Poller gegen Hunde

Harlaching · BA strebt Einigung an

Harlaching · Die Fronten sind mitunter starr zwischen Hunderhaltern und anderen Nutzern der Freizeitareale am Perlacher Forst.

Im örtlichen Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching beschwerten sich jetzt Hundehalter über eine aus ihrer Sicht nicht nachvollziehbare Zonen-Neuregleung zwischen dem Giesinger Waldhaus und der Eichtalstraße. Dort, wo die Koexistenz zwischen Gassigehern und Joggern, Kickern am örtlichen Bolzplatz und anderen Freizeitnutzern – etwa im Bereich des Schlittenberges - bisher mal recht, des öfteren nach Auffassung von Nicht-Hundebesitzern auch wiederum schlecht funktionierte, soll künftig ein durch Poller ausgewiesenes Hundeverbot gelten. In einem wichtigen Teilstück zwischen Perlacher Forst und Münchner-Kindl-Heim sollen die Vierbeiner jetzt draußen bleiben. Damit folgt die Stadt der Mehrheitsforderung einer örtlichen Bürgerversammlung. Bereits Ende April waren die grünen Poller angebracht worden. Offenbar waren diese aber über Nacht wieder verschwunden – weil nach Informationen der Stadt illegal entfernt.

Im Bezirksausschuss beurteilte Anwohner Wolfgang Tochtermann als Sprecher der Hundehalter die Neuregelung als »unverhältnismäßig«. Dabei zeigte Tochtermann durchaus Verständnis für das Ansinnen einer Bürgermehrheit, die Sportbereiche am Forstsaum würden sich im beschriebenen Abschnitt nicht als Hundezone eignen. Allerdings sei eine Sperrung der gesamten Wiesenbreitseite für die Vierbeiner mit dem Tierschutz und der Münchner Hundeverordnung nicht vereinbar.

Zumal laut Tochtermann die Hunde und ihre Halter schon durch die umfangreichen Sperrungen von Nachbargrünzonen entlang des Vollmarparks, am Tiroler Berg oder am Hollerbusch mit Verboten und Leinenzwang ausgebremst würden. »Damit ist im Münchner Südosten kein artgerechter Auslauf mehr möglich«, so Tochtermann. Zwischen den Nutzerinteressen strikt durch räumliche Ge- und Verbote strikt zu trennen, ist nach Meinung der Hundehalter der falsche Ansatz. Allerdings brachte eine Anwohnerin aus der Eichtalstraße auch ein weiteres Problem ein.

Nach ihrer Auffassung sind längst nicht nur die Vierbeiner vor Ort für manche muffelnde Verunreinigung verantwortlich. Vielmehr werde die nahe Liegewiese immer wieder von den selben Leuten benutzt, will die Anwohnerin gesehen haben. Diese würden ihr Geschäft dann regelmäßig am Waldrand verrichten und hinterlassen.

Der BA wollte dieses Thema freilich nicht vertiefen. Vielmehr soll ein Ortstermin mit Vertretern aller Nutzergruppen, des Bezirksausschusses und der Stadt einen möglichen Kompromiss ermöglichen. Gleichzeitig will das Stadtteilgremium die Stadt bitten, bis zu einer möglichen Einigung auf eine neuerliche Bepollerung des Areals zu verzichten. HH

Artikel vom 02.06.2016
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