Die Sache mit dem Milchpreis

Landwirtschaftsminister Helmut Brunner bei Diskussion in Anzing

Andrea Huber, Thomas Huber, Magda Föstl, Helmut Brunner, Robert Niedergesäß, Andreas Lenz, Franz Lenz, Martin Lechner, Bernhard und Vroni Haimmerer (v. li.). 	Foto: CSU Anzing

Andrea Huber, Thomas Huber, Magda Föstl, Helmut Brunner, Robert Niedergesäß, Andreas Lenz, Franz Lenz, Martin Lechner, Bernhard und Vroni Haimmerer (v. li.). Foto: CSU Anzing

Anzing · Der CSU-Kreisverband Ebersberg setzt seine Dialogreihe fort. Auf Einladung von CSU-Kreisvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Thomas Huber und Martin Lechner, Kreisvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft, war Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner zu Gast auf dem Hof der Familie Haimmerer in Anzing.

Drei Stunden nahm sich der Minister Zeit, um mit den Bäuerinnen und Bauern zu diskutieren und ihre Fragen zu beantworten.

»Aktuell befinden sich unsere Landwirte in einer schwierigen Situation. Wir haben eine Produktkrise mit besorgniserregender Preisabsenkung, nicht nur bei der Milch«, so Thomas Huber und führte fort: »Das Höfe-Sterben könne so nicht weitergehen«. Staatsminister Brunner betonte die Vielfalt in der bayerischen Landwirtschaft, aktuell werden im Freistaat 32.000 Höfe bewirtschaftet, dass heißt jeder dritte Bauernhof in Deutschland steht in Bayern. Dies begründe die zentrale Rolle der Landwirtschaft in Bayern. »Es geht um mehr als um Lebensmittel und Preise. Es geht um das Gesicht Bayerns«, so der Minister.

Beim Milchpreis müsse man das »Problem an der Wurzel packen«, sagte Brunner. Die Experten, die eine sanfte Landung nach Ablösung der Milchquote 2015 versprochen hätten, hätten sich massiv getäuscht. Jetzt schnelle und einfache Lösungen zu erwarten, sei aber auch nicht realistisch. Derzeit sei der Milchpreis bei 27 bzw. 28 Cent und er könne noch weiter fallen. »Die Politik kann nicht alles auffangen«, so Brunner. Der Freistaat greife den Bauern derzeit finanziell unter die Arme, aber es gebe nicht die eine Lösung. Mit einem Paket aus steuerlichen Entlastungen, Kredit- und Liquiditätshilfen sei eine Entlastung möglich.

»Damit schaffen wir aber nur Abhilfe, wir ändern nicht die aktuellen Probleme auf den Märkten«, betonte Brunner. In der Diskussion wurde Brunner konkreter, welche Schritte für den Milchmarkt vorgesehen sind. Maßnahmen, die Milchmenge zu begrenzen, könne nicht ein Land alleine bewältigen. »Hier müssen wir auf europäischer Ebene zu einer Lösung kommen«, sagte Brunner. Gefragt sei aber jeder einzelne Landwirt, kreative Ideen für weitere Standbeine für seinen Betrieb zu finden.

Artikel vom 16.06.2016
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