Lang und ganz weit

München · Simon Lang von der LG SWM wirft neuen Juniorenrekord

Simon Lang mit seinem »Gold-Hammer«. 72,61 Meter warf er die Metallkugel weit. Der deutsche Rekord liegt bei 83,40 Meter, geworfen 1988 vom DDR-Sportler Ralf Haber.	LG SWM

Simon Lang mit seinem »Gold-Hammer«. 72,61 Meter warf er die Metallkugel weit. Der deutsche Rekord liegt bei 83,40 Meter, geworfen 1988 vom DDR-Sportler Ralf Haber. LG SWM

München · Hammerwerfer Simon Lang von der LG Stadtwerke München legte am vergangenen Sonntag beim Hammerwurf-Meeting in Fränkisch-Crumbach einen äußerst erfreulichen Auftritt zum Saisonauftakt hin.

Erstmals überhaupt konnte der 22-Jährige die 70-Meter-Marke übertreffen – und das gleich bei fünf seiner sechs Versuche. Völlig ungefährdet holte er sich schließlich mit 72,61 Metern den Gesamtsieg gegen die starke internationale U23-Konkurrenz und verbesserte mit seiner Siegweite gleichzeitig den vor 35 Jahren aufgestellten bayerischen Juniorenrekord um mehr als einen Meter.

Im Vorjahr hatte sich Lang an der 70-Meter-Marke förmlich aufgerieben. Immer wieder warf er an diese Weite heran – zuletzt verpasste er sie im Juli mit 69,70 Metern nur knapp. Also zurück ins monatelange Aufbautraining. Mitte März dann ein erster Test beim Winterwurf-Europacup im rumänischen Arad. Lang schleuderte das Wurfgerät auf 69,35 Meter und leistete einen wichtigen Beitrag zum Europacup-Sieg der männlichen U23-DLV-Auswahl. Das stimmte den angehenden Polizeimeister optimistisch für die verbleibenden Trainingswochen bis zum Saisonauftakt in Fränkisch-Crumbach. Bei diesem alljährlichen Pflichttermin für Hammerwerfer platzte nun der Knoten. Gleich fünf Versuche über 70 Meter, der letzte auf 72,61 Meter. Der zweiplatzierte Neuseeländer Matthew Bloxham kam auf 64,90 Meter, Sebastian Staudacher aus Achenmühle wurde mit 63,25 Meter Dritter.

Mit seiner neuen Bestweite gehört Lang auch im Erwachsenenbereich zur deutschen Spitze. 72,61 Meter bedeuten zudem eine Verbesserung des bayerischen Juniorenrekords. Diesen hielt bislang der Fürther Wolfgang Heinrich, der seinen Hammer im Mai 1981 auf 71,30 Meter katapultierte. 35 Jahre später übernimmt diesen Rekord nun der gebürtige Kronacher Simon Lang.

Nach seinem erfolgreichen Wettkampf in Fränkisch-Crumbach meinte Lang: »Dass es gleich im ersten Wettkampf so gut klappt, war unerwartet, aber die Trainingsleistungen haben darauf hingewiesen. In den ersten Wettkämpfen sollte es zunächst darum gehen, das Gefühl herzustellen, das ich benötige, um weit zu werfen. Das hat sehr gut funktioniert. Ich möchte dieses Gefühl nun beibehalten und zunächst bestätigen, was ich am Sonntag vorgelegt habe. Die Werfertage in Halle bieten dafür gute Bedingungen – ein schneller Ring und eine starke Konkurrenz.«

Bei den Halleschen Werfertagen an diesem Wochenende plant Lang einen Doppelstart bei den Männern am Samstag und den Junioren am Sonntag. Um die Trainingswoche vor Halle identisch zur Vorwoche zu gestalten, stieg er unmittelbar nach seiner Rückkehr nach München am Montagabend wieder in die Vorbereitung ein. Auch Trainer Joachim Lipske bewertete das Ergebnis aus Fränkisch-Crumbach als »wichtigen Meilenstein, der unseren Weg bestätigt und uns beruhigt weiterarbeiten lässt.«

Mit Johannes Bichler eröffnete ein weiterer LG-Hammerwerfer in Fränkisch-Crumbach die neue Saison. 69,36 Meter gelangen ihm im dritten Versuch, womit er den Einzug in den Endkampf verpasste. Sieger im Männerwettbewerb wurde Chris Bennett aus Großbritannien (75,46 Meter) vor dem Norweger Eivind Henriksen (74,97 Meter) und Tuomas Seppänen aus Finnland (74,72 Meter).

Artikel vom 24.05.2016
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