Das Wetter im Fokus

Englschalking · Das ÖBZ liefert ab sofort Wetterdaten für den Münchner Osten

Das Ökologische Bildungszentrum (ÖBZ) betreibt im Münchner Osten seit Neuestem eine eigene  Wettermessstation..	Foto: ÖBZ

Das Ökologische Bildungszentrum (ÖBZ) betreibt im Münchner Osten seit Neuestem eine eigene Wettermessstation.. Foto: ÖBZ

Englschalking · Über das Wetter redet man nicht nur gerne. Man möchte auch wissen, wie das Wetter wird.

Wird die Sonne scheinen oder wird es regnen? Muss in den nächsten Tagen noch einmal mit Frost gerechnet werden? Man vertraut dann auf den Wetterbericht oder informiert sich über diverse Wetter-Apps.

Aktuelle Beobachtungsdaten von Wetterstationen sind von großer Bedeutung für die Erstellung von Regional- und Lokalvorhersagen. Je dichter das Messnetz, desto genauer die Vorhersage. Aus diesem Grund hat sich das Münchner Umwelt-Zentrum im ÖBZ entschlossen, sich mit einer eigenen Wetterstation einzubringen. Gemessen werden Temperatur, Niederschlag, Wind, Luftdruck und Globalstrahlung. Diese Wetterdaten fließen in das gesamte Messnetz von MeteoGroup, einem der weltweit führenden Wetterdienste, ein.

»Damit beteiligen wir uns als Umweltstation an der Datenerhebung für lokale, präzise Wetterprognosen und künftige Klimabeurteilungen. Gleichzeitig bieten wir über unsere Website einen aktuellen, öffentlichen Wetterservice für den Münchner Osten an«, freut sich Marc Haug, Geschäftsführer des Münchner Umwelt-Zentrums im ÖBZ. »Seit einigen Wochen erheben wir am ÖBZ laufend aktuelle Wetterdaten und stellen diese jetzt für die Öffentlichkeit ins Netz«, sagt Marc Haug. »Das aktuelle ÖBZ-Wetter ist unter www.oebz.de/wetter abrufbar. Wenn genügend Wetterdaten für eine hinreichende Prognosesicherheit gesammelt wurden, können die Meteorologen der MeteoGroup für das ÖBZ eine valide Wettervorhersage der kommenden Tage erstellen.«

Eine möglichst genaue lokale Prognose ist eine praktische Hilfe nicht nur bei der Entscheidung, wann man sich im Biergarten verabreden oder Freunde zum Grillen im eigenen Garten einladen möchte. Eine kleinräumige Wetterbeobachtung erfüllt auch ihren Zweck für eine genauere Unwettervorhersage, wie die Meteorologen der MeteoGroup betonen: Werden durch das Messnetz unterschiedliche Höhenlagen abgedeckt, lassen sich zum Beispiel präzisere Glatteis-Prognosen erstellen. So liegt die Wetterstation am Flughafen München auf 447 Meter, die auf der Museumsinsel auf 515 Meter und die in der Bavaria Filmstadt auf 568 Meter. Das ÖBZ liegt dazwischen auf 539 Meter. Die jeweilige Höhe hat Einfluss auf Temperatur, Schneefallgrenze, Niederschlagsmenge oder Nebelobergrenze.

Jeder wird schon einmal erlebt haben, wie sehr sich das Münchner Wetter auch kleinräumig unterscheiden kann: Bei Westwind ergibt sich im Münchner Westen oftmals eine andere Wettersituation, als im Münchner Osten, wo sich die Luft erst über die ganze Stadt schieben muss. So kann es sein, dass es in Nymphenburg regnet, während es in Bogenhausen noch trocken bleibt. Der Wettereinfluss von den Alpen wirkt sich auf den südlichen Stadtrand anders aus, als im Norden. Hier begründen beispielsweise Neben- und Hochnebelgrenzen, Gewitterzugbahnen oder der Einfluss der Föhnluft unterschiedliche Wetterverhältnisse. Bekannt ist, dass es im »Outback« meist etwas frischer ist, als in der Innenstadt. Gerade in einer Großstadt macht sich der sogenannte »Stadteffekt« bemerkbar. Denn die Stadt erzeugt jede Menge Eigenwärme. Beton fungiert einerseits als Wärmespeicher, andererseits entsteht weniger Verdunstungskühlung durch weniger Vegetation. Vor allem bei Tiefstwerten oder Frühtemperatur ist dieser Effekt markant.

»Energie, Wetter und Klima gehören seit jeher zu den Schwerpunktthemen unserer Umweltbildung«, erläutert Haug einen weiteren Beweggrund für dieses Engagement und ergänzt: »Wir haben Aktionen wie den Münchner Klimaherbst mit initiiert, haben auf den Freiflächen des ÖBZ einen Energielehrpfad eingerichtet und bieten unterschiedliche Unterrichtsprogramme an, die die Zusammenhänge zwischen diesen Themen erfahrbar machen. Es geht also nicht nur um Messwerte und um die persönliche Faszination von Wetterphänomenen.

Das Anliegen des ÖBZ ist es, ausgehend vom lokal wahrnehmbaren Wetter, den globalen Bezug zum Klimawandel herzustellen, über unsere Lebensstile zu reflektieren und über Bildungsangebote und Aktionen Handlungsalternativen aufzuzeigen.« red

Artikel vom 18.05.2016
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...