Schneller ins Netz

Gemeinde beschließt Ausbau

Brunnthal · Brunnthal will in den kommenden Jahren beschleunigt den Weg des technologischen Fortschritts und Datenverkehrs einschlagen. Dafür sollen in der weitverzweigten Flächengemeinde fast 50 Kilometer an Glasfaserkabeln verlegt werden.

Das hat der örtliche Gemeinderat beschlossen. Rund 1.700 Haushalte in der Gemeinde sollen vorerst zumindest bis an die Gartentore an die neue, technisch innovative, schnellere und sichere Glasfasertechnik angeschlossen werden. Weil der Gemeinde allerdings ein kompletter Glasfaserausbau mit prognostizierten Kosten in Höhe von rund 10 Millionen Euro als zu teuer erscheint, sollen Synergien genutzt werden. Bürgermeister Stefan Kern (CSU) präsentierte die Ausrichtung des Rates. Danach sollen bei künftig wohl zahlreich notwendigen Straßensanierungen auch gleich die Rohre und Kabelstränge für ein beschleunigtes Internet eingezogen werden. »Damit kommen wir im Laufe von zehn Jahren günstiger ans Ziel«, gab sich Kern optimistisch. Am Ende sollen jedenfalls deutlich erhöhte Standards gelten. 50 Megabit pro Sekunde im Downstream und zwei MB / sec. Im Upstream sollen auch in Brunnthal neue Netzwelten erschließen. Derzeit klafft in der Gemeinde in Sachen Netzleistung ein großes Loch zwischen den Ortsteilen. Während etwa die Ortsmitte rund um das Rathaus in einem Radius von gegenwärtig rund 70 Metern mit kostenlosem WLAN für die Bürger ausgestaltet ist und vor allem die Ortsjugend dieses Areal längst zum »Surfen« für sich entdeckt hat, scheint anderswo die Netz-Moderne noch relativ weiter entfernt zu sein.

In Ortsteilen wie Faistenhaar, Kirchstockach oder Waldbrunn ist selbst Video-on-Demand derzeit noch nicht möglich. Das soll sich nun möglichst rasch ändern. Ein eigens vom Gemeinderat beauftragter Planer hatte den Netzausbauplan erarbeitet, den der Rat jetzt verabschiedet hat. Darin sind die Platzierungen von Verteilerkästen und Leitungswegen dargelegt, die jetzt Zug um Zug umgesetzt werden sollen. Beim schnellen Internetausbau soll zudem auch das eigens zur besseren Internet-Versorgung des ländlichen Raums aufgelegte Breitband-Förderprogramm der Bayerischen Staatsregierung beitragen. Explizit beteiligten sich in Brunnthal vier Unternehmen an einer entsprechenden Projektausschreibung. Zudem sieht man in Brunnthal auch die Möglichkeit, bestehende, aber nicht mehr zeitgemäße und qualitativ rückständige Datenleitungen im Zuge der Aufrüstung der Netze durch die sogenannte »Vectoring-Technologie« zu unterstützen – um die aktuell nur im Umkreis von 50 Metern um die bestehenden Verteilerkästen herum bestehenden Bandbreiten zu erhöhen. Auch mit dem Nachbarn Aying hat sich Brunnthal auf eine Bestandsaufnahme gerade im »Grenzgebiet« der beiden Kommunen ausgesprochen.

Artikel vom 06.07.2016
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