Das Fräulein Pollinger

Haidhausen · Abschlussproduktion der Neuen Schauspielschule

Existentielle Fragen tun sich auf in Ödön von Horwaths Roman, der die Vorlage lieferte.	Foto: VA

Existentielle Fragen tun sich auf in Ödön von Horwaths Roman, der die Vorlage lieferte. Foto: VA

Haidhausen · »36 Sunden – Die Geschichte vom Fräulein Pollinger«: Am Freitag, 15. Juli, 20 Uhr, feiert die Abschlussproduktion des vierten Jahrgangs der Neuen Münchner Schauspielschule im Einstein Kultur an der Einsteinstraße 42 Premiere.

Lena Albrecht, Anna Dietmann, Janine Friedrich, Karoline Schragen und Peter Lichteneber zeigen eine Arbeit, die sich an Ödön von Horváths gleichnamigen Roman orientiert. Der Regisseur Herbert Fischer hat dafür mit ihnen gemeinsam eine Textfassung erarbeitet. Als Gäste ergänzen der Schauspieler Maximilian Allgeier und der Jazz-Cellist Jacob Roters das Ensemble. Geld, Sex, Macht und Liebe sind die Zutaten, die in »36 Stunden« eine soghafte Wirkung entfalten. Fräulein Pollinger ist ein menschliches Wesen mit bürgerlichen Wertvorstellungen, das Nähe sucht. 1928 hat Ödön von Horváth sie zur Titelfigur seines ersten Romans gemacht. Darin zeichnet er ein lebhaftes Bild der Münchner Gesellschaft in den Jahren kurz vor der Weltwirtschaftskrise. Die Bühnenadaption von Herbert Fischer und der Abschlussklasse der Neuen Münchner Schauspielschule stellt existentielle Fragen nach Freiheit und Selbstbestimmung.

Vor dem Arbeitsamt lernt sie, ein mitteloses Fräulein mit abgebrochener Lehre, einen jungen Herren kennen. Doch ganz so einfach ist es nicht mit den beiden. Die junge Frau muss Geld verdienen, um zu überleben. Dafür greift sie nach jedem Strohhalm. Nach den Regeln menschlichen Zusammenlebens wird da nicht mehr lang gefragt. Selbst der Körper wird zur Ware. Am Beispiel der Pollinger offenbart sich die subtile Grausamkeit einer Gesellschaft, deren Privilegien ungleich verteilt sind. Weitere Vorstellungen des Stücks sind am 16. und 17. Juli 2016, jeweils 20 Uhr. Der Eintritt kostet 14 Euro, ermäßigt zehn. Karten gibt es im Internet unter www.einsteinkultur.de.

Artikel vom 29.06.2016
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