Zweckoptimismus bei den Rot-Weißen

EHC will das Feld von ganz unten aus der Bezirksliga aufrollen

EHC Klostersee gegen die Selber Wölfe – mit den Grafinger Spielern (im roten Trikot) Gennaro Hördt und  Sebastian Sterr, die auch in der nächsten Saison das rot-weiße Trikot tragen könnten.	Archivfoto: smg

EHC Klostersee gegen die Selber Wölfe – mit den Grafinger Spielern (im roten Trikot) Gennaro Hördt und Sebastian Sterr, die auch in der nächsten Saison das rot-weiße Trikot tragen könnten. Archivfoto: smg

Grafing · Seit vergangenen herrscht Klarheit in der Eishockey-Ligenlandschaft. Zumindest hat nach diversen Meetings der im Deutschen Eishockeybund (DEB) vertretenen höherklassigen Vereinen nun auch der Bayerische Eissportverband (BEV) seine Ligentagung hinter sich.

EHC Klostersee
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Mit vielerorts heiß glühenden Telefonleitungen im Vorfeld und am Ende trotz aller Beteuerungen der Verbandsführung, alle Vereine und Standorte gleichberechtigt zu sehen und zu behandeln, langen Gesichtern vermeintlich Benachteiligter. Wen man so will, gehört dazu auch der EHC Klostersee, der nach dem freiwilligen Oberliga-Ausstieg nun endgültig feststehend in der untersten Ligastufe beginnen muss. Alle sportlich vorgesehenen Nachrücker hätten von ihrem Vorrecht Gebrauch gemacht, wurde den EHClern mitgeteilt. Viele Vereinsvertreter hätten sich angesichts der vielen Zugeständnisse zugunsten des Eishockeysports dem Vernehmen nach auch eine andere Behandlung der Klosterseer gewünscht. Durchgesetzt haben sich freilich die Hardliner des Verbandes. In Grafing sei man selbst schuld, habe die Verbannung ganz streng nach den Statuten ganz nach unten in die Bezirksliga sozusagen »verdient«. Wörtlich sei dies beim BEV-Treffen in der Nähe von Dingolfing nicht gefallen, berichtete ein anwesender Beobachter, aber dies sei in etwa so aus den Worten des stellvertretenden Eishockeyobmanns Marc Hindelang zu interpretieren gewesen.

Die Rot-Weißen hatten gar keinen Vertreter entsandt, nachdem im Vorfeld der Ausgang der Sache angesichts des einzigen Tagesordnungspunktes (Dringlichkeitsbeschluss zum Aufrücken dreier Bayernligisten in die Oberliga Süd) eigentlich schon feststand. »Wir hätten nur eine Chance auf eine höhere Einstufung gehabt, wenn die Bayernliga von 14 auf 16 Teams gegangen wäre«, erklärte Michael Schunda aus der EHC-Vorstandschaft. Derartige Bemühungen, insbesondere von Seiten des beim Nachrücken aus der Landesliga in die vierte Ligastufe übergangenen ERV Schweinfurt, waren schon im Vorfeld im Keim erstickt worden. »Es ist wie es ist, das müssen wir jetzt so akzeptieren und wie im letzten Jahr der EV Füssen den steinigen Weg beschreiten«, meinte Schunda, der sich ein wenig über die weitreichenden Zugeständnisse (angeblich keine Einzahlung in den Reindl-Pool, Abstriche bei den Verbandsabgaben und Halbierung der Schiedsrichterkosten) wunderte, die von Seiten des DEB beziehungsweise der »Stamm-Oberligisten« an die drei Aufrücker Löwen Waldkraiburg, Höchstadt Alligators und EV Lindau Islanders gemacht wurde. Ab sofort, so Schunda, werde man verstärkt an der Zusammenstellung der Mannschaft basteln und die letzten Gespräche mit dem Wunschkandidaten für die Trainerposition führen. Dass es sich dabei um den letztjährigen U23-Coach Dominik Quinlan handelt, scheint inzwischen mehr als ein Gerücht zu sein. »Halb letztjährige U23 und halb bisherige Oberligatruppe«, so stelle man sich den EHC 2016/17 vor. Dass gleich im ersten Jahr der Aufstieg in die Landesliga anvisiert werden soll, versteht sich dabei wohl von selbst. smg

Artikel vom 29.06.2016
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