Ein Saal voller Schätze

Johanneskirchen · Motto des Umsonstmarktes lautet »Altes geben – Neues nehmen«

Beim Umsonstmarkt in der Pfarrei St. Emmeram gab es viele Sachspenden in den Beriechen CD/DVD, Spiel und Sport, Bücher, Kindersachen, Haushaltswaren und vieles mehr.	Foto: Pfarrei St. Emmeram

Beim Umsonstmarkt in der Pfarrei St. Emmeram gab es viele Sachspenden in den Beriechen CD/DVD, Spiel und Sport, Bücher, Kindersachen, Haushaltswaren und vieles mehr. Foto: Pfarrei St. Emmeram

Johanneskirchen · »Das will ich haben« hörte man so manchen freudigen Besucher. Nach dem Motto »Altes geben – Neues nehmen« fanden vor Kurzem in der Pfarrei St. Emmeram beim Umsonstmarkt im Mai Sachspenden in den Bereichen CD/DVD, Spiel und Sport, Bücher, Kindersachen, Haushaltswaren, Garten, Büro, Schule und Geschirr kostenlos neue Besitzer.

So manch überflüssiger und vergessener Gegenstand aus privaten Kellern wurde plötzlich für jemand anderen zum Schatz. Größere Dinge wurden mit Angabe der Telefonnummer auf Fotos angeboten. Auch viele Sachspender, die nichts mitnahmen, lobten die Aktion und waren sichtlich froh, sich nun von alten Dingen, die zu schade zum Wegwerfen waren, trennen zu können.

Nach der Warenannahme am Vortag und zwei Stunden vor Eröffnung kamen nach dem Pfarrgottesdienst um 11 Uhr die ersten Gäste. Die Hälfte aller Sachen war innerhalb einer Stunde vergeben. Leberkäse, Kaffee und Kuchen waren reichlich vorhanden und sehr gefragt. Bei den Kleineren kamen die für zwei Euro erhältlichen, vor Ort per Hand gravierten Namensgläser sehr gut an. Nur ein kleiner Teil der gespendeten Dinge ist liegen geblieben. Sie hätten von den Besitzern am Ende wieder abgeholt werden können, jedoch freute sich letztendlich Diakonia, ein Secondhand-Warenhaus, das Langzeitarbeitslose beschäftigt, mehr darüber. »Statt immer Neues zu kaufen, wollen wir nicht mehr benötigte Schätze an den Mann/die Frau bringen und damit ein Zeichen gegen den hohen Konsum in unserer Wegwerfgesellschaft mit seinen negativen Auswirkungen setzen. Auch das Prinzip Leistung und Gegenleistung ist so tief in uns verwurzelt, dass wir gar nicht mehr an die Vorteile des Weggebens denken«, so beschreiben Pfarrer Peter Duswald, Gemeindereferentin Sr. Katharina und der Pfarrgemeinderat von St. Emmeram die Grundgedanken des Umsonstmarktes.

Viele gaben aus Freude über den geschenkten Artikel eine Spende. Der Erlös aus Spenden und Verkauf der Verpflegung in Höhe von 1200 Euro geht vollständig an die Schülerinitiative Plant for the Planet, welche von dem damals neunjährigen Schüler Felix 2007 ins Leben gerufen wurde. Die Organisation pflanzt von den Spendengeldern sowohl selbst als auch mit Kooperationspartnern in vielen Entwicklungsländern für jeden Euro einen Baum nach ökologischen Kriterien. Dieser bindet im Laufe seines Lebens rund eine Tonne CO2. Die Bäume werden später zu Möbelholz oder Holzhäusern verarbeitet und der Kohlenstoff bleibt über viele weitere Jahrzehnte gebunden. Die gerodeten Stellen werden erneut bepflanzt. Somit wird der Klimawandel gebremst. Gleichzeitig werden faire Arbeitsplätze für die einheimische Bevölkerung geschaffen und damit die Armut bekämpft – ein Modell der ökosozialen Marktwirtschaft.

Bereits 14 Milliarden Bäume wurden gepflanzt. Ziel sind 1.000 Milliarden Bäume, die rund ein Viertel des menschenverursachten CO2 aus der Atmosphäre zurückholen. Es benötigt dafür noch viele Umsonstmärkte. Der Umsonstmarkt wurde von den diesjährigen Firmlingen und dem Familienkreis Kieselsteine der Pfarrei vorbereitet und unterstützt.

Artikel vom 28.05.2016
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