Zahl der Drogenkonsumenten im Landkreis steigt an

Landkreis · Im Jahr 2014 wurden 544 Patienten aus dem Landkreis Ebersberg wegen psychischer Störungen und Verhaltensstörungen stationär behandelt, für die der Konsum von legalen und illegalen Drogen verantwortlich war.

372 der Behandelten waren männlich. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Patienten um 8,6 Prozent gestiegen, 2013 waren es 501 Fälle. In rund 85 Prozent der angesprochenen Krankenhausbehandlungen war der Konsum legaler Drogen die Ursache. »Ein Viertel aller Patienten im Landkreis, die legale Drogen konsumierten, waren sogar jünger als 30 Jahre«, so Markus Neumeier von der Krankenkasse IKK classic. »Legal ist aber nicht gleichzusetzen mit harmlos«, verdeutlicht Neumeier. Neben Alkohol und Tabak zählen auch pharmazeutische oder chemische Produkte zu den legalen Drogen. Sogenannte Legal Highs, übersetzt »legale Stimulanzen« enthalten gefährliche chemische Verbindungen mit schlimmen Folgen für die Gesundheit. Neben psychischen Störungen werden oft auch Langzeitfolgen wie Herz- und Leberschäden im Zusammenhang mit dem Drogenkonsum genannt. Jugendschützer warnen ebenfalls vor diesen Rauschmitteln, da diese als Alternative zu illegalen Drogen online frei verfügbar sind. »Hier muss von allen Seiten noch Aufklärungsarbeit geleistet werden, um vor allem Jugendliche und junge Erwachsene vor den Gefahren zu warnen und sie vor einem leichten Einstieg in die Welt der Drogen zu schützen«, so Neumeier. Wie dringlich dies ist, zeigt der Blick auf die Statistik: Bayernweit starben an Opioden und Stimulanzen (auch die Droge Crystal Meth fällt unter diese Kategorie) und multiplem Substanzgebrauch im Jahr 2014 insgesamt 297 Personen.

Artikel vom 30.06.2016
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