Schule ohne Rassismus

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Hohe Auszeichnung für Gymnasium verliehen

Seht her: Freude bei den Schulsprechern (v. l.) Rupert Franke, Lucas Wilisch und Franziska Kern, Jubel im Auditorium dahinter.	Foto: RedH

Seht her: Freude bei den Schulsprechern (v. l.) Rupert Franke, Lucas Wilisch und Franziska Kern, Jubel im Auditorium dahinter. Foto: RedH

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Die kleinen, aber feinen Momentaufnahmen kündeten vom großen Ereignis kürzlich in der Aula des Gymnasiums Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Da waren die roten Herzen, die jedes für sich einen Herzenswunsch von Kindern aus der nahen Flüchtlingsunterkunft symbolisierten – allesamt erfüllt von Schülern des Gymnasiums.

Einen Festakt, bei dem gesamte Schule im Rahmen des europaweiten Projektes »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« ausgezeichnet wurde. Zuvor hatten sich Schüler und Lehrerschaft per eigener Unterschrift verpflichtet, aktiv gegen Diskriminierung und für soziales Engagement einzutreten. Erst 2013 aus der Taufe gehoben, verschrieb sich die noch so junge Lehreinrichtung alsbald mit viel Engagement dieser Aufgabe und wurde nun feierlich belohnt. Mit roten Herzen oder einem breit leuchtenden Schriftbanner »Vielfalt statt Einfalt. Hand in Hand in eine bunte Welt« allein ist es seither am Gymnasium Höhenkirchen-Siegertsbrunn nicht getan. Die Liste des Tuns der jungen Menschen in eigenen Arbeitsgemeinschaften und gut vernetzt mit Lehrern und Elternbeirat ist lang. Da wäre eine eigene Weihnachts-Präsenteaktion samt Spendenlauf für notleidende Kinder auf den Philippinen ebenso zu nennen wie verschiedene Aktionen für die Menschen und besonders die Kinder in der nahen Flüchtlingsunterkunft. Daneben haben die engagierten Schülerinnen und Schüler Lose verkauft für Kinder in Kriegsgebieten oder einen Blinden- und Rollstuhltag eingeführt, um sich selbst und andere für die Probleme gehandicapter Menschen zu sensibilisieren. Zurecht stolz sind die Schüler um ihre drei Sprecher Rupert Franke, Lucas Wilisch und Franziska Kern. »An unserem Gymnasium stimmt einfach das Gesamtpaket. Hier arbeiten alle Hand in Hand«, erklärte Neuntklässler Rupert Franke im Zwiegespräch mit Schulleiterin Claudia Gantke vor den vielen Gästen im dicht bevölkerten Auditorium. »Von Anfang an ist das Bedürfnis nach sozialem Engagement da gewesen«, freut sich die Schulchefin auch über den starken Schulterschluss aller Beteiligten.

Mit Michael Schneider-König von der Landeskoordinierungsstelle, der der Schule die Auszeichnung in Form einer Urkunde und eines Schild-Schriftzuges überreichte, war sich Gantke in der Einschätzung und weiteren Profilierung der Aktivitäten einig. Eine Momentaufnahme sei der Preis, die es gelte, weiter mit Leben zu füllen. »Durch Eure Selbstverpflichtung seid Ihr immer auf dem Weg – aber im Kampf gegen die kleineren und größeren Diskriminierungen in dieser Gesellschaft auch nie wirklich am Ziel«, so Schneider-Koenig. Lob gab´es auch reichlich. »Ihr habt das gerockt und eine tolle Atmosphäre für das Projekt geschaffen«, unterstrich der Oberbayern-Koordinator eines Vorzeigeprojektes, das nach seiner Initiierung 1992 in Belgien längst den Siegeszug der Jugend durch Europa fortgesetzt hat. Über 2.000 Schulen in Deutschland künden als Teilnehmer und Ausgezeichnete vom Erfolg. Paten begleiten die Aktionen der Schüler. In Höhenkirchen-Siegertsbrunn haben der Bundestagsabgeordnete Florian Hahn und die fünffache Eisschnelllaufweltmeisterin Jenny Wolf diese Parts übernommen. Während Hahn wegen der aktuellen Brexit-Problematik in Berlin unabkömmlich war und seinen »Stolz« durch eine fernübermittelte Botschaft vortragen ließ, war Wolf vor Ort und »begeistert« vom Engagement der Pennäler. »Ich habe keine Sekunde gezögert, dieses Amt zu übernehmen«. Auch dafür wurde die aktuell am Bundesleistungszentrum Inzell als Trainerin Agierende von Schülern gewonnen. Deren Aktionsradius für die Sache der Verständigung kann sich wahrlich sehen lassen. Eine hoch verdiente Auszeichnung.

RedH

Artikel vom 10.07.2016
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