunktur in Deutschland sei trotz der weltweiten wirtschaftlichen Risiken wie der Schwäche der Schwellenländer stabil geblieben. Die Flüchtlingszuwanderung werde sich künftig allerdings noch stärker auf die Arbeitslosigkeit auswirken, da derzeit viele der Betroffenen dem Arbeitsmarkt während der Integrationsmaßnahmen noch nicht zur Verfügung stünden und etliche Asylanträge noch nicht entschieden seien. Investitionen in die Qualifizierung von Flüchtlingen seien jedoch äußerst wichtig, um sie nachhaltig in Beschäftigung integrieren zu können, so der IAB-Forscher Weber.

Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers liegt mit 105,5 Punkten jedenfalls weit im positiven Bereich. Zusätzlich zu der hohen Zuwanderung beteiligten sich zuletzt auch wieder bereits hier lebende Frauen und Ältere Menschen stärker am Arbeitsmarkt. »Ein zunehmendes Angebot an Arbeitskräften trifft auf einen hohen Fachkräftebedarf«, erklärt IAB-Ökonom Enzo Weber die guten Beschäftigungsperspektiven. Das Arbeitsmarktbarometer berücksichtigt zwei Komponenten. Während der Indikator »A« des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten »Arbeitslosigkeit« und »Beschäftigung« bildet dann den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers ab. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). Das Brexit-Referendum war noch nicht im Befragungszeitraum enthalten.

Artikel vom 11.07.2016
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